Schwangerschaftsanzeichen – nicht immer eindeutig
Anzeichen einer Schwangerschaft können bereits in den ersten Wochen nach der Empfängnis auftreten und variieren von Frau zu Frau. Zu den häufigsten Symptomen zählen das Ausbleiben der Periode, ein leichtes Ziehen im Unterleib, Übelkeit, empfindliche Brüste, Müdigkeit, Blähungen und ein verstärkter Harndrang. Manche Frauen bemerken zudem Stimmungsschwankungen, eine Veränderung ihres Geruchssinns oder leichte Schmierblutungen durch die Einnistung der Eizelle. Diese Anzeichen sind jedoch nicht immer eindeutig, weshalb ein Schwangerschaftstest und ein Arztbesuch Klarheit verschaffen sollten.
Vermehrter Ausfluss & Ausbleiben der Periode: Baby an Bord?
Ein häufiges Anzeichen einer Schwangerschaft ist ein vermehrter vaginaler Ausfluss, der durch die Hormonveränderung – dem Ansteigen der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen – bedingt ist. Die Scheide wird stärker durchblutet, die Produktion von Vaginalsekret wird angekurbelt. Solange das austretende Sekret milchig-farblos ist und nicht unangenehm riecht, ist alles in Ordnung.
Treten bei Ihnen zusätzlich folgende Beschwerden auf?
- Juckreiz
- Schmerzen
- ungewöhnliche Farbe (gelb-grünlich, braun, grau)
- strenger Geruch
- blutiger Ausfluss
Dann sollten Sie – um eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien auszuschließen – Ihren behandelnden Frauenarzt aufsuchen.
Übertriebene Hygiene schadet
Vermehrter Ausfluss und das leicht saure Scheidenmilieu (vaginales Mikrobiom) hindern Krankheitserreger daran, sich auszubreiten. Eine übertriebene Intimhygiene hingegen, mit beispielsweise Intimsprays, Scheidenspülungen oder aggressivem Duschgel, irritiert das Scheidenmilieu und Infektionen können sich ausbreiten. Verwenden Sie daher lieber nur reines Wasser oder eine pH-neutrale Waschlotion ohne Parfümzusätze für den Intimbereich.
Ständige Müdigkeit: Bin ich schwanger?
Auch für dieses Schwangerschaftssymptom zeigt sich das Hormon Progesteron verantwortlich. Bei schwangeren Frauen wird es in der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet und hat auf das Gehirn eine dämpfende und müde machende Wirkung. Der Körper gibt Ihnen somit ein Zeichen, mit Ihren Kräften zu haushalten und sich nicht zu überlasten.
Hinter der Müdigkeit kann aber auch ein Mangel an Eisen stecken. Der Bedarf ist in der Schwangerschaft mit 27 Milligramm täglich fast doppelt so hoch wie bei nicht schwangeren Frauen.1 Zwar steckt Eisen in vielen Lebensmitteln, doch von alleine fällt es dem Körper schwer, den Nährstoff vollständig aufzunehmen.
Vitamin C fördert die Eisenaufnahme und ist somit auch ein guter Helfer dabei, leere Körperspeicher wieder mit Eisen aufzufüllen. Daher der Tipp: Ein Glas Orangen- oder Grapefruitsaft zu eisenreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Vollkornprodukten oder Spinat trinken. Ob aus medizinischen Gründen zusätzlich Eisenpräparate eingenommen werden müssen, ist immer mit dem behandelnden Frauenarzt abzuklären.
Schwindel als Anzeichen einer Schwangerschaft
Oft ist zu Beginn einer Schwangerschaft der Blutdruck zu niedrig, da die Hormone dafür sorgen, dass die Blutgefäße erweitert werden und das Blut schneller in den Beinen versackt. Zudem verändert sich das Blutvolumen. Der Körper reagiert darauf: Das Herz schlägt schneller, mit dem Ziel, den Körper mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Und plötzlich wird einem schwarz vor Augen: Schwindel ist die Folge. Doch was kann man tun bei diesem Anzeichen einer Schwangerschaft? Es kann helfen,
- möglichst zügig etwas zu essen,
- ausreichend zu schlafen,
- langes Stehen zu vermeiden,
- den Kreislauf durch Wechselduschen anzuregen und
- sich regelmäßig zu bewegen.
Auch Trockenbürsten-Massagen können das Herz-Kreislauf-System wieder in Schwung bringen und die Durchblutung fördern. Dazu wird mit einer Bürste aus Naturborsten oder einem Handschuh aus Luffa, einer Gattung der Kürbisgewächse, trocken über den Körper massiert.
