Darum sollten Sie Beikost einführen
Experten empfehlen eine Stilldauer von mindestens sechs Monaten. Allerdings können Sie Ihr Baby auch bis zum Ende des zweiten Lebensjahres stillen. Die Beikost wird neben dem Stillen zugefüttert und ist der erste Schritt in Richtung Vollkost. Das Baby lernt Schritt für Schritt neue Geschmäcke kennen und kann so bald an normalen Familienmahlzeiten teilnehmen.
Wann sollte die Beikost eingeführt werden?
Mit dem Einführen der Beikost neben der Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung sollte frühestens ab dem fünften und spätestens ab dem siebten Monat begonnen werden. Parallel ist es wichtig, weiterhin zu stillen oder fertige Flaschennahrung zuzugeben. Der Beginn der Beikostfütterung hängt jedoch individuell vom Bedürfnis des Babys ab. Achten Sie auf die Reaktion bei Einführung der Beikost, geben Sie dem Kind Zeit für die Gewöhnung und probieren Sie gemeinsam aus, wie viel das Baby wann essen möchte.
Speiseplan für das Baby
Als Beikost wird meist Brei, Obst und Gemüse gefüttert. Die zubereiteten Mahlzeiten sollten einfach zu essen und gut verträglich sein. Wenn die Beikost eingeführt wird, eignet sich ein warmer Brei aus Kartoffeln, Gemüse und Fleisch als kleine Mahlzeit. Auch verschiedenes Obst und Gemüse kann zu Beginn gefüttert werden. Nach einigen Wochen können Sie einen leichten Milch-Getreide-Brei und ab dem siebten Monat einen Brei mit Getreide und Obst füttern.
Sliden Sie sich durch:
Füttern nach Bedarf
Denken Sie daran, dass Ihr Baby einen kleinen Magen hat und parallel noch gestillt wird. Mehrere kleine Portionen täglich sind einfacher zu essen als eine große Mahlzeit und eignen sich gut, wenn die Beikost eingeführt wird. Achten Sie auf Hunger und Appetit des Babys und erzwingen Sie das Essen nicht.
Problematische Lebensmittel
Besonders im ersten Lebensjahr sind einige Lebensmittel problematisch für das Verdauungssystem des Babys. Darum sollte auch bei der Einführung der Beikost auf gewisse Lebensmittel verzichtet werden. Besonders kleine, harte Nüsse, Beeren, Brot und Gebäck mit Körnern können verschluckt werden und zu Atemnot führen. Auch auf folgende Lebensmittel sollten Sie im ersten Lebensjahr verzichten:
Lebensmittel: | mögliche Probleme: |
---|---|
Kohl, Lauch, Zwiebeln, Hülsenfrüchte | unangenehme Blähungen |
Rohmilchprodukte, rote Fleisch- und Wurstzubereitungen, Produkte aus rohen Eiern | tierische Produkte sind häufig mit Krankheitserregern belastet und können zu gefährlichen Magen-Darm-Infekten führen |
kurz gebratene Fleischprodukte | Salmonelleninfektion möglich |
rohes Getreide | schwer verdaulich, kann Keime enthalten |
sehr fette Speisen | schwer verdaulich |
Bienenhonig | Gefahr von Säuglingsbotulismus (Muskellähmung) |
gesüßte Milch- und Joghurtprodukte | Gefahr von Karies und stark erhöhte Eiweißaufnahme |
nicht raffinierte, kalt gepresste Öle | nicht raffinierte, kalt gepresste Öle können Schwermetalle, Schädlingsbekämpfungsmittel und Schimmelpilzgifte enthalten |
Wenn Sie die problematischen Lebensmittel im Auge behalten, können Sie gut für die sichere und gesunde Ernährung Ihres Babys in der ersten Zeit sorgen.
Die Umstellung auf Beikost
Die Einführung von Beikost kann zu Anfang schwierig werden. Jeder Geschmack und jede Mahlzeit sind zunächst neu und unbekannt. Auch verhält sich jedes Baby beim Essen anders. Manche Babys versuchen schon von Anfang an, das Essen selbst mit den Händen zu greifen. Achten Sie auf die Eigenheiten und Signale Ihres Babys und finden Sie gemeinsam heraus, welche Mahlzeiten Spaß machen und gut schmecken.
Ein paar einfache Tricks für den Alltag machen Ihnen die Einführung der Beikost leichter:
- Lassen Sie sich Zeit bei der Einnahme der Mahlzeiten.
- Vermeiden Sie Stress und Ärger am Esstisch.
- Seien Sie dem Baby ein gutes Vorbild und ernähren Sie sich ebenfalls gesund.
- Führen Sie regelmäßige Essenszeiten und -rituale ein.
Beikost einführen: Vorlieben und Abneigungen
Obwohl Babys zunächst neugierig auf neue Lebensmittel sind, hat auch ein so kleiner Mensch bereits Vorlieben für und Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel. Zwingen Sie dem Baby nichts auf, was es nicht essen möchte, sonst endet jede Mahlzeit in einem Machtkampf.
Geben Sie bei der Einführung der Beikost aber auch nicht nur die Lieblingsspeisen, damit eine abwechslungsreiche Ernährung möglich ist und der Geschmackssinn des Babys sich vielfältig ausprägen kann. Ein Säugling findet meist das besonders interessant, was die Eltern und Geschwister essen. Mit der eigenen Art zu essen beeinflussen Sie also bereits direkt die späteren Essgewohnheiten Ihres Kindes.
Eine Umstellung für den Darm
Selbst bei sorgfältiger Auswahl der Lebensmittel kann es durch die Einführung der Beikost zu Nebenwirkungen kommen. Magen und Darm müssen sich auf die neuen Mahlzeiten einstellen, und so leidet das Baby manchmal unter unangenehmen Blähungen und Koliken. Um die schmerzhaften Beschwerden schnell in den Griff zu bekommen, können spezielle Medikamente für Säuglinge bis zwölf Monate gegeben werden. Erkundigen Sie sich bei einem Apotheker oder Arzt nach einem passenden Präparat für Verdauungsstörungen bei Babys.