Manchmal spielt in der Schwangerschaft die Haut verrückt


Ganz unabhängig davon, ob die Frau bereits vor der Schwangerschaft Probleme mit schlechter Haut hatte, kann sich eine Schwangerschaftsakne entwickeln. Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel, wenn die hormonelle Umstellung auf Hochtouren läuft und die Aktivität der Drüsen im Körper angeregt wird, kann es vorkommen, dass die Talgdrüsen zu viel Talg produzieren und in der Folge die Poren verstopfen: Schweiß sowie Abfallprodukte der Haut werden nicht mehr abgeleitet. Das führt zu einem unreinen Hautbild. Die Pickel können sich zudem entzünden.

Daher ist es wichtig, auf Pflege im pH-neutralen Bereich zu achten. Eine Reinigung mit Einmalwaschlappen und das Vermeiden von fett- und ölhaltigen Produkten bringen meist bereits Linderung. Auf spezielle Mittel gegen schlechte Haut und Akne sollten Frauen in der Schwangerschaft verzichten, da die Inhaltsstoffe diesbezüglich nicht getestet wurden.

Unser Rezepttipp: Kommt es zu Unreinheiten und trockener, schlechter Haut, dann kann eine Quarkmaske helfen. Dazu mehrere Esslöffel Sahnequark mit Honig und etwas Öl vermischen. Die Feuchtigkeitsmaske auf das Gesicht auftragen und 20 Minuten einwirken lassen. Danach mit handwarmem Wasser abspülen.

Schwangere, die zu trockener Haut oder auch Neurodermitis neigen, sollten sich am besten nach jedem Baden und Duschen sehr gründlich mit einer rückfettenden Lotion eincremen. Sind die Beschwerden stark ausgeprägt, empfehlen Hautärzte eine harnstoffhaltige Urea-Emulsion oder Salben auf Dexpanthenol-Basis. Dennoch sollte Juckreiz in der Schwangerschaft genau beobachtet werden – im Zweifel lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt durchchecken.

Plötzlich tauchen in der Schwangerschaft seltsame Muster auf der Haut auf


Durch die erhöhte Produktion von Melanin wird die Hautpigmentierung verstärkt. Am offensichtlichsten ist dies an den Brustwarzen oder an bereits bestehenden Muttermalen, die sich verdunkeln. Manche Frauen bekommen auch eine „Schwangerschaftsmaske“, bei der die Haut um Wangen, Nase und Augen dunkler wird: je hellhäutiger die Frau, desto auffälliger.

Schon gewusst? Während der Schwangerschaft bildet sich bei vielen Frauen die sogenannte Linea nigra, eine dunkle Linie zwischen Bauchnabel und Schambein. Auch sie lässt sich auf die verstärkte Produktion von Melanin zurückführen.

Zudem können neue Male entstehen; man spricht hier von „Mutterflecken“, die in der Regel wenige Monate nach der Geburt – genau wie die Linea nigra – wieder verschwinden.

Die Haare in der Schwangerschaft richtig pflegen


Viele Schwangere freuen sich über deutlich dichteres Haar. Das liegt an dem Schwangerschaftshormon Östrogen. Es verlängert die Lebens- und Ruhephase jedes einzelnen Haares und macht die Haare dadurch fülliger.

Gut zu wissen: Nach der Entbindung werden Sie feststellen, dass Ihnen die Haare verstärkt wieder ausfallen und vielleicht sogar kleine Geheimratsecken entstehen. Das ist genau wie ein Brüchigwerden der Nägel ganz normal und liegt am starken Absinken des Östrogenspiegels. Spätestens nach der Stillzeit reguliert sich alles wieder.

Dadurch, dass die Lebenszeit der Haare während der Schwangerschaft verlängert wird, können sie auch trockener werden. Kräftige Bürstenstriche „über Kopf“ und gegen die Wuchsrichtung sorgen für bessere Kopfdurchblutung und eine Anregung der Talgdrüsen. Auch eine Ölkur kann wirksam sein: Dazu einmal in der Woche je nach Haarlänge ein bis drei Esslöffel Olivenöl in die Haare kneten und unter einem vorgewärmten Handtuch einwirken lassen, bevor die Haare mit einem milden Shampoo ausgewaschen werden.

