Wann kommen die ersten Zähne bei Babys?
Die ersten Zähne erscheinen im Alter von etwa 4 bis 8 Monaten. Dabei tauchen sie nicht zufällig auf, sondern folgen in der Regel einer bestimmten Reihenfolge:1
- 6. bis 10. Monat: mittlere Schneidezähne unten
- 8. bis 12. Monat: mittlere Schneidezähne oben
- 9. bis 13. Monat: seitliche Schneidezähne oben
- 10. bis 16. Monat: seitliche Schneidezähne unten
- 13. bis 19. Monat: vordere Backenzähne oben und unten
- 16. bis 23. Monat: Eckzähne oben und unten
- 23. bis 33. Monat: hintere Backenzähne oben und unten
Pro Zahn zahnt das Baby etwa 8 Tage.9 Die Entwicklung vollzieht sich im Kiefer von vorne nach hinten. Mit circa 2,5 bis 3 Jahren ist das Milchgebiss mit seinen 20 Milchzähnen vollständig.2
Gut zu wissen: Zahnpflege von Anfang an
Sobald das erste Zähnchen durchgebrochen ist, sollte mit der Zahnpflege gestartet werden. Zu Beginn ist es ausreichend, die Zähne zweimal täglich mit einem feuchten Waschlappen oder einem Mundpflege-Fingerling und etwas Wasser zu putzen. Sobald mehrere Zähne da sind (etwa ab dem ersten Lebensjahr), sollten Eltern eine Kinderzahnbürste und Kinderzahnpasta verwenden.1
Das sind die ersten Anzeichen des Zahnens
Eltern können an einigen Symptomen erkennen, wann der Zahnungsprozess bei ihrem Baby beginnt.
- Die Säuglinge sind in dieser Phase weinerlich und anhänglich.
- Sie erzeugen besonders viel Speichel.
- Sie kauen verstärkt auf ihrer Faust oder auf harten Gegenständen herum, um die Schmerzen beziehungsweise den Juckreiz zu lindern.
- Die Wangen des Babys sind beim Zahnen gerötet, ebenso wie die Zahnleiste, die zudem noch geschwollen sein kann.
- Ist der Zahn kurz vor dem Durchbruch, schimmert er meist weißlich durch das Zahnfleisch. Zudem lässt er sich ertasten.
- Auch ein Ausschlag an Mund oder Wangen (Zahnungsausschlag) ist möglich. Er entsteht, wenn Babys ihren Speichel mit den Händen im Gesicht verreiben und so die Haut reizen.
In einigen Fällen begleiten zudem erhöhte Temperatur, Durchfall, ein wunder Po und Bauschmerzen diese Entwicklungphase. Diese Symptome haben allerdings nur mittelbar mit dem Zahnen zu tun; die Immunabwehr des Babys ist in dieser Zeit schwächer als sonst, dadurch können Infektionen leichter ausbrechen.3
Anzeichen des Zahnens? Oder nicht?
Einige Eltern berichten im Rahmen des Zahnens auch von Symptomen wie trockenem Husten, kaltem Schweiß, grünem Stuhlgang, Schwitzen am Kopf oder übelriechendem Urin. Zwar können sich solche Beschwerden während des Zahnens zeigen, jedoch ist das zeitgleiche Auftreten dann oft Zufall oder hängt nur indirekt mit dem Zahnen zusammen. Kommt es beispielsweise zu "stinkendem" Urin, kann das daran liegen, dass das Baby aufgrund der Zahnungsschmerzen weniger getrunken hat und der Urin konzentrierter ist.
Auch beispielsweise Fieber gehört nicht zu den typischen Symptomen des Zahnens. Zwar kann es zu einer erhöhtem Körpertemperatur (bis 38,4 Grad Celsius) kommen, Fieber (ab 38,5 Grad Celsius) tritt jedoch in der Regel nicht auf und weißt eher auf einen Infekt hin.10
Bei folgenden Symptomen kann es sinnvoll sein, mit dem zahnenden Baby einen Kinderarzt aufzusuchen:
- anhaltendes Fieber
- heftige Schmerzen
- Verweigerung von Flüssigkeit und Nahrung
- starke Zahnfleisch-Schwellungen
Das Baby zahnt, aber kein Zahn ist in Sicht? Auch das kann vorkommen. Der Zahnungsprozess beim Baby dauert circa 8 Tage pro Zahn. Etwa 4 Tage bist der Zahn durchbricht, 1 Tag Durchbruch und 3 Tage danach.9 Daher kann es durchaus möglich sein, dass bereits Symptome des Zahnens auftreten, ohne dass ein Zahn in Sicht ist.
