Magen- und Darmerkrankungen: Auch Kinder und Babys können sie haben

Welche Magen- und Darmerkrankungen können Ihre Kinder haben?


Es gibt Symptome, die den Verdacht nahelegen, dass Ihr Kind an einer Magen- oder Darmerkrankung leidet. Zu diesen Krankheitszeichen gehören unter anderem:

All diese Erscheinungsbilder sollten ernstgenommen werden. Denn dahinter können Magen- und Darmerkrankungen wie beispielsweise

Zögern Sie daher nicht, mit Ihrem Kind zu einem Arzt zu gehen, wenn Sie die Vermutung haben, dass es krank sein könnte. Mediziner haben das notwendige Fachwissen, um Magen- oder Darmprobleme bei Ihrem Kind beziehungsweise Baby diagnostizieren zu können. Zudem werden Experten berücksichtigen, dass die Behandlung eines Babys oft etwas anders erfolgt, als die eines Kindes, das älter als drei Jahre ist. Denn nicht alle bewährten Medikamente und Therapiemethoden eignen sich für Kleinkinder.

Wissenswert

Sie gehören nicht wirklich in die Kategorie der Magen- und Darmerkrankungen, die bei einem Ihrer Kinder oder Ihrem Baby möglich sind, doch auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Vergiftung kann Ihrem Schützling Probleme bereiten. Die Unverträglichkeit eines Lebensmittels kann sich beispielsweise durch einen Hautausschlag oder Erbrechen – immer, nachdem ein bestimmtes Nahrungsmittel gegessen wurde – bemerkbar machen. Das versehentliche Trinken von Spülmittel ist ein Beispiel dafür, wie es zu einer Vergiftung kommt. Der Arztbesuch muss hier zwingend erfolgen!

Reizdarm – eine der möglichen Darmerkrankungen beim Kind

Der Reizdarm ist eine bei Kindern denkbare Darmerkrankung, die auch unter dem Begriff Reizdarmsyndrom bekannt ist. In einer etwas abgeschwächteren Variante, ist ein Reizdarm ein Darmproblem, das auch schon beim Baby möglich ist.1 Die Erkrankung ist meistens nach drei bis sechs Monaten überstanden, wenn sie behandelt wird.2 Betroffene leiden unter anderem an:

  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Blähungen

Wenn ein Kind diese Darmerkrankung hat, befinden sich die begleitenden Bauchschmerzen oftmals vermehrt im Oberbauch. Typischerweise ist auch ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung zu beobachten.

Es konnte noch nicht genau geklärt werden, welche Ursachen bei Kindern zu dieser Darmerkrankung führen. Beobachtet wurde jedoch, dass es Patienten gibt, die im Anschluss an einen Magen-Darm-Infekt erkrankt sind. Bei wieder anderen sind den Ärzten veränderte Bewegungsmuster des Darms aufgefallen.

Was ist eine Magenschleimhautentzündung?

Die Magenschleimhaut ist ein feines Gewebe auf der Innenseite des Magens. Ihre Aufgabe besteht darin, den Magen vor der aggressiven Magensäure zu schützen. Die Flüssigkeit wird benötigt, um die Nahrung weiter zu zerlegen und sie dadurch auf die Verdauung vorzubereiten. Wenn zu viel Säure produziert wird oder sich die Schleimhaut entzündet, schwillt sie an und die Symptome einer Magenschleimhautentzündung machen sich bemerkbar

Gastritis ist der Fachbegriff für eine Magenschleimhautentzündung. Sie führt unter anderem zu diesen Beschwerden:

  • Bauchschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Krämpfe
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit

Neben den genannten Punkten berichten Ärzte zudem von einigen Patienten, denen es nach dem Essen kurzzeitig besser geht. Die Schmerzen kehren anschließend jedoch heftig zurück. In der Regel klingt eine Gastritis, eine der Magen- und Darmerkrankungen, die eher Kinder als Babys haben, nach einigen Tagen von alleine wieder ab.3

Dreimonatskolik: Eine der möglichen Magen- und Darmerkrankungen bei Babys

Dreimonatskolik: Eine der möglichen Magen- und Darmerkrankungen bei Babys

Es gibt viele Säuglinge, die in ihren ersten Lebensmonaten an einer Dreimonatskolik leiden. In der Regel hat ein betroffenes Baby jedoch nach drei bis vier Monaten diese Beschwerde überstanden.4

Zu den Symptomen, die bei einer Dreimonatskolik in Erscheinung treten können, zählen:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen

Die Dreimonatskolik gehört im Übrigen zu den Magen- und Darmerkrankungen von Babys, die öfter bei Jungen als bei Mädchen zu beobachten ist. Die genauen Ursachen dafür werden aktuell noch erforscht.

Ein Baby erkrankt unter anderem, wenn es ein noch unreifes Darmsystem hat oder oft Luft beim Essen und Trinken schluckt. Beruhigend: in der Regel ist diese Erkrankung harmlos. Nach der Diagnose verschreiben Ärzte oftmals Medikamente, die Wirkstoffe enthalten, welche die blähungsverursachenden Luftbläschen auflösen und die Beschwerden dadurch lindern.

Sodbrennen und saures Aufstoßen

Sodbrennen – meist ist es nach zwei Wochen überstanden – gehört zu den Magen- Darmerkrankungen, die bei Kindern und Babys ein unangenehmes Druckgefühl hinter dem Brustbein auslöst. Zudem wird Sodbrennen häufig von saurem Aufstoßen begleitet. Es entsteht, wenn zuvor verzehrte Nahrung teilweise wieder nach oben kommt. Der Speisebrei aus dem Magen ist sauer und verursacht daher ein brennendes Gefühl zwischen dem Hals und der oberen Brustregion.

Doch wie kommt es zum Sodbrennen? Im Normalfall verhindert der Schließmuskel am Ausgang des Magens, dass dessen Inhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Ein hoher Druck im Bauchraum oder ein Erschlaffen des Muskels, können Gründe dafür sein, dass der Magenausgang nur ungenügend verschlossen wird und Nahrung wieder hinausfließt.

Die saure Substanz aus dem Magen kann zu Problemen führen, weil sie bei häufigem Vorkommen der Speiseröhre schadet. Sie sollten daher mit Ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn Sie die Vermutung haben, dass es Sodbrennen haben könnte. Zudem sei gesagt, dass Eltern sich für gewöhnlich keine Sorgen machen brauchen, wenn ihr Kind eine Magen- oder Darmerkrankung hat. Denn die meisten dieser Krankheiten sind in der Regel gut behandelbar.

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Regina Lopes Bombinho Brandt Aufgrund ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin kennt Regina Brandt Krankenhäuser auch hinter den Kulissen. Durch ihr Studium der Sprach- und Kommunikationswissenschaften vermischen sich bei kanyo® ihre Kenntnisse in Sachen Online-Redaktion, Medizin und Kommunikation. Regina Lopes Bombinho Brandt Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Zimmer Rodek: Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2008. S. 186.
  • 2Khaschei, Kerstin: Magen und Darm. Beschwerden heilen, lindern, vermeiden. Berlin: Stiftung Warentest 2013. S. 123.
  • 3Khaschei, Kerstin: Magen und Darm. Beschwerden heilen, lindern, vermeiden. Berlin: Stiftung Warentest 2013. S. 115.
  • 4Keicher, Ursula: Kinderkrankheiten. Alles, was wichtig ist. München: Gräfe und Unzer Verlag 2016. S. 28.
  • 5Khaschei, Kerstin: Magen und Darm. Beschwerden heilen, lindern, vermeiden. Berlin: Stiftung Warentest 2013. S. 73.