So fühlen sich Magenkrämpfe an


Bei den Magenkrämpfen Ihres Kindes handelt es sich nicht einfach nur um Bauchweh. Damit sind sehr starke, bewegungsunabhängige und gelegentlich mit Erbrechen verbundene Schmerzen gemeint, die üblicherweise ähnlich wie Wehen wellenförmig auftreten. Die Dauer der Krämpfe erstreckt sich zwar über eine kurze Zeit, dafür wiederholen sie sich in der Regel mehrmals hintereinander – vergleichbar mit einem Anfall. Dem Leiden liegt eine Verkrampfung der Muskulatur des Magens oder aber auch des Dünn- oder Dickdarms zugrunde.

Ein Kind kann zwar nicht sagen, was genau ihm wehtut, aber es kann auf die Stelle der Schmerzen deuten. Zeigt es auf den Bereich links unterhalb des Rippenbogens, ist der Magen betroffen. Wandert der Zeigefinger Ihres Schützlings um den Bauchnabel herum oder knapp unter den Brustkorb, ist in den meisten Fällen der Darm gemeint.

Wenn das Kind Magenkrämpfe hat: Erbrechen als zusätzliches Symptom


Besonders Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter klagen häufig über Bauchschmerzen. Was hinter den Beschwerden steckt, ist ohne ärztliche Untersuchung oftmals schwer herauszufinden. Denn Bauchweh ist nicht gleich Bauchweh. Grundsätzlich sind Magenkrämpfe ein Symptom einer Krankheit oder aber Ihr Kind hat einfach zu viel Fett- oder Zuckerhaltiges gegessen. Im letzten Fall flacht das Bauchweh in der Regel nach einigen Stunden von selbst ab. Die Schmerzen sind aber in jedem Fall ein Anzeichen dafür, dass etwas mit dem Verdauungssystem des Kindes nicht stimmt. Auf dem Weg vom Mund bis hin zum Darm gibt es viele Bereiche, die gestört sein können. So treten Magenkrämpfe auch als Symptom folgender Erkrankungen auf:

  • Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis): Viren, bei Kindern oft Rotaviren, und Bakterien sind die Auslöser für die Erkrankung. Dabei quält die Kleinen zusätzlich zu Magenkrämpfen mit Blähungen und Erbrechen auch Durchfall.
  • Harnwegsinfektion: Bei Kleinkindern kommen neben Magenkrämpfen Erbrechen und Durchfall hinzu. Gelegentlich kann es passieren, dass all diese Symptome komplett ausbleiben und der kleine Patient ausschließlich unter Fieber leidet. Bei größeren Kindern sehen die Symptome etwas anders aus: Meist treten hier neben den wellenförmigen Bauchschmerzen auch ein gesteigerter Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen auf.
  • Blinddarmentzündung: Wenn sich Ihr Kind vor Schmerzen in Schonhaltung mit angezogenen Beinen windet, könnte es sich um eine Blinddarmentzündung handelt. Das Bauchweh wandert dann meist vom Nabelbereich in den rechten Unterbauch.
  • Magenschleimhautentzündung: Ihr Kind hat immer wiederkehrende Magenkrämpfe im Oberbauch, möglicherweise auch Erbrechen mit Blutbeimengung und klagt über allgemeines Unwohlsein? Eventuell hat es sich eine Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) zugezogen. Gehen Sie bei Verdacht unbedingt zum Arzt.
  • Wurmerkrankungen: Bei Kindern sind besonders Madenwürmer für Bauchschmerzen verantwortlich. Die Eier werden zum Beispiel durch verschmutzte Lebensmittel aufgenommen und entwickeln sich im Magen-Darm-Trakt. Kratzt sich Ihr Kind häufig am After und klagt über sich wiederholende leichte bis starke Magenkrämpfe, könnte das ein Indiz für die Krankheit sein. Eine vom Arzt verordnete Wurmkur verschafft Abhilfe.
  • Darmverschluss: Bei einem Darmverschluss leidet das Kind unter starken Magenkrämpfen mit heftigem Erbrechen (möglicherweise auch mit Darminhalt). Grund für den Verschluss kann entweder ein Fremdkörper, eine angeborene Darmfehlbildung oder gar ein Leistenbruch sein.

Das ist zwar bei Wurmerkrankungen eher selten, bei den anderen Krankheiten dafür aber wahrscheinlich. Darüber hinaus können Lebensmittelunverträglichkeiten des Kindes, zum Beispiel gegenüber Laktose oder Fruktose, neben Magenkrämpfen zusätzlich Erbrechen auslösen.

Schon gewusst?

Das Bauchweh des Kindes beschränkt sich nicht immer auf organische Ursachen. Magenkrämpfe samt Erbrechen können ebenso infolge seelischer Probleme auftreten. In diesem Fall sind weitere Symptome wie Durchfall oder Verstopfung möglich. Um herauszufinden, ob das der Auslöser der Magenkrämpfe ist, sollten Eltern den Zeitpunkt des Auftretens beobachten. Beschwert sich Ihr Kind vermehrt in Stress- oder Angstsituationen über Bauchweh, dann trifft es wahrscheinlich auf Ihren Schützling zu.

Weitere Symptome, die mit Magenkrämpfen einhergehen


Neben Übelkeit und Erbrechen gibt es bestimmte Symptome, die ebenfalls häufig in Kombination mit Magenkrämpfen auftreten. Dazu zählen:

Klagt Ihr Kind über eines oder mehrere dieser Symptome in Kombination mit Magenkämpfen und Erbrechen oder schreit es permanent und Sie wissen nicht, weshalb, dann sollten Sie mit dem Kleinen umgehend einen Arzt aufsuchen. Er kann die Ursachen herausfinden und eine entsprechende Behandlung in die Wege leiten.

Link-Tipp:

Manchmal können schon einfache Hausmittel die Schmerzen lindern. Sind die Krämpfe bei Ihrem Kind nicht ganz so stark, versuchen Sie es zunächst mit sanften Methoden.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren