Diese Aufgaben hat Magnesium im Körper


Magnesium ist ein sogenanntes Mengenelement, also ein Nährstoff, der im menschlichen Körper zu mehr als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht vorhanden ist. Gespeichert wird es zu zwei Dritteln in den Knochen und Zähnen und zu einem Drittel in den weichen Gewebestrukturen (beispielsweise in der Muskulatur und den Organen). Ein Anteil von unter einem Prozent befindet sich im Blut gelöst, weswegen ein Blutbild nur bedingt Auskunft über den Magnesiumgehalt im Körper gibt.1

Folgende Aufgaben machen Magnesium für schwangere Frauen, aber auch generell für den menschlichen Organismus unentbehrlich:

  • Knochen und Zähne: Magnesium stärkt die Substanz der Knochen und Zähne. Dieser Aspekt macht den Mineralstoff für Schwangere besonders wichtig, da sich die Knochenstruktur des ungeborenen Kindes erst noch entwickeln muss.
  • Starke Nerven: Magnesium beeinflusst das Zusammenspiel der Nerven und unsere Psyche. In belastenden Lebensphasen und bei Stress steigt der Bedarf an Magnesium an. Wird die Zufuhr über die Nahrung dann nicht erhöht, entsteht ein Mangel, der für eine Übererregbarkeit der Nervenzellen sorgt und die Stressresistenz sinken lässt.
  • Leistungsfähigkeit: Unser Energiebedarf wird durch eine Vielzahl komplexer Vorgänge gedeckt. Magnesium ist zuständig für die Aktivierung der energieproduzierenden Vorgänge, was allen Prozessen im Körper, aber letztendlich auch der Muskelarbeit zugutekommt.
  • Muskelfunktion: Als Gegenspieler zu Calcium sorgt Magnesium für die Entspannung der Muskulatur. Ist der Gehalt im Körper zu niedrig, kann es zu schmerzhaften Muskelkrämpfen und Verspannungen kommen. Ein deutliches Zeichen für einen Mangel an Magnesium in der Schwangerschaft sind nächtliche Wadenkrämpfe.

Wie diese Aufgabenbereiche zeigen, ist das Mengenelement für unseren Körper unentbehrlich. In Situationen großer psychischer oder körperlicher Belastung und während einer Schwangerschaft ebenso wie in der Stillzeit, steigt der Magnesium-Bedarf sogar noch an.

Mehr Magnesium für Schwangere?


Dass in der Schwangerschaft mehr Magnesium zugeführt werden sollte, ist bereits erwiesen. Doch warum genau ist der Bedarf erhöht und wie kann er gedeckt werden? Erwachsene Frauen ab 25 Jahren sollten etwa 300 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich nehmen, während die benötigte Zufuhr bei Schwangeren auf 310 Milligramm ansteigt.2

Ein relevanter Grund für den Mehrbedarf an Magnesium in der Schwangerschaft ist ein erhöhter Verlust über den Urin, bedingt durch die hormonellen Veränderungen. Zudem verwendet der Körper den Mineralstoff für das Wachstum der Gebärmutter und für die Zellteilung und Reifung des Embryos. In den letzten drei Schwangerschaftsmonaten lagert das ungeborene Kind etwa sieben Milligramm Magnesium täglich ein, um einen gesunden Knochenaufbau zu gewährleisten.3

Achtung: Ein Mangel an Magnesium in der Schwangerschaft führt nicht nur zu nächtlichen Wadenkrämpfen, sondern beeinflusst auch die Funktion der Gebärmuttermuskulatur. In schweren Fällen kann die Unterversorgung zu einer vorzeitigen Wehentätigkeit und einer Entwicklungsverzögerung des ungeborenen Kindes führen.4

Magnesium ist ein Nährstoff, der dem Körper über die Nahrung zugeführt werden muss. Enthalten ist es zwar in vielen Lebensmitteln, jedoch in der Regel nur in geringen Mengen. Um den Bedarf von Magnesium in der Schwangerschaft auf natürliche Art und Weise zu decken, ist eine tägliche Zufuhr von beispielsweise

  • 75 Gramm Sonnenblumenkernen,
  • 250 Gramm Haferflocken,
  • 200 Gramm Nüssen oder
  • 500 Gramm Spinat nötig.

Viele Gynäkologen empfehlen bei bestehender Schwangerschaft Magnesium-Präparate einzunehmen, um einem Mangel vorzubeugen. Welche Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente geeignet sind und in welcher Dosierung sie eingenommen werden, legt in der Regel der behandelnde Arzt fest.

Hinweis: In einer Tafel dunkler Schokolade stecken bis zu 150 Milligramm Magnesium, in 100 Gramm Marzipan bis zu 120 Milligramm, daher gilt: Hin und wieder Naschen ist ausdrücklich erlaubt!

Zeichen für einen Mangel an Magnesium in der Schwangerschaft


Eine Unterversorgung des Körpers mit Magnesium wird im Bluttest erst dann sichtbar, wenn die körpereigenen Speicher (Knochen, Zähne, Muskeln) aufgebraucht sind. Anhand der folgenden Symptome kann ein Magnesiummangel schon vorzeitig erkannt werden:

Die Ursache für das Entstehen dieser Mangelerscheinungen liegt in einer gestörten Erregungsweiterleitung des Nervensystems. Je weniger Magnesium dem Körper zur Verfügung steht, desto eher bilden sich Probleme beim Zusammenspiel der Nerven und Muskeln.

Beim Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome ist es gerade in der Schwangerschaft wichtig, über eine Magnesium-Unterversorgung nachzudenken. Zögern Sie im Zweifelsfall nicht, Ihren behandelnden Arzt aufzusuchen und um Rat zu fragen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Elmadfa, Ibrahim.: Ernährungslehre. Stuttgart: Eugen Ulmer 2015. S.166.
  • 2Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Magnesium. URL: http://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/magnesium/ - Stand (18.01.2018).
  • 3Okko, Loay/Grünebaum, Gabriele: Meine Schwangerschaft – Tag für Tag. Hannover: Schlütersche 2010. S.132.
  • 4Körner, Ute/Rösch, Ruth: Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit. Stuttgart: Hippokrates Verlag 2014. S.36.