Wichtige Fragen zu Blähungen bei Babys:


Wie zeigen sich Blähungen beim Baby?

Das Baby weint, zieht die Beine an und ist unruhig. Gleichzeitig ist der Bauch aufgebläht.

Welche Ursachen gibt es für die Blähungen?

Es kommen verschiedene Gründe infrage: Unter anderem das übermäßige Verschlucken von Luft, blähende Lebensmittel oder eine unausgereifte Darmflora.

Was hilft, wenn das Baby Blähungen hat?

Für Linderung sorgen können Hausmittel wie Massagen, Wärmeanwendungen (Kirschkernkissen, Wärmflasche), Kräutertees (mit Anis, Fenchel, Kümmel) oder einfache Gymnastikübungen. Homöopathie oder Medikamente sind zur Symptomminderung ebenfalls denkbar.

Wie lässt sich Blähungen vorbeugen?

Die richtige Stillposition (aufrechte Haltung) oder das korrekte Zubereiten des Fläschchens (Pulver verrühren, nicht schütteln) kann das Verschlucken von Luft verhindern. Auch das traditionelle Bäuerchen gilt als bewährtes Mittel.

Symptome: Woran erkenne ich, dass mein Baby Blähungen hat?


Säuglinge reagieren auf die Luft im Darm oft mit heftigem Schreien und deutlicher Unruhe. Zudem winden sie sich, ziehen die Beine an und verziehen das Gesicht. Die Ursache für dieses Verhalten der Babys ist der durch die Blähungen hervorgerufene Bauchschmerz. Generell treten Blähungen oft im Anschluss an Mahlzeiten auf. Manche Kinder neigen aber besonders zu Blähungen am Nachmittag oder in den Abendstunden.

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Da die genannten Anzeichen jedoch auch charakteristisch für andere Arten von Schmerzen oder Unruhezuständen sein können, ist es wichtig, dass Eltern ihr Kind immer genau beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen.

Wie entstehen Blähungen?

Die anatomischen Ursachen für Blähungen bei Babys sind ähnlich zu denen erwachsener Menschen. Schuld ist eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Darm. Zu dieser kommt es entweder durch das Verschlucken von Luft oder durch vermehrte Gasbildung während des Verdauungsvorgangs.

Die gesammelte Luft gelangt nicht am Nahrungsbrei vorbei und dehnt den Darm — so entstehen Schmerzen.

Den Blähungen auf der Spur: Woher kommt die Luft im Bauch des Babys?


Es kommen verschiedene Auslöser für Blähungen beim Baby infrage:

Auch wenn die Gründe für die Blähungen in der Regel harmlos sind, sollten Sie bei anhaltenden oder sehr starken Magen-Darm-Leiden Ihres Kindes nicht zögern. Suchen Sie zeitnah einen Kinderarzt zur weiteren Abklärung auf.

Ursache für Blähungen beim Baby: Luftschlucken

Kleiner Junge leidet nach dem Trinken aus dem Fläschchen unter Blähungen.

Eine besonders häufige Ursache für Blähungen bei Babys ist das Schlucken von Luft. Dies geschieht vor allem beim

  • Stillen,
  • Trinken aus dem Fläschchen und
  • Weinen.

Die Luft sammelt sich dann im Magen- und Darmtrakt oder bildet gemeinsam mit der Milch einen feinen Schaum, der gegen die Darmwand drückt. Es gibt verschiedene Tipps zur Vorbeugung — beispielsweise eine angepasste Stillposition — mit welchen das übermäßige Schlucken von Luft verhindert wird.

Wieso entstehen vermehrt Blähungen, wenn das Baby zahnt?

Wenn Ihr kleiner Liebling die ersten Zähne bekommt, kann das für Ihr Kind unter Umständen unangenehm oder schmerzhaft sein. Babys zeigen das Unbehagen durch erhöhte Unruhe und häufiges Weinen. Durch das Schreien gelangt mehr Luft in den Bauch, welche wiederum Blähungen begünstigt.