Interessant:
Das Zahnen schmerzt das Baby vor allem nachts. Der Grund: Während Kinder tagsüber häufig gut abzulenken sind, fehlen ihnen nachts die äußeren Reize. Kommen Babys und Kleinkinder zur Ruhe, können sie das Unbehagen in vollem Ausmaß spüren. Das Ein- und Durchschlafen wird dadurch erschwert.
Diese Tipps lindern Schmerzen beim Zahnen
Um die Schmerzen beim Zahnen zu mildern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Kau- oder Beißringe: Diese weisen einerseits eine gewisse Härte auf, andererseits geben sie nach Lagerung im Kühlschrank dosiert Kälte ab.
- Waschlappen: In kaltem Wasser getränkt und ausgewrungen können sie eine Alternative zu Beißringen sein.
- Zahnfleisch-Massage: Massieren Sie mit sauberen Fingern oder einem Fingerling sanft das Zahnfleisch des Babys.
- Veilchenwurzel kauen: Dieses alte Hausmittel ist in Apotheken erhältlich. Es wirkt durch seine harte Oberfläche nicht nur entspannend auf Kiefer und Kauleiste, sondern gibt auch entzündungshemmende Stoffe während des Kauens ab. Mit Hilfe von heißem Wasser wird die Wurzel gereinigt und ist längere Zeit hygienisch einwandfrei verwendbar.
- Fruchtsauger: Wird er mit gekühltem Obst oder Gemüse gefüllt, kann er bei den Zahnungsschmerzen lindernd wirken.
- Zahnungs-Gele: Sie werden in Apotheken angeboten und sollen eine schmerzstillende Wirkung auf den geröteten oder geschwollenen Stellen entfalten.
- Homöopathische Zahnungskügelchen: Präparate wie Arnika-Globuli sollen ebenfalls für Linderung sorgen.
- Stillen / Fläschchen: Bieten Sie häufiger Nahrung in flüssiger Form an, da das Baby möglicherweise aufgrund der Schmerzen nicht kauen möchte.
- Körperliche Nähe: Gemeinsames Kuscheln oder das Tragen eng am Körper kann dem Baby Trost spenden und es beruhigen.
In seltenen Fällen, wenn die Schmerzen sehr stark sind und die Schlaflosigkeit bereits lange anhält, können in Absprache mit den Kinderarzt auch Schmerzmittel als Zäpfchen oder Säfte verabreicht werden.
Davon ist abzuraten:
Als nicht empfehlenswert gilt die Gabe von gekühlten Lebensmitteln wie Karotten zum Kauen, da hier Verschluckungs- und Verletzungsgefahr besteht. Gleiches gilt für Bernsteinketten zur Linderung der Beschwerden. Hier besteht einerseits das Risiko, dass die Kette reißt und die Steine verschluckt werden, und andererseits, dass sich das Kind mit der Kette stranguliert, falls es diese um den Hals trägt und damit irgendwo hängenbleibt.
Vom Milchgebiss zu den bleibenden Zähnen
Bei der zweiten Dentition verliert das Kind nach und nach die Milchzähne, die durch die bleibenden Zähne ersetzt werden. Der Gebisswechsel erfolgt in der Regel in drei Phasen:5
- 1. Phase mit 6 bis 9 Jahren: mittlere und seitliche Schneidezähne, erste Molaren (große Backenzähne am Ende der Zahnreihen)
- 2. Phase mit 10 bis 12 Jahren: erste Prämolare (vordere Backenzähne), Eckzähne, zweite Prämolaren und zweite Molaren
- 3. Phase mit 17 bis 25 Jahren: Weisheitszähne (dritte Molaren)
Normalerweise hat jeder Mensch vier Weisheitszähne, die bereits bei Geburt angelegt sind. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen: Bei einigen Personen sind nicht alle vier vorhanden, andere haben sogar gar keine. Grund ist vermutlich die evolutionäre Entwicklung.6
Werden Weisheitszähne immer gezogen?