Es gibt darüber hinaus ein paar einfache Faustregeln, die das Haar in der Schwangerschaft schonen:

  • milde, pH-neutrale Pflegeprodukte verwenden
  • gründlich spülen
  • nasses Haar nicht trockenrubbeln, sondern sanft ausdrücken
  • zwei Esslöffel Apfelessig und den Saft einer Zitrone in einem halben Liter angenehm warmem Wasser auflösen und die Haare damit spülen
  • nicht heiß föhnen und den Föhn eine Armlänge vom Kopf entfernt halten

Während der Schwangerschaft ist auch Schuppenbildung nicht ungewöhnlich. Das liegt oft an der Hormonveränderung; Stress kann ebenfalls die Ursache sein. Das Gleichgewicht auf der Kopfhaut gerät aus den Fugen, kann in der Regel aber mithilfe eines Spezialshampoos wiederhergestellt werden.

Darf ich meine Haare während der Schwangerschaft färben?


Ist der Schwangerschaftstest positiv ausgefallen, kommen schnell zahlreiche Fragen auf. Was darf eine Schwangere essen, was sollte sie vermeiden, wo liegen die Gefahren? Ein besonders heiß diskutiertes Thema ist dabei das Färben der Haare, auf das viele Frauen auch während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht verzichten möchten. Grundsätzlich sehen Mediziner hier kein Problem.

Bei einer lokalen Anwendung liegen selbst für Bleichmittel wie Wasserstoffperoxid keine Hinweise auf embryonale Schädigungen vor. Gleiches gilt für Pflanzenhaarfarben. Repräsentative Studien allerdings gibt es für zahlreiche Wirkstoffe nicht, daher empfehlen Frauenärzte, vor allem im ersten Trimester vorsichtig zu sein.

Denn letztendlich sind Haarfärbemittel trotzdem chemische Substanzen beziehungsweise Pflanzenauszüge und auch der mögliche Übergang in die Muttermilch ist nicht für alle Stoffe untersucht.

Unser Tipp: Wer nicht ganz auf die Farbauffrischung beim Friseur verzichten möchte, der sollte zumindest zu Beginn der Schwangerschaft auf Strähnchen zurückgreifen und diese relativ weit unten ansetzen, zum Beispiel als Highlights. So kommt deutlich weniger Chemie in Kontakt mit der Kopfhaut.

Vor allem auf ammoniakhaltige Färbemittel für die Haare sollte eine Frau während der Schwangerschaft verzichten. Speziell dunkle, intensive Farbpigmente können in die Kopfhaut eindringen. Von Dauerwellen raten Friseure ganz ab, da die dafür notwendige Flüssigkeit direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird.

Unliebsame Haare in der Schwangerschaft: Mit Rasierer und Pinzette auf der sicheren Seite


Viele Frauen wollen während ihrer Schwangerschaft keine Kompromisse bei der Körperpflege eingehen. Dazu gehört auch, sich unter den Achseln, an den Beinen und eventuell im Intimbereich zu enthaaren. Unschöne einzelne Haare im Gesicht, am Bauch oder an den Brustwarzen lassen sich am besten und sichersten mit einer herkömmlichen Pinzette entfernen. Auch Rasieren ist eine Option der Haarentfernung, die dem Baby nicht gefährlich wird.

Vorsicht: Aufgrund des veränderten Körperschwerpunkts kann es kritisch werden, die Beine oder andere Körperstellen in der glitschigen Duschwanne zu rasieren. Waxing oder Sugaring können eine Alternative sein.

Auf chemische Enthaarungscremes sollten Frauen in der Schwangerschaft besser verzichten. Gleiches gilt für Laserbehandlungen. Auch die sollte man auf die Zeit nach dem Stillen verschieben.

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Simone Blaß Nach einem Volontariat bei einem medizinisch geprägten Fernsehsender und ihrer Zeit beim Radio spezialisierte sich Simone Blaß als freie Familienredakteurin auf den Schwerpunkt Gesundheit. Aufgrund ihres in Erlangen absolvierten Psychologiestudiums interessiert sie sich vor allem für das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele. Simone Blaß Autorin kanyo® mehr erfahren