Blähungen beim Baby: Verstopfung als Ursache

Wer sich fragt, wie Blähungen entstehen, sollte bei seinem Kind ebenfalls an eine Verstopfung (Obstipation) als Auslöser denken. Hierbei bleibt der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum hinweg aus. Da sich die Frequenz der Darmentleerung sehr unterscheidet, ist keine allgemeingültige Zeitangabe möglich. Ein Säugling kann vier- bis fünfmal täglich Stuhlgang haben, aber auch einmal in der Woche wird noch als völlig normal erachtet.2 Je länger das Ausbleiben des Stuhlgangs jedoch anhält, desto wahrscheinlicher ist das Entstehen von Symptomen wie Blähungen. Dies liegt vor allem daran, dass bei einer langen Verweildauer des Stuhls im Darm Ihres Kindes vermehrt Gase gebildet werden.

Schon gewusst?

Ursachen für Verstopfungen bei Babys können beispielsweise eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme oder die Gewöhnung an neue Lebensmittel sein.

Lebensmittel als Grund für Blähungen

Es gibt die Theorie, dass blähende Substanzen, die die Mutter zu sich nimmt, womöglich über die Muttermilch an das Kind weitergegeben werden und so die Ursache für Blähungen beim Baby darstellen. Wissenschaftlich erwiesen ist dieser Vorgang aber nicht. Ob auch Ihr Sprössling sensibel auf Ihre Ernährung reagiert, können Sie nur durch Ausprobieren feststellen. Wichtig ist hierbei, nur ein blähendes Lebensmittel pro Tag zu verzehren und dann zu beobachten, wie es Ihrem Baby geht.

Sobald Sie das Kind an Beikost gewöhnen, gilt auch der direkte Verzehr von blähenden Lebensmitteln als häufiger Auslöser für Blähungen beim Sprössling. Wie beim Erwachsenen führen vor allem

  • Hülsenfrüchte,
  • Kohlgemüse und
  • Zwiebelgewächse

schnell zu einer vermehrten Gasbildung und damit zu unangenehmen Schmerzen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Laktoseintoleranz stellen ebenfalls einen denkbaren Grund für Blähungen dar.

Blähungen durch unausgereifte Darmflora


Kurz nach der Geburt ist der Darm noch nicht mit allen für die Verdauung notwendigen Darmbakterien (Darmflora) besiedelt — dies geschieht erst nach und nach durch die Nahrungsaufnahme. Der zunächst unvollständige Aufbau der Darmflora kann in vielen Fällen die Ursache für die Blähungen bei Babys sein. Durch die fehlenden Bakterien wird die Nahrung unzureichend verdaut und es entstehen vermehrt Gase, die dann im Darm zu Schmerzen führen.

Tipps: Das können Sie bei Blähungen für Ihren Säugling tun


Für Eltern gibt es viele Möglichkeiten, ihr Kind bei Blähungen zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören:

Großmutters Ratschläge: Hausmittel gegen Blähungen beim Kind

Mutter massiert sanft den Bauch ihres Babys, um so dessen Blähungen zu lindern.

Was gegen Baby-Blähungen hilft? In vielen Fällen ist es die Anwendung verschiedener altbewährter Mittel. Hierzu zählen unter anderem:

  • Wärme: Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche hat eine krampflösende und entspannende Wirkung. Doch Vorsicht: Vor der Anwendung müssen die Temperatur und der sichere Verschluss der Wärmflasche überprüft werden.
  • Kräutertee: Als gängiges Hausmittel für Kinder mit Blähungen gilt ein Tee aus Anis, Fenchel und Kümmel. Diese Kräuter regen die Verdauung an und wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt.
  • Bauchmassagen: Ein effektives Mittel gegen Blähungen bei Babys ist die Massage. Sie kann helfen, durch gezielten Druck und sanfte Bewegungen Gase aus dem Darm zu befördern. Befragen Sie Ihre Hebamme oder den Kinderarzt zur richtigen Technik oder zur Teilnahme an Baby-Massage-Kursen.
  • Gymnastik: Einfache Übungen können für Erleichterung sorgen. Drücken Sie hierzu die leicht angewinkelten Beinchen Ihres Kindes sanft gegen seinen Bauch, verharren Sie einige Sekunden und strecken Sie diese dann wieder. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male, um den Abgang der Darmwinde zu fördern.
  • Fliegergriff: Legen Sie das Baby in Bauchlage auf den Unterarm, die Hand oder der Ellbogen stützt dabei den Kopf. Durch den leichten Druck auf Magen und Darm wird die Luft leichter abgegeben.

