Schlaf des Babys verstehen – ein Schnelldurchlauf von der Geburt bis zum zweiten Lebensjahr


Das kindliche Schlafverhalten weist individuelle Unterschiede auf. Wie bei uns Erwachsenen gibt es auch bei Babys Lang- und Kurzschläfer. Abhängig ist der Schlaf-Bedarf des Kindes zudem von Hunger, Wachstumsphasen und äußeren Einflüssen wie beispielsweise Umgebungsgeräuschen. Bis zum zweiten Lebensjahr lassen sich bestimmte Durchschnittswerte des Schlafrhythmus bei Kindern festlegen:

  • 0 bis 3 Monate: Bei Neugeborenen ist keine innere Uhr integriert, die zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Dadurch, dass sie ständig Hunger haben, schlafen Babys meist in zwei- oder vier Stunden Intervallen. Insgesamt liegt die Schlaf-Dauer von Babys in den ersten drei Monaten bei 15 bis 18 Stunden am Tag.
  • 4 bis 6 Monate: Die Wachphasen des Babys werden nach den Mahlzeiten und dem Wickeln nun immer länger. Allmählich spielt es sich ein, dass sich der Schlaf des Kindes auf drei- bis viermal am Tag beschränkt. Die durchschnittliche Schlafenszeit ist noch immer sehr hoch und liegt bei 12 bis 15 Stunden.
  • 7 bis 12 Monate: Die meisten Babys haben sich mittlerweile an den Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt und die längsten Schlafphasen in die Nacht verlegt. Diese fällt jedoch bei vielen Babys nun sehr unruhig aus, da es im Schlaf seine Erlebnisse verarbeitet und sehr intensiv träumt. Nervenaufreibende Nächte für Eltern und Kinder in dieser Zeit sind vorprogrammiert.
  • 12 bis 24 Monate: Der Schlafbedarf reduziert sich nach dem ersten Lebensjahr auf 11 bis 14 Stunden täglich und findet größtenteils in der Nacht statt. Auch das Durchschlafen ist selten noch ein Problem. Das Mittagsschläfchen reduziert sich auf 1 bis 2 Stunden am Tag.

Wenn diese Durchschnittswerte nicht auf Ihr Baby zutreffen, ist das kein Grund zur Sorge. Es ist nicht wichtig, wie viel ein Kind insgesamt schläft, sondern, dass es so viel Schlaf erhält, wie es seinem individuellen Bedürfnis entspricht. Ob das Baby genug Schlaf bekommt, erkennen Eltern daran, wie zufrieden und aufmerksam es sich in seinen Wachphasen zeigt. Erkundet es viel, ist besonders aktiv und lacht oft, können Eltern davon ausgehen, dass es ausreichend Schlaf erhält.

Vom Tag- zum Nachtschläfer: Können Eltern den Schlafrhythmus ihres Babys umprogrammieren?


Auch wenn Babys bis zu ihrem zweiten Lebensjahr mit durchschnittlich 15 Stunden sehr viel schlafen, kommt es Eltern dennoch viel zu wenig vor. Das liegt daran, dass sich die Schlafenszeit vor allem in den ersten Lebensmonaten auf viele kurze Power-Naps über den Tag verteilt – für Eltern ist daher eine der größten Herausforderungen, ihren eigenen Schlafrhythmus mit dem ihres Kindes in Einklang zu bringen. Tipps, wie sich Kinder schnell an den Nacht-Tag-Rhythmus gewöhnen, sind bei Eltern daher hoch im Rennen. Und ja: Bestimmte Tricks helfen dabei, das Kind zum Nachtschläfer zu machen.

Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern durch eindeutige Kennzeichen deutlich machen, wann Tag und wann Nacht ist: Das können Sie tun, indem Sie am Tag beispielsweise Vorhänge und Rollläden öffnen, Lichter einschalten und das Haus mit Aktivitäten füllen. Nachts sorgen Sie für Ruhe, indem Sie die Lichter dimmen, die Rollos herunterlassen und die Lautstärke runterfahren. Schnell wird das Baby registrieren, dass am Tag viel mehr passiert als in der Nacht und seinen Schlafrhythmus anpassen.

Tipp

Wenn Ihr Baby nachts aufwacht, weil die Windel voll ist oder es Hunger hat, dann wickeln beziehungsweise füttern Sie es zügig und leise. Sprechen Sie dabei so wenig wie möglich mit Ihrem Baby – dann wird es schnell wieder einschlafen.

Schlafempfehlungen für das Baby


Die richtige Schlafumgebung ist von großer Bedeutung, damit Babys gut und sicher einschlafen können. In den ersten Lebenswochen und -monaten sind Säuglinge vor allem in einer Wiege oder einem Stubenwagen bestens aufgehoben. Hier fühlen sich Babys eingehüllt und geborgen, da der Schlafplatz nicht allzu groß ist.

Schlafplatz begrenzen

Wer von Beginn an nicht auf das Gitterbett verzichten möchte, der sollte den Schlafplatz optisch begrenzen, damit sich das Baby beim Schlafen nicht verloren vorkommt. Beispielsweise verwandeln herausnehmbare Gitterstäbe den zu großen Schlafplatz ohne zusätzliche Kosten in ein kuscheliges Junior-Bett. Zu einigen Gitterbetten gehört auch ein Umbausatz, der andere Seitenteile beinhaltet oder aus einem niedrigen Kopf- sowie Fußteil besteht, um das große Bett zu verkleinern.

Wichtig ist zudem, bei der Ausstattung des Schlafplatzes darauf zu achten, dass weder Kissen noch Decken im Bett vorhanden sind, da das Kind sonst im Schlaf ersticken könnte. Besser ist ein Schlafsack, der nachts beim Strampeln nicht wegrutscht. Ganz gleich, wofür sich Eltern entscheiden, sie sollten auf jeden Fall sicherstellen, dass der Schlafplatz keine Gefahren beinhaltet und ausreichend Platz für die Luftzirkulation bietet.

Im ersten Lebensjahr sollte das Babybett im Elternschlafzimmer aufgestellt werden – so ist das Kind nachts in der Nähe seiner Eltern. Erst danach ist es sinnvoll, den Schlafplatz ins eigene Kinderzimmer zu verlegen.

Sicher schlafen in Rückenlage

Im ersten Lebensjahr des Kindes ist es wichtig, das Baby immer in Rückenlage zu legen – so kann es am besten atmen und die Gefahr des plötzlichen Kindstodes verringert sich.

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