Morgenübelkeit – doch nicht nur morgens
Es gibt einige Faktoren, die zu Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft führen können, beispielsweise Schwankungen im Stoffwechsel und Hormonhaushalt. Die gute Nachricht: Meist ist der Spuk nach den ersten 20 Schwangerschaftswochen vorbei, kann jedoch auch über die gesamte Schwangerschaft andauern.2
Auch wenn bestimmte Speisen und/oder Gerüche Brechreiz auslösen, sollten Schwangere darauf achten, regelmäßige und kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Um zu vermeiden, dass der Körper dehydriert, muss für kontinuierlichen Flüssigkeitsnachschub gesorgt werden, beispielsweise in Form von stillem Wasser, schwarzem Tee oder Pfefferminztee.
Leiden Sie unter besonders starker Übelkeit und Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) und haben bereits mehr als fünf Prozent Ihres Körpergewichts verloren, kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden, um Infusionen mit Flüssigkeit und Elektrolyten zu erhalten.3
Gegen die Übelkeit antrinken: Wie wäre es mit …
…selbst zubereitetem Ingwerwasser, das nicht nur erfrischt, sondern auch gegen das unangenehme Schwangerschaftsanzeichen hilft? Kochen Sie jeweils zehn Gramm frischen Ingwer und getrocknete Mandarinenschalen (erhältlich in der Apotheke) sowie einen Esslöffel Zucker mit einem Liter Wasser auf und lassen Sie das ganze 20 Minuten köcheln. Rühren Sie zweimal pro Tag eine kleine Menge (circa ein Schnapsgläschen voll) in ein Glas warmes Wasser. Das Ingwerwasser bewahren Sie bitte im Kühlschrank auf.2
Weitere Schwangerschaftssymptome im Überblick
Bei Schwangerschaftsanzeichen findet eine Unterscheidung zwischen wahrscheinlichen Anzeichen, wie dem Ausbleiben der Monatsblutung, und unsicheren Hinweisen statt. Vermehrter Ausfluss, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit gehören in der Gynäkologie zu den sogenannten unsicheren Schwangerschaftsanzeichen. Und zwar deshalb, weil die Symptome nicht zwingend nur bei einer Schwangerschaft auftreten können, sondern auch bei Erkrankungen.
Weitere Schwangerschaftsanzeichen sind:
- größer erscheinende, spannende, schmerzende sowie berührungsempfindliche Brüste
- Ziehen oder Piksen im Unterleib, wenn sich die Eizelle einnistet (Einnistungsschmerz)
- verstärkte Sensibilität, beispielsweise intensivere Wahrnehmung von Gerüchen und Geschmäckern
- Appetitstörungen, zum Beispiel Appetitlosigkeit, Heißhunger oder abnorme Gelüste
- häufiger Harndrang
- Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen
- Mundschleimhautentzündungen
- Hautveränderungen wie eine verstärkte Pigmentierung der Haut oder ein plötzliches Auftreten von Akne
Das Ausbleiben der erwarteten Monatsblutung seit mindestens drei Monaten (sekundäre Amenorrhö) zählt zu den wahrscheinlichen Schwangerschaftsanzeichen.4 Für alle, die zur Empfängnisverhütung oder bei Kinderwunsch regelmäßig ihre Körpertemperatur messen, kann eine um 0,4 bis 0,6 Grad Celsius erhöhte Basaltemperatur (Körpertemperatur nach dem Aufwachen) über mehr als 16 Tage ein Hinweis auf eine vorliegende Schwangerschaft sein.4
Sollte die Faktenlage noch nicht ganz klar für eine Schwangerschaft sprechen, bringt ein Termin beim Frauenarzt Gewissheit. Schildern Sie Ihre Schwangerschaftssymptome und lassen Sie die Schwangerschaft von ihm zuverlässig bestätigen.
Beispielsweise mittels Bluttest: Hier weist der Frauenarzt das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) nach, das der Körper bei erfolgreicher Einnistung der Eizelle produziert. Im Blut ist das hCG schon sechs bis neun Tage nach der Befruchtung vorhanden, im Urin etwa eine Woche später.5
Häufig gestellte Fragen zu Anzeichen einer Schwangerschaft
Erste Anzeichen einer Schwangerschaft sind Spannungsgefühle in der Brust, Müdigkeit, ein Ziehen im Unterleib, Übelkeit, Schwindel, Blähungen, Appetitveränderungen und vermehrter vaginaler Ausfluss.
Vermehrter vaginaler Ausfluss ist ein häufiges Anzeichen für eine Schwangerschaft. Das Sekret sollte klar oder leicht milchig sein und nicht unangenehm riechen.
Es gibt Frauen, die bereits direkt nach der Befruchtung der Eizelle bemerken, dass sie schwanger sind. Häufig ist das erste Anzeichen jedoch der sogenannte Einnistungsschmerz, etwa eine Woche nach der Befruchtung. Hierbei kommt es zu einem leichten Ziehen oder Piksen im Unterleib, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet.6