Mariendistel: Die Wirkung der Heilpflanze


Die Mariendistel kommt wegen ihrer leberschützenden Wirkung bei Beschwerden wie Fettleber (Zerstörung der Leberzellen), Entzündungen oder anderen Erkrankungen des Organs zum Einsatz. Aber auch Magen-Darm-Beschwerden mildert die Pflanze. Die enthaltenen Wirkstoffe

  • entspannen die Verdauungsmuskulatur,
  • lindern Krämpfe,
  • lösen Blähungen,
  • helfen bei Völlegefühl,
  • wirken entzündungshemmend und
  • wehren freie Radikale ab, die sonst Zellen oder Gewebe schädigen.

Die Mariendistel hat sich mit ihrer Wirkung auch gegen anderen Beschwerden bewährt:

  • Gallenerkrankungen
  • Krampfadern
  • Migräne
  • Schwindel
  • Reise- und Seekrankheit
  • Vergiftungen

Unser Fazit: Es lohnt sich, die Mariendistel mit ihrer positiven Wirkung nicht nur als Leberpflanze zu sehen, sondern sie auch bei der Behandlung von anderen Krankheiten in Betracht zu ziehen.

Die Anwendung von Mariendistel: Für alle Kinder geeignet?


Mariendisteln sind im Gegensatz zu Kamille oder Kümmel etwas schwerer zugänglich. In der Natur sind sie nicht leicht auffindbar, sodass Sie auf getrocknete Früchte aus der Apotheke zurückgreifen müssen. Die Mariendistel kann ihre Wirkung in unterschiedlichen Darreichungsformen entfalten:

  • Tee: Er wird schluckweise morgens auf nüchternen Magen oder bei akuten Beschwerden getrunken. Für Kinder ist der bittere Geschmack der Mariendistel womöglich unangenehm, deswegen kann das Heißgetränk auch mit etwas Saft oder anderem Tee gemischt werden. Dafür eignet sich zum Beispiel Pfefferminze, welche die magenfreundliche Wirkung der Mariendistel sogar verstärkt. Die Kleinen bekommen den Tee nicht pur zu trinken, sondern sollten nur eine Mischung aus wenigen Teelöffeln und abgekochtem Wasser einnehmen.

Rezept: Mariendisteltee

Einen Teelöffel der Früchte (frisch oder getrocknet) mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, 10 bis 20 Minuten ziehen lassen und danach abseihen. Alternativ zu den Früchten können auch die Blätter verwendet oder beigemischt werden, allerdings ist die Wirkung des Krauts der Mariendistel schwächer als die der Früchte.

  • Öl: Die Gewinnung erfolgt durch mechanische Pressung der Früchte. Die Wirkstoffe sind hier aber nur in geringer Form enthalten. Als Zusatz für Salate oder andere Gerichte lohnt sich der Gebrauch des Öls dennoch.
  • Pulver: Sie finden die Heilpflanze ebenfalls gemahlen, zum Beispiel in Reformhäusern. Diese Darreichungsform ist ideal, da sich die Wirkstoffe bestens entfalten können. Die wertvollen Bestandteile werden nahezu komplett erhalten, weil die Früchte bei der Verarbeitung nur Temperaturen von unter 40 Grad Celsius ausgesetzt sind. Das Pulver wird luftdicht verschlossen aufbewahrt, um eine Oxidierung zu vermeiden. Patienten geben es auf die Zunge, wo es sich mit etwas Speichel vermischt, schlucken es auf nüchternen Magen und spülen mit Wasser nach. Diese Einnahmeart der Mariendistel empfiehlt sich allerdings weniger für Kinder, weil das Schlucken aufgrund des starken Eigengeschmacks Probleme bereiten kann.
  • Arzneimittel: In Medikamenten kommt die Pflanze in der Regel nicht alleine zum Einsatz, sondern wird mit anderen Gewächsen kombiniert, um eine optimale Wirkung zu erhalten. So tritt die Mariendistel in Präparaten aus der Apotheke oft in Verbindung mit zum Beispiel Schöllkraut oder Süßholzwurzel auf. Die Kombination lindert Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Übrigens: Greifen Sie nicht nur bei der Mariendistel bevorzugt zu Präparaten in Tropfenform. Diese empfehlen sich für Kinder besonders gut, da die Kleinen die Arznei so leichter schlucken können. Tabletten dagegen bereiten ihnen beim Einnehmen meist Schwierigkeiten.

Die Anwendung der Mariendistel muss für Kinder von einem Arzt angepasst werden. Selbst wenn keine Nebenwirkungen der Mariendistel bekannt sind, seien Sie bei der Anwendung vorsichtig. Grundsätzlich sollten Kinder unter fünf Jahren auf die unverdünnte Einnahme verzichten, da die Pflanze ihren empfindlichen Magen reizen kann.

Vorsicht vor Allergien:

Da die Mariendistel ein Korbblütler ist, besteht für Allergiker die Gefahr einer Reaktion. Wenn Sie von einer Unverträglichkeit bei Ihrem Kind wissen, sehen Sie von der Anwendung der Mariendistel ab. Bei Unsicherheit dient auch hier der Arzt als Ansprechpartner.

Die Entwicklung vom farbigen Pflänzchen zu schwarzen Samen


Die Mariendistel (Silybum marianum) ist ein Korbblütler und im Mittelmeerraum beheimatet. Sie wächst heutzutage in Südeuropa, Südrussland, Kleinasien und Nordafrika. Bei uns findet man sie mittlerweile in vielen Gärten oder wildwachsend an warmen und trockenen Plätzen, wie zum Beispiel an Bahndämmen und auf Ödland.

Sie lässt sich an ihren charakteristischen, grün-weiß marmorierten Blättern erkennen, die zudem spitz gezähnt sind. Am Ende des Stängels sitzen in Kugelform die purpurroten Blüten. Mariendisteln blühen von Juli bis August. Danach entwickeln sich aus den Blüten die Früchte samt Samen. Geerntet werden diese schließlich in den Monaten August bis September, wenn die hartschaligen Früchte vollkommen reif sind. Nach der Ernte erfolgt die Trocknung der Samen. In der Regel verwendet man ausschließlich die Früchte für die weitere Verarbeitung, sehr selten zusätzlich die Blätter.

Interessant:

Distel ist nicht gleich Distel, denn bei dem Namen handelt es sich um eine übergeordnete Form. Neben der Mariendistel gibt es weitere Arten wie etwa die Ringdistel oder die Silberdistel. Die leber- und magenfreundliche Wirkung findet sich allerdings nur in der Mariendistel.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren