Wie lange dauert eine Schwangerschaft?
Oftmals gibt es Verwirrung bei der Frage, wie lange denn nun eine Schwangerschaft dauert – 9 oder 10 Monate? Beide Aussagen sind richtig, denn es kommt immer darauf an, wie eine Schwangerschaft berechnet wird. Tatsächlich dauert eine unkomplizierte Schwangerschaft ab der Empfängnis durchschnittlich 40 Wochen.1
Nachdem die Schwangerschaft vom Frauenarzt durch den Ultraschall festgestellt wurde, gibt dieser aufgrund der Entwicklung des Embryos die aktuelle Schwangerschaftswoche an. So kann auch schnell ein möglicher Geburtstermin bestimmt werden. Da der genaue Zeitpunkt der Empfängnis meist unklar ist, wird der Geburtstermin ab dem ersten Tag der letzten Periode gerechnet.
Ein Schwangerschaftsmonat besteht unabhängig vom Kalendermonat aus 4 Schwangerschaftswochen. Aufgrund dieser Zählweise berechnet jede Frau individuell die aktuelle Phase der Schwangerschaft und den möglichen Geburtstermin. Damit es keine Verwechslungen bei der Planung der Geburt gibt, geben Ärzte und Hebammen den Fortschritt der Schwangerschaft meist in Wochen an.
Die drei Schwangerschaftsphasen im Überblick
Eine Schwangerschaft wird in 3 Phasen eingeteilt, auch als Trimester bezeichnet. Jedes der 3 Trimester ist von großen Entwicklungsschüben des Kindes im Bauch geprägt. Dabei unterscheiden sich die Stadien des Wachstums und die Auswirkungen auf den Körper der werdenden Mutter voneinander.
Folgende Schwangerschaftsphasen durchlaufen werdende Mütter bis zur Geburt:
Erstes Trimester – erste, wichtige Entwicklungen
Während des ersten Trimesters entwickelt sich der Embryo:2
- Skelett, Muskulatur, Blut- und Lymphgefäße bilden sich aus
- das Nervensystem von Gehirn und Rückenmark wächst
- die meisten inneren Organe reifen heran
- das Herz des Embryos beginnt bereits zu schlagen
Die Phase ist besonders entscheidend für das gesunde Wachstum, jeder Schritt ist von Bedeutung, daher ist diese Zeit besonders kritisch.
Das erste Schwangerschaftsdrittel ist für den Körper der werdenden Mutter eine große Umstellung. Obwohl die Schwangerschaft äußerlich noch nicht sichtbar ist, machen sich bei vielen Frauen die hormonellen Veränderungen durch typische Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen bemerkbar.
Zweites Trimester – Kindsbewegungen
Nachdem die wichtigsten Organe zu Beginn der 13. Woche bereits angelegt sind, wachsen sie im Laufe des zweiten Trimesters weiter.3
- Auf dem Kopf bilden sich zarte Haare und um die Augenlider zeigen sich kleine Wimpern.
- Auch das Gehör entwickelt sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel.
- Der Embryo legt in dieser Zeit deutlich an Gewicht zu und macht sich durch erste Bewegungen bemerkbar.
Der Bauchumfang wird in der zweiten Phase der Schwangerschaft deutlich größer, was so mancher Schwangeren Rückenschmerzen oder auch schlaflose Nächte beschert. Die Schwangerschaftssymptome in dieser Zeit sind jedoch meist besser auszuhalten als die belastende Übelkeit in der Frühschwangerschaft. Viele Schwangere erleben diese Phase deshalb eher als angenehm: Die schlimmsten Beschwerden sind überstanden und der Bauch behindert noch nicht zu stark im Alltag.
Drittes Trimester – letzte Wachstumsschübe
In den letzten Wochen der Schwangerschaft hat der Embryo vor allem eine Aufgabe: Gewicht zuzulegen.4 Da der Platz in der Gebärmutter langsam knapp wird, nimmt das Kind eine eingerollte Position ein, bevor es sich schließlich dreht und in Geburtsstellung bringt. Erste Wehen im dritten Trimester unterstützen die richtige Lagerung des Kindes.
Der Bauchumfang der Mutter erreicht seinen Höhepunkt und kann Sodbrennen, Rückenschmerzen und Schlaflosigkeit verursachen. Am Ende des dritten Trimesters steht schließlich die lang ersehnte Geburt bevor.
Von Frühchen und verspäteten Babys
Dank der fortschrittlichen Betreuung durch Ärzte und Hebammen ist die Schwangerschaft für das Kind im Bauch in den letzten Jahrzehnten viel sicherer geworden. Dennoch kommt es immer noch vor, dass Baby vor dem Abschluss der 40. Schwangerschaftswoche geboren wird. Sind es ein paar Tage oder eine Woche stellt das meist kein Problem dar – die wenigsten Babys kommen genau zum errechneten Tag zur Welt.
Einem Frühchen (kommt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt)5 fehlen möglicherweise einige entscheidende Phasen der Entwicklung während der Schwangerschaft. Auch für die Versorgung der Frühgeburten gibt es inzwischen eine umfassende und gut entwickelte medizinische Betreuung im Krankenhaus.
Verzögert sich die natürliche Geburt des Babys um mehr als eine Woche - ab dem errechneten Geburtstermin -, schlägt der Arzt meist vor, die Geburt im Krankenhaus einzuleiten.6 So können die jungen Eltern den „Spätzünder“ dann ein oder zwei Wochen nach dem eigentlichen Geburtstermin in die Arme schließen.
Häufig gestellte Fragen zu den Schwangerschaftsphasen
Eine Schwangerschaft wird in drei Trimester unterteilt: Das erste Trimester (Woche 1-12), das zweite Trimester (Woche 13-27), und das dritte Trimester (Woche 28-40). Diese Phasen zeichnen sich durch unterschiedliche Entwicklungsstadien des Embryos und Veränderungen im Körper der Mutter aus.
Im ersten Trimester entwickeln sich die lebenswichtigen Organe des Embryos, darunter das Gehirn und das Herz. Für die Mutter sind typische Symptome Übelkeit, Müdigkeit und hormonelle Veränderungen.
Im zweiten Schwangerschaftstrimester nimmt der Embryo an Masse zu und er macht sich durch erste Bewegungen bemerkbar. Die Organe des Kindes reifen weiter heran und das Gehör entwickelt sich. Werdende Mütter empfinden das zweite Trimester meist als entspannter, da die anfänglichen Beschwerden nachlassen beziehungsweise besser auszuhalten sind.
In der letzten Schwangerschaftsphase ist der Organismus des Kindes bereits ausgereift, so dass es eigentlich nur noch wachsen und an Gewicht zulegen muss. Der Bauchumfang von Schwangeren erreicht im dritten Trimester seinen Höhepunkt und kann zu Beschwerden wie Rückenschmerzen und Schlaflosigkeit führen.
Die schwierigste Zeit ist oft das erste Trimester aufgrund von starken hormonellen Veränderungen und körperlichen Symptomen wie Übelkeit.