Schürfwunden und Co. – typische Verletzungen bei Kleinkindern


Verletzungsmöglichkeiten für Kinder gibt es viele – ob ein heißer Topf, ein spitzer Gegenstand oder der raue Fußboden. Demnach sind auch die Wundarten unterschiedlich. Am häufigsten treten bei Kleinkindern Schürfwunden auf. Sie entstehen in den meisten Fällen durch einen Sturz, bei dem durch die Reibungskraft die oberste Hautschicht abgeschabt wird. Genauso oft fügen Kinder sich auch Schnittwunden zu, indem sie sich beispielsweise mit einer Bastelschere oder einem Messer verletzen. Diese Wunden weisen meist glatte Ränder auf, dringen dafür aber tiefer in die Haut ein. Eine leichte Blutung ist in diesem Fall normal und kann sogar von Vorteil sein, da so Keime und Krankheitserreger direkt wieder ausgespült werden. Weitere typische Verletzungen bei Kindern sind:

  • Verbrennungen
  • Splitterwunden
  • Platzwunden
  • Bisswunden
  • Beulen
  • blaue Flecke
  • Kratzer

Egal mit welcher Wunde Ihr Kind sich verletzt hat, jetzt ist die Zuwendung der Eltern gefragt: Trösten Sie ihr Kind, indem Sie es auf den Arm nehmen und ihm seine volle Aufmerksamkeit schenken.

Wenn Baby sich draußen verletzt: Achtung – Tetanus-Gefahr!


Das Herumtoben in der freien Natur macht Kindern besonders Freude. Kein Wunder, draußen gibt es so viel zu erkunden und entdecken. Die Kleinen in ihrem Bewegungsdrang und beim Toben zu stoppen, ist schier unmöglich. Daher passiert es schnell, dass sich ein Baby oder Kind verletzt. Jetzt müssen Eltern besonders aufpassen: Denn bei Verletzungen, die sich Kinder in der Natur zuziehen – ganz egal, ob Schürf-, Platz- oder Bisswunde – können Tetanuserreger in die Wunde gelangen. Diese halten sich unter anderem hier auf:

  • Erde
  • Geröll
  • Staub
  • Holz
  • Ausscheidungen von Tieren

Da der Kontakt mit dem Tetanuserreger an der frischen Luft somit schnell möglich ist, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), Säuglinge und Kleinkinder bereits ab der 9. Lebenswoche das erste Mal impfen zu lassen. Die zweite und dritte Impfung sollte dann in einem Ein-Monats-Abstand und die letzte am Ende des ersten Lebensjahres durchgeführt werden. Wichtig ist, die Impfung im Alter von sechs Jahren das erste Mal sowie ab dem 9. bis spätestens zum 17. Lebensjahr ein weiteres Mal auffrischen zu lassen. Danach reicht es, alle zehn Jahre eine Auffrischung durchzuführen.1

Kurzdefinition:

Was ist Tetanus? Tetanus oder auch Wundstarrkrampf ist eine häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Ausgelöst wird sie durch das Bakterium Clostridium tetani, welches die muskelsteuernden Nervenzellen befällt. Dadurch sind die Muskeln dauerhaft angespannt und beginnen schnell und stark zu krampfen. Die Muskelkrämpfe treten bei Betroffenen oft zuerst im Gesicht auf und verzerren dieses zu einer Art „Dauerlächeln“. In diesem Zustand kann der Mund nicht mehr richtig geöffnet werden. Weitere Symptome sind ein steifes Gefühl im Nacken und Bauch, Schluckbeschwerden, vermehrtes Schwitzen und plötzlicher Blutdruckanstieg.

Pflaster oder Verband? Die richtige Wundbehandlung bei verletzten Kindern


Auch, wenn der Schock über den plötzlichen Sturz bei einem verletzten Kind meist größer ist als der Schmerz an sich, ist es wichtig, die Wunde direkt zu behandeln, damit es dem Nachwuchs schnell wieder besser geht. Neben den tröstenden Worten der Eltern zählt jetzt vor allem eine richtige Erstversorgung, die auf jeden Fall folgende Schritte beinhalten sollte:

  • Ruhe bewahren
  • Verletzungen nicht berühren
  • dreckige Wunden ausspülen
  • Blutungen stillen

Kleine Wunden wie blaue Flecken, Kratzer oder Beulen können nach einer ersten Versorgung gut an der Luft heilen. Schnittwunden oder Schürfwunden bei Kleinkindern, die bluten, sollten mit luftdurchlässigen Pflastern oder Verbänden abgedeckt werden, damit keine Keime in die offene Hautstelle eindringen können. Empfehlenswert ist zudem die Behandlung mit Wund- und Heilsalben. Dabei sollten Eltern darauf achten, dass sie Mittel auswählen, die die feuchte Wundheilung unterstützen. Diese können die natürliche Regeneration der Wunde besonders gut fördern und gleichzeitig die Narbenbildung reduzieren.

Ringelblume und Co. – Heilkräfte aus der Natur gegen kleinen Wunden


Ist das Kind verletzt, dann können auch Pflanzen Linderung verschaffen. Bei kleineren Wunden lassen sich aus sauberen Blättern von der Goldrute, Scharfgarbe oder aus Spitzwegerich Kräuter-Pflaster zur ersten Behandlung basteln. Diese Pflanzen wachsen meist auf Wiesen und Weiden entlang von Straßen und Bächen. Dafür müssen die Blätter zwischen den Fingern so stark zusammengerollt werden bis Saft hinaustritt und anschließend auf die Wunde gelegt werden. Vor allem bei Schürfwunden und kleinen Schnittwunden wirken die Pflanzen blutstillend und sorgen dafür, dass sich das verletzte Gewebe wieder zusammenzieht.

Zieht sich ein Kleinkind eine etwas größere Schürfwunde zu, dann können Eltern auf die Wirkung der Ringelblume setzen. Als Bestandteil von Tinkturen oder Salben reduziert die Heilpflanze das Infektionsrisiko und fördert die Wundheilung bei verletzten Kindern.

Natürliche Hilfe bei Insektenstichen


Auch Wespen- oder Bienenstiche sind bei Kindern nicht selten. Vor allem im Sommer kann es schnell passieren, dass kleine Kinder auf eine Wespe oder Biene treten, was dann sehr schmerzhaft ist. Eltern sollten nun zu Zwiebel, Spitz- oder Breitwegerich greifen. Diese Naturheilmittel lassen die Schmerzen schneller abklingen und verringern die Schwellung. Die Zwiebel kann zur Schmerzlinderung halbiert und anschließend für 15 Minuten mit der Schnittfläche nach unten auf den Stich gelegt werden. Spitz- und Breitwegerich müssen erst mit einem Mörser zerkleinert werden. Die breiige Masse können Eltern dann auf die Wunde legen.

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