Tagesbedarf an Nährstoffen bei einer geplanten Schwangerschaft


Wer schwanger werden möchte, sollte bereits frühzeitig den Mehrbedarf an Nährstoffen abdecken. Herrscht eine Unterversorgung, kann das die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Deshalb sollten die Nährstoffspeicher bereits im Voraus aufgefüllt werden. Der tägliche Bedarf einer erwachsenen Frau und einer Schwangeren ist in folgender Tabelle abzulesen:

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr im Überblick:1

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NährstoffBedarf einer erwachsenen FrauProzentualer Mehrbedarf vor und während der Schwangerschaft
Folsäure400 Mikrogramm50 Prozent (600 Mikrogramm)
Jod200 Mikrogramm15 Prozent (230 Mikrogramm)
Eisen15 Milligramm100 Prozent (30 Milligramm)
Selen60 Mikrogramm0 (60 Mikrogramm)
Vitamin A0,8 Milligramm35 Prozent (1,1 Milligramm)
Vitamin B11 Milligramm20 Prozent (1,2 Milligramm)
Vitamin B21,2 Milligramm25 Prozent (1,5 Milligramm)
Vitamin B61,2 Milligramm58 Prozent (1,9 Milligramm)
Vitamin B123 Mikrogramm17 Prozent (3,5 Mikrogramm)
Vitamin C100 Milligramm10 Prozent (110 Milligramm)
Vitamin D20 Mikrogramm0 (20 Mikrogramm)
Kalium4.000 Milligramm20 (4.000 Milligramm)2
Kalzium1.000 Milligramm0 (1.000 Milligramm)
Phosphor700 Milligramm14 Prozent (800 Milligramm)
Magnesium300 Milligramm3 Prozent (310 Milligramm)
Zink7 Milligramm43 Prozent (10 Milligramm)

Einige der Nährstoffe können über eine gesunde, vitaminreiche und ausgewogene Ernährung ausreichend zugeführt werden. Bei anderen Elementen ist dagegen die Nahrungsergänzung mit Supplementen sinnvoll.

Wichtig:

Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln bei bestehendem Kinderwunsch und als Vorbereitung auf eine Schwangerschaft sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Ein Nährstoffüberschuss kann ebenso negative Auswirