Checkliste zum Download: Das darf in der Reiseapotheke nicht fehlen


Grundsätzlich sollte die Reiseapotheke alle Medikamente enthalten, die Teil der Hausapotheke sind, ergänzt um die Mittel und Hygieneartikel, die gegen typische Reisebeschwerden nützlich sind. Je nach Reiseart (z.B. Wander- oder Strandurlaub) und der medizinischen Versorgung vor Ort, variiert die Zusammensetzung der Reiseapotheke. Unsere Checkliste kann Sie bei der Zusammenstellung der individuellen Reiseapotheke unterstützen. Darüber hinaus stehen Ihnen auch Ärzte oder Apotheker beratend zur Seite.

Nicht vergessen:

Neben den allgemeinen Medikamenten dürfen individuelle Präparate nicht fehlen. Dazu zählen Mittel zur Dauermedikation etwa bei Neurodermitis oder Asthma. Außerdem ist nach Absprache mit dem Kinderarzt das Mitführen eines Notfall-Medikaments bei Allergien des Kindes empfehlenswert.

Mit Baby und Kind unterwegs: Die Grundausstattung der Reiseapotheke


Wie bei der Hausapotheke gibt es auch bei der Reiseapotheke für Babys und Kinder eine Grundausstattung, die unterwegs nicht fehlen darf. Dazu zählen:

  • Fieberthermometer: Ein normales Thermometer ist einem Ohrenthermometer vorzuziehen. Das spart nicht nur Platz im Reisekoffer, sondern ist auch genauer. Denn die im Ohr gemessene Temperatur beträgt etwa 0,3 bis 0,5 Grad Celsius weniger als der rektale Wert.1
  • Sonnenschutz: Egal, ob es in die Berge oder an den Strand geht – eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 darf in keiner Reiseapotheke fehlen.2 Das Kind möchte sich nur ungern eincremen lassen? Spezielle UV-Kleidung schützt größere Körperpartien wie Oberkörper und Beine. So müssen nur noch die sichtbaren Regionen wie Hände, Füße, Gesicht, Hals und Nacken eingecremt werden.

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  • Insektenschutz: Einige Repellents (Insektenabwehrmittel) sind auch für Kinder zugelassen. Der Wirkstoff EBAAP (Ethylbutylacetylaminopropionat) beispielsweise kommt sogar schon für Babys ab zwei Monaten infrage.3 Lesen Sie dafür unbedingt die Altersempfehlung auf der Produktverpackung.
  • Kühlende Kompresse: Für gewöhnlich befindet sich in jedem Hotelzimmer ein kleiner Kühlschrank. Darin lassen sich hervorragend Kompressen aufbewahren, die bei leichten Prellungen zum Einsatz kommen. Wichtig: Die Kompresse nicht direkt auf die empfindliche Kinderhaut legen, sondern immer erst in ein Tuch wickeln.
  • Pinzette: Damit lassen sich zum Beispiel Holzsplitter herausziehen. Ist die Pinzette nicht zu flach, können mit ihr auch Zecken entfernt werden. Ansonsten ist die Anschaffung einer speziellen Zeckenpinzette oder einer Zeckenkarte sinnvoll.
  • Einmalhandschuhe: Bei der Versorgung von Wunden sind saubere Hände Pflicht. Einmalhandschuhe kommen dann zum Einsatz, wenn einmal nicht die Möglichkeit besteht, sich vor dem Verarzten die Hände zu waschen.
  • Verbandschere: Eine spezielle Verbandschere eignet sich ideal für das Schneiden von Verbandmaterial und sollte deshalb in keiner Reiseapotheke fehlen.
  • Wärmflasche: Bei Magenschmerzen oder anderen Verdauungsproblemen schafft eine Wärmflasche oder ein aufgewärmtes Kirschkernkissen Linderung. Dieses sollte jedoch nie direkt auf die Haut gelegt werden, da Kinderhaut empfindlich ist und es leicht zu Verbrennungen kommen kann.

Im Flugzeug:

Flugreisen sind für Babys sehr aufregend – unter anderem wegen der vielen lauten Geräusche. Um Babys empfindliche Ohren zu schützen, gibt es speziellen Gehörschutz für Kinder jeden Alters. Damit sich der Schützling an die in der Regel sehr großen Kopfhörer gewöhnt, können Eltern bereits ein paar Tage vor Abreise das Kind mit dem Gehörschutz vertraut machen und es die Kopfhörer täglich für ein paar Minuten tragen lassen. Wichtig bei Säuglingen: Der Kopfbügel sollte sehr weich sein, um die noch empfindliche Schädeldecke zu schützen. Viele Hersteller bieten Gehörschutz für Babys mit einem weichen Stirnband statt einem festen Kopfbügel an, sodass es die Kleinen auch beim Schlafen bequem haben.

Medikamente: Welche gehören in die Reiseapotheke?


Je exotischer das Reiseland, desto durchdachter muss die Reiseapotheke für Babys und Kinder ausfallen. Das bedeutet: Medikamente gegen die gängigsten Beschwerden samt Beipackzettel mitnehmen – und das in ausreichender Menge. So vermeiden Eltern die Suche nach einer Apotheke (nicht überall ist die Dichte an Apotheken so groß wie in Deutschland) und vielleicht auch die Sprachbarriere beim Erklären des Notfalls.

Es empfiehlt sich, Mittel gegen folgende Beschwerden dabeizuhaben:

  • Elektrolytlösungen bei Durchfall (Diarrhoe): Mangelnde Hygiene, etwa bei der Essenszubereitung, ist der Grund, warum die Reisediarrhoe als häufigste Erkrankung auf Fernreisen gilt. In rund 90 Prozent der Fälle vergeht der Durchfall von selbst – die Dauer ist allerdings unterschiedlich lang.4 Für gewöhnlich genügt es daher, mit Elektrolytlösungen aus der Apotheke den verlorenen Salzgehalt im Körper wieder auszugleichen.
  • Mittel bei Erbrechen/Übelkeit: Nach Absprache mit einem Arzt kann beispielsweise ein Präparat mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat Teil der Reiseapotheke für Babys und Kinder sein. Dimenhydrinat blockiert Rezeptoren unter anderem für den Botenstoff Histamin, der an der Entstehung von Übelkeit und Erbrechen beteiligt ist.
  • Nasentropfen gegen Schnupfen: Eine Kochsalzlösung wirkt bei Schnupfen abschwellend auf die Nasenschleimhaut. Es gibt sie entweder in Form von Nasentropfen und -sprays oder aber in Pipetten. Letztere sind vor allem auf Reisen praktisch, da nur eine kleine Menge aufgebrochen wird und der Rest nach Anwendung entsorgt werden kann.

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  • Schmerzmittel und Fiebersenker: Es gibt sowohl Zäpfchen als auch Saft, die bei Schmerzen – erkältungsbedingt oder in Verbindung mit dem Zahnen – zum Einsatz kommen. Häufig verschaffen solche Mittel, zum Beispiel Paracetamol, auch bei Fieber aufgrund eines Infekts Linderung.
  • Lutschtabletten gegen Halsschmerzen: Sei es aufgrund eines Infekts oder zu trockener Raumluft (beispielsweise bedingt durch die Klimaanlage im Hotelzimmer) - gegen Halsschmerzen bei älteren Kindern können wohltuende Lutschtabletten helfen. Sie regen die Speichelproduktion an und befeuchten auf diese Weise die Schleimhäute.
  • Hustenstiller oder Schleimlöser: Leidet das Kind im Urlaub unter produktivem Husten (mit Auswurf) im Rahmen einer Erkältung, macht die Gabe eines schleimlösenden Hustensafts Sinn, um den Abtransport des Sekrets zu unterstützen. Tritt hingegen Reizhusten (trockener Husten) auf, sollte auf einen Hustenstiller zurückgegriffen werden.

Ergänzung für die Kleinsten: Reiseapotheke für Babys


Säuglinge haben andere Wehwehchen als größere Kinder. Deswegen macht es Sinn, die Reiseapotheke für Babys um ein paar Mittel zu ergänzen:

  • Windelbalsam: Wenn die Kleinen während der An- und Abreise viel sitzen oder liegen, staut sich die Nässe in der Windel, sodass der Po schnell rot und wund wird. Ein Windelbalsam mit pflegenden Komponenten wie Aloe-Vera, Bienenwachs oder Sheabutter kann diesen empfindlichen Bereich vor Reizungen schützen.

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  • Beißring/Zahnungshilfen: Ob Beißring, Zahnungsgel oder homöopathische Mittel – je nachdem, welche Zahnungshilfen sich bisher bei Ihrem Kind während des Zahnens als hilfreich erwiesen haben, sollten auch diese in der Reiseapotheke nicht fehlen.
  • Bäuchleinöl: Ein wohltuendes Öl, beispielsweise aus Mandel oder Kümmel, kann Blähungen beim Baby lindern.
  • Entschäumer: Lässt sich das Baby aufgrund von schlimmen Blähungen nicht beruhigen, ist es hilfreich, einen sogenannten Entschäumer mitzuführen. Die enthaltenen Wirkstoffe, zum Beispiel Simeticon, können dabei unterstützen, dass sich die Luftbläschen im Bauch auflösen und die Gase entweichen.
  • Kümmelzäpfchen: Eine weitere Möglichkeit, um Babys Bauchschmerzen und Blähungen zu lindern, sind Kümmelzäpfchen aus der Apotheke. Kümmel fördert die Verdauung und wirkt krampflösend.

Letztendlich sollten Eltern einfach jene Hilfsmittel in die Reiseapotheke einpacken, die auch zu Hause zum Einsatz kommen und dem Baby helfen.

Erste Hilfe bei Verletzungen: Pflaster und Co. für die Reiseapotheke


Besonders im Urlaub sind kleine und große Unfälle keine Seltenheit. Viel Bewegung und eine spannende, ungewohnte Umgebung verleiten die Kleinen zum Toben und Entdecken. Aufgeschürfte Knie und Kratzer sind dann schnell passiert. Mit ein paar wenigen Utensilien lassen sich diese verarzten. Dazu gehören:

  • Desinfektionsspray: Im ersten Schritt wird die Wunde unter lauwarmem Wasser gereinigt. Nachdem sie trocken ist, folgt die Desinfektion mit einem schmerzfreien Desinfektionsspray, um das Eindringen von Erregern und damit eine Entzündung zu vermeiden.
  • Wund- und Heilsalbe: Für die Unterstützung der Wundheilung cremen Eltern die verletzte Stelle mit einer speziellen Wund- und Heilsalbe ein.
  • Sterile Kompressen: Größere Wunden werden anschließend mit einer sterilen Kompresse bedeckt und auf diese Weise vor Schmutz geschützt.
  • Verbandmaterial: Die Kompresse hält am besten, indem sie mit einem Verband umwickelt wird.
  • Verbandklammern oder starkes Pflaster: Bei kleineren Kindern reicht ein starkes Pflaster, damit der Verband hält. Bei den Großen darf auch eine Verbandklammer zum Einsatz kommen.
  • Pflaster für Kinder: Kleinere Wunden und Kratzer werden mit bunten Kinderpflastern vor Schmutz geschützt.

Tipp:

Ablenkung ist eine gute Methode, um das Baby oder Kind den Schmerz vergessen zu lassen. Während bei den Kleinsten häufig ein Spielzeug ausreicht, können Eltern größere Kinder in die Wundbehandlung einbeziehen. Am besten erklären Sie dem Schützling, welcher Schritt gerade ansteht und lassen ihn beispielsweise schon mal das Pflastermotiv aussuchen.

Hinweise zur Aufbewahrung der Reiseapotheke


Alle Medikamente und Utensilien der Reiseapotheke für Babys und Kinder sollten in einer einzigen Tasche aufbewahrt werden, um im Notfall nicht erst nach einzelnen Teilen suchen zu müssen.

  • Die Tasche wird im Idealfall im elterlichen Koffer verstaut und mit einem Schloss für Kinder unzugänglich gemacht.
  • Da Medikamente immer kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden sollen, ist eine isolierte und wasserfeste Aufbewahrungstasche sinnvoll.
  • Führen Sie alle Präparate am besten in der Originalpackung inklusive Beipackzettel mit.

Achtung auf Flugreisen:

Alle wichtigen Medikamente sollten auf Flugreisen immer im Handgepäck mitgenommen werden, um im Fall eines Gepäckverlustes nicht darauf verzichten zu müssen. Je nach Einreiseland gelten allerdings unterschiedliche Bestimmungen, in welcher Menge Medikamente – insbesondere Flüssigkeiten – im Handgepäck mitgeführt werden dürfen. Deswegen ist es ratsam, sich rechtzeitig vor Abreise auf der Seite des Auswärtigen Amts über die Einreisebestimmungen zu informieren und gegebenenfalls ein Attest – in der Regel in englischer Sprache – vom Kinderarzt zu holen. Einige Länder wie etwa Australien fordern sogar die Deklaration aller eingeführten Medikamente.

Nicht vergessen: Impfpass und Reiseauslandsversicherung


Kontrollieren Sie rechtzeitig vor Urlaubsstart den Impfschutz Ihres Kindes (und auch Ihren eigenen). Je nach Reiseregion kann etwa eine Zeckenschutzimpfung Sinn machen. Bei Fernreisen empfiehlt sich der Blick auf die länderspezifische Seite des Auswärtigen Amts. Dort sind alle empfohlenen Impfungen aufgelistet. Auch der Kinderarzt ist hier ein guter Ansprechpartner. Den Impfpass sollten Sie zur Sicherheit auch mit in den Koffer packen, um im Fall einer Behandlung beim Arzt oder im Krankenhaus alle Impfungen nachweisen zu können.

Zusätzlich zur Impfung sollten Sie eine Reiseauslandskrankenversicherung abschließen. Viele Versicherer bieten darüber hinaus einen Rückholdienst an. Das bedeutet, dass stark verletzte oder kranke Versicherte in das Heimatland transportiert und dort behandelt werden können. Insbesondere bei Reisen in Länder mit einer schlechten medizinischen Versorgung ist ein Abschluss dieser Zusatzversicherung ratsam.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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