Welche Hausmittel die Blähungen lindern, ist von Kind zu Kind verschieden. Es kann hilfreich sein, die Techniken nach und nach auszuprobieren und auf ihre Wirkung hin zu überprüfen. Und nicht vergessen: Viel kuscheln, schmusen und beruhigen. Die körperliche Nähe und eine entspannte Ausstrahlung von Mama oder Papa können ein wunderbares Mittel gegen Blähungen bei Ihrem Baby sein.

Homöopathie als Mittel der Wahl gegen Baby-Blähungen?

Homöopathische Arzneimittel gelten als besonders sanft und schonend für den kindlichen Körper, auch wenn ihre Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt ist. Ihr Ziel soll es sein, die Selbstheilungskräfte anzuregen und so für eine Linderung der Symptome zu sorgen.

Mittel gegen Blähungen bei Babys werden in der Homöopathie meist in Form sogenannter Globuli verabreicht. Diese kleine Kügelchen aus Rohrzucker sind mit einer hoch verdünnten Wirkstofflösung versetzt. In vielen Fällen wird von einer anfänglichen, kurzfristigen Zunahme der Symptome berichtet — die sogenannten Erstreaktion, die auf eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte hindeuten soll. Generell gelten Zubereitungen aus der Homöopathie jedoch als frei von Nebenwirkungen. Lassen Sie sich von Ärzten und Heilpraktikern beraten, welches spezielle Präparat im Falle der Beschwerden Ihres Kindes geeignet ist.

Verabreichung von Globuli bei Säuglingen:

Für gewöhnlich wird empfohlen, die verschriebene Menge Globuli in den Bereich zwischen Kiefer und Unterlippe des Kindes zu legen. Hier können sich die Kügelchen ungestört auflösen, um dann über die Schleimhäute in den Blutkreislauf aufgenommen zu werden.

Medikamente für Babys Bauch


Als ergänzende Behandlung zu Homöopathie und Hausmitteln können Sie dem Baby bei Blähungen auch Arzneimittel verabreichen. Dabei wird in der Regel auf Tropfen zurückgegriffen, die die Oberflächenspannung des Schaums im Darm herabsetzen und die Luftbläschen so zerfallen lassen. Der Druck auf die Darmwand schwindet und damit auch die Schmerzen.

Wenn Sie sich unsicher sind, welches Mittel Ihrem Liebling helfen kann, stehen Ihnen Kinderärzte oder Apotheker bei der Auswahl eines geeigneten Präparats gerne beratend zur Seite.

Blähungen vorbeugen: Ihr Baby wird es Ihnen danken

Damit Sie sich erst gar nicht um die Behandlung der Blähungen sorgen müssen, versuchen Sie am besten, diese von vornherein zu vermeiden. Um das Schlucken von Luft zu verhindern, kann es sinnvoll sein, eine aufrechtere Stillposition auszuprobieren. Bei der Zubereitung des Fläschchens ist es besser zu rühren, statt zu schütteln, um Pulver und Wasser ausreichend zu vermischen. Nach dem Trinken sollten Sie das Baby dazu anregen, die geschluckte Luft wieder aufzustoßen. Am besten gelingt das Bäuerchen, indem das Kind angehoben und über die Schulter gelegt wird und Sie sanft auf den Rücken klopfen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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