Auch in der Schwangerschaft wichtig: Doch was genau ist Zink?


Zink wird in der Schwangerschaft vom Körper gebraucht, weil das Spurenelement für viele Abläufe im Körper verantwortlich ist. Ohne Zink funktionieren beispielsweise der Eiweiß-, Kohlenhydrat- oder Fettstoffwechsel nicht so wie vorgesehen. Es wirkt sich daher unter anderem auf Folgendes aus:

  • funktionierende Wundheilung
  • kräftige Haare
  • schöne Haut
  • starkes Immunsystem

Zink gehört zu den essenziellen Spurenelementen genauso wie beispielsweise Eisen, Jod und Selen. Das bedeutet, dass der Körper es nicht selbst herstellen kann. Demzufolge muss die Aufnahme von Zink, selbstverständlich auch in der Schwangerschaft, über die Nahrung erfolgen.

Wenn in der Schwangerschaft zu wenig Zink aufgenommen wird


Der Bedarf an Zink ist in der Schwangerschaft höher als sonst. Schwangere sollten dies beachten, um einen Mangel zu vermeiden. Eine Unterversorgung kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Unter anderem sind folgende Erscheinungen denkbar:

  • gestörter Geruchssinn
  • verminderter Geschmackssinn
  • Appetitlosigkeit
  • höhere Infektionsanfälligkeit
  • Haarausfall
  • schuppige Haut

Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge benötigen Männer zehn und Frauen sieben Milligramm Zink am Tag. Frauen in der Schwangerschaft brauchen zehn Milligramm Zink täglich – wie beispielsweise in 76 Gramm Weizenkleie enthalten.1 In der Regel gilt dies ab dem vierten Schwangerschaftsmonat.1

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Auch Ihr Baby benötigt Zink, denn das Spurenelement erfüllt in seinem Organismus dieselben wichtigen Aufgaben wie in Ihrem. Wenn Sie genügend Zink zu sich nehmen, wird auch Ihr Kind ausreichend damit versorgt.

Gründe für den höheren Bedarf an Zink in der Schwangerschaft

Zink ist für zahlreiche Vorgänge im menschlichen Körper entscheidend. So auch für das Wachsen von Zellen und deren Spezialisierung. In der Schwangerschaft wird mehr Zink benötigt, weil in dieser Zeit enorm viele Zellen wachsen – zum Beispiel die des Babys im Bauch der Mutter. Zudem entstehen auch bei einer Schwangeren mehr Zellen. Die Plazenta (Mutterkuchen) beispielsweise muss sich formen, um das Baby mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Zudem spezialisieren sich all die neuen Zellen, die sich bilden. Für diesen Vorgang, den Mediziner auch Differenzierung nennen, benötigt der Köper Zink. Nur mit dem Spurenelement ist es möglich, dass aus einer einfachen Stammzelle zum Beispiel eine neue Hautzelle Ihres Kindes wird.

Zink wird auch für die Verstoffwechselung von Lebensmitteln benötigt. Die Verdauung zerlegt Nahrung in kleinste Bestandteile, sodass der Körper aus ihr Energie gewinnen kann. Vermehrte Stoffwechselprozesse sind also ein weiterer Grund, weshalb die werdende Mutter in der Schwangerschaft mehr Zink braucht.

Zink ist nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in der Stillzeit notwendig

Nur über die Nahrung kann Zink in den Körper des Menschen gelangen. Dies sollten sich Mütter in Erinnerung rufen, denn meistens ist die Muttermilch die einzige Nahrungsquelle eines Neugeborenen. Schluck für Schluck gelangen wichtige Nährstoffe in den Magen Ihres Schützlings.

Wissenswert

In manchen Fällen können oder möchten Mütter ihr Kind nicht stillen. In diesem Fall muss das Neugeborene Säuglingsnahrung – Muttermilchersatz – über ein Fläschchen erhalten. In der Regel enthalten die Produkte, die im Handel erhältlich sind, auch Zink. Manche jedoch etwas mehr als andere: Mütter sollten daher mit ihrem behandelnden Arzt abklären, welche Säuglingsnahrung am besten für ihr Baby geeignet ist.

Über den ganzen Tag verteilt nimmt ein Säugling circa 1,7 Milligramm Zink über die Muttermilch zu sich.2 Eine stillende Frau benötigt daher täglich in etwa diese zusätzliche Menge an Zink – insgesamt 8,7 Milligramm – um ausreichend versorgt zu sein.

So können Sie einen Zinkmangel in der Schwangerschaft verhindern


Die Wahrscheinlichkeit, einen Zinkmangel zu entwickeln, ist niedriger, wenn Sie bewusst darauf achten, täglich zinkhaltige Lebensmittel zu essen.

In 100 Gramm der folgenden Lebensmittel befinden sich:

  • Weizenkleie: 13,3 Milligramm Zink
  • Sojabohnen (getrocknet): 4,2 Milligramm Zink
  • Erdnüsse: 3,1 Milligramm Zink
  • Naturreis: 1,52 Milligramm Zink
  • Rosenkohl: 0,6 Milligramm3 Zink

Es ist auch möglich, den Zinkbedarf über Nahrungsergänzungsmittel zu decken. Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch, wenn generell Interesse an dieser Option besteht, sollten Sie vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.

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Quellen anzeigen
  • 1Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Zink. URL: http://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/zink/ - Stand (19.01.2018).
  • 2Baumann, Irina/Müller, Sven-David: Blutzucker natürlich senken: Das erfolgreiche Trio für Diabetiker: Zink, Zimt und Chrom; Mit Praxis-Tipps für Diabetes-Patienten. München: Knaur Ratgeber Verlage 2006. S. 95.
  • 3o. V.: Ökotrophologie 2. rhw-Praxiswissen für die Aus- und Weiterbildung. München: Verlag Neuer Merkur GmbH 2005. S. 203.