Nein, Weisheitszähne müssen nicht zwangsläufig operativ entfernt werden. Der Eingriff ist beispielsweise dann nötig, wenn die Zähne Karies oder Wurzelentzündungen aufweisen oder nicht ausreichend Platz vorhanden ist und die dritten Molaren die bereits vorhandenen Backenzähne schädigen.
Zahnarztbesuch & Zähne putzen bei Babys und Kindern
Nicht nur zahnende Babys, sondern auch Schulkinder können unter Schmerzen im Bereich des Zahnfleisches und der Zähne leiden. Neben Traumata, also ausgeschlagenen Zähnen, ist oft Karies die Ursache. Mangelnde Zahnhygiene fördert die Zahnfäule bei Milchzähnen genauso wie bei den bleibenden Zähnen. Daher gilt: Täglich zweimal Zähneputzen ist von Anfang an ein absolutes Muss.
Eltern sollten darauf achten, aus der Zahnreinigung ein Ritual zu machen, bis die Kinder das Putzen als festen Bestandteil ihres Tagesablaufs empfinden. Bis ins Grundschulalter sollten Eltern zudem „nachputzen“, denn erst ab einem Alter von etwa 8 Jahren sind die Kleinen motorisch in der Lage, sich selbstständig die Zähne zu reinigen.7
Außerdem sollten Kinder regelmäßig zum Zahnarzt gehen – zweimal im Jahr sind empfohlen.8 Der erstmalige Besuch kann bereits bei Durchbrechen der ersten Zähnchen erfolgen. Es ist sinnvoll, das Kind bereits früh an den Zahnarzt zu gewöhnen und ihm die Angst zu nehmen. Außerdem kann der Mediziner wertvolle Ratschläge zur Pflege der Zähne geben und, wenn nötig, bereits die Milchzähne sanieren. Denn die weitverbreitete Meinung, das Milchgebiss würde sowieso ausfallen und bräuchte deshalb keine zahnärztliche Behandlung, ist falsch. Zum einen sind fortwährende Entzündungen und die damit einhergehenden Schmerzen der Milchzähne vermeidbar, zum anderen kann Karies auch die nachwachsenden Zähne schädigen.
Häufig gestellte Fragen zum Zahnen beim Baby und Kleinkind
Etwa ab dem vierten Lebensmonat können Babys zahnen, im Durchschnitt zeigen sich die ersten Zähnchen mit 6 Monaten.2 Über die nächsten Wochen und Monate schieben sich nach und nach weitere Zähne durch. Vollständig ist das Milchzahngebiss (20 Milchzähne) meist zwischen 2,5 und 3 Jahren.3
Zu den möglichen Anzeichen gehören unter anderem eine erhöhte Speichelproduktion sowie gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch. Auch wenn das Baby unruhig schläft oder vermehrt schreit beziehungsweise quengelt, sind das mögliche Hinweise auf das Zahnen. Manche Kinder leiden während des Zahnens auch unter Fieber oder Durchfall. Das liegt daran, dass das Zahnen das Immunsystem schwächt und somit die Infektanfälligkeit steigt.4
Eltern können ihrem Baby beispielsweise gekühlte Beißringe geben, um die Zahnbeschwerden zu lindern. Auch ein nasser Waschlappen oder Veilchenwurzeln zum Kauen, Zahnfleischmassagen und gekühlte Fruchtsauger bietet sich an. Darüber hinaus gibt es Zahngele mit Kamille oder Lokalanästhetika, die Schmerzen und Entzündungen lindern.
Ein Baby zahnt in etwa 8 Tage pro Zahn: 4 Tage bevor der Zahn durch das Zahnfleisch bricht, am Tag des Durchbruchs und 3 Tage danach.9 In dieser Zeit treten verstärkt Symptome wie wundes Zahnfleisch, intensives Speicheln und Kauen und Weinerlichkeit auf.
Kommt es während des Zahnens zu Durchfall, Fieber (ab 38,5 Grad Celsius) oder Erbrechen, liegt das in der Regel nicht direkt am Zahnen, sondern daran, dass das Baby sich zusätzlich einen Infekt eingefangen hat.10 Suchen Sie in diesem Fall einen Kinderarzt auf.