Die drei Trimester der Schwangerschaft


Der Bauch schwillt an, Heißhunger und Stimmungsschwankungen treten auf. Damit Sie auf diese aufregende Zeit in den kommenden Monaten vorbereitet sind, sollten Sie sich die einzelnen Phasen der Schwangerschaft genauer ansehen. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen und wird in folgende Phasen eingeteilt:

  • Empfängnis
  • Erstes Trimester: Woche 1 bis 12
  • Zweites Trimester: Woche 13 bis 27
  • Drittes Trimester: Woche 28 bis 40

Jedes der drei Trimester ist von großen Entwicklungsschüben des Kindes im Bauch geprägt. Dabei unterscheiden sich die Stadien des Wachstums und die Auswirkungen auf den Körper der werdenden Mutter alle zwölf Wochen voneinander.

Erstes Trimester – erste, wichtige Entwicklungen


Während des ersten Trimesters entwickelt sich der Embryo: Skelett, Muskulatur, Blut- und Lymphgefäße bilden sich aus, während das komplizierte Nervensystem von Gehirn und Rückenmark wächst. Die meisten inneren Organe reifen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft heran und das Herz des Embryos beginnt bereits zu schlagen. Die Phase ist besonders entscheidend für das gesunde Wachstum, jeder Schritt ist von Bedeutung, daher ist diese Zeit besonders kritisch.

Das erste Schwangerschaftsdrittel ist für den Körper der werdenden Mutter eine große Umstellung. Obwohl die Schwangerschaft äußerlich noch nicht sichtbar ist, machen sich bei vielen Frauen die hormonellen Veränderungen durch typische Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen bemerkbar.

Zweites Trimester – Kindsbewegungen


Nachdem die wichtigsten Organe zu Beginn der 13. Woche bereits angelegt sind, wachsen sie im Laufe des zweiten Trimesters weiter. Auf dem Kopf bilden sich zarte Haare und um die Augenlider zeigen sich kleine Wimpern. Auch das Gehör entwickelt sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel. Der Embryo legt in dieser Zeit deutlich an Gewicht zu und macht sich durch erste Bewegungen bemerkbar.

Der Bauchumfang wird im zweiten Trimester deutlich größer, was so mancher Schwangeren Rückenschmerzen oder auch schlaflose Nächte beschert. Die Schwangerschaftssymptome in dieser Zeit sind jedoch meist besser auszuhalten als die belastende Übelkeit in der Frühschwangerschaft. Viele Schwangere erleben diese Phase deshalb eher als angenehm: Die schlimmsten Beschwerden sind überstanden und der Bauch behindert noch nicht zu stark im Alltag.

Drittes Trimester – letzte Wachstumsschübe


In den letzten Wochen der Schwangerschaft hat der Embryo vor allem eine Aufgabe: Gewicht zuzulegen. Da der Platz in der Gebärmutter langsam knapp wird, nimmt das Kind eine eingerollte Position ein, bevor es sich schließlich dreht und in Geburtsstellung bringt. Erste Wehen im dritten Trimester unterstützen die richtige Lagerung des Kindes. Der Bauchumfang der Mutter erreicht seinen Höhepunkt und kann Sodbrennen, Rückenschmerzen und Schlaflosigkeit verursachen. Am Ende des dritten Trimesters steht schließlich die lang ersehnte Geburt bevor.

Wie lange dauert eine Schwangerschaft?


Die Phasen der Schwangerschaft sind eine prägende Zeit für die werdenden Eltern. Das lange Warten auf die Geburt ist von Vorfreude und auch gelegentlichen Sorgen begleitet. Gegen Ende der Schwangerschaft fiebern die meisten Eltern aufgeregt der Geburt entgegen. Der genaue Zeitpunkt, wann das Baby zur Welt kommt, ist oftmals jedoch nicht sicher vorherzusagen.

Dauer der Schwangerschaft: 40 Wochen oder doch zehn Monate?


Oftmals gibt es Verwirrung bei der Frage, wie lange denn nun eine Schwangerschaft dauert – neun oder zehn Monate? Beide Aussagen sind richtig, denn es kommt immer darauf an, wie eine Schwangerschaft berechnet wird. Tatsächlich dauert eine unkomplizierte Schwangerschaft ab der Empfängnis durchschnittlich 40 Wochen.

Nachdem die Schwangerschaft vom Frauenarzt durch den Ultraschall festgestellt wurde, gibt dieser aufgrund der Entwicklung des Embryos die aktuelle Schwangerschaftswoche an. So kann auch schnell ein möglicher Geburtstermin bestimmt werden. Da der genaue Zeitpunkt der Empfängnis meist unklar ist, wird der Geburtstermin ab dem ersten Tag der letzten Periode gerechnet.

Ein Schwangerschaftsmonat besteht unabhängig vom Kalendermonat aus vier Schwangerschaftswochen. Aufgrund dieser Zählweise berechnet jede Frau individuell die aktuelle Phase der Schwangerschaft und den möglichen Geburtstermin. Damit es keine Verwechslungen bei der Planung der Geburt gibt, geben Ärzte und Hebammen den Fortschritt der Schwangerschaft meist in Wochen an.

Von Frühchen und verspäteten Babys


Dank der fortschrittlichen Betreuung durch Ärzte und Hebammen ist die Schwangerschaft für das Kind im Bauch in den letzten Jahrzehnten viel sicherer geworden. Dennoch kommt es immer noch vor, dass Baby vor dem Abschluss der 40. Schwangerschaftswoche geboren wird. Sind es ein paar Tage oder eine Woche stellt das meist kein Problem dar – die wenigsten Babys kommen genau zum errechneten Tag zur Welt.

Einem Frühchen, das jedoch Wochen oder Monate zu früh auf die Welt kommt, fehlen möglicherweise einige entscheidende Phasen der Entwicklung während der Schwangerschaft. Auch für die Versorgung der Frühgeburten gibt es inzwischen eine umfassende und gut entwickelte medizinische Betreuung im Krankenhaus.

Verzögert sich die natürliche Geburt des Babys länger als um die 40. Schwangerschaftswoche, kann ein Arzt die Geburt im Krankenhaus einleiten. So können die jungen Eltern den „Spätzünder“ dann ein oder zwei Wochen nach dem eigentlichen Geburtstermin in die Arme schließen.

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Simone Karl Simone Karl ist freie Autorin und Medizinredakteurin. Sie hat Kommunikationsdesign studiert und sich unter anderem auf das Schreiben von medizinischen Artikeln und Sachtexten spezialisiert. Dabei ist ihr die Vermittlung spannender Themen rund um Körper und Gesundheit ebenso wichtig wie die gründliche Recherche. Simone Karl Autorin kanyo® mehr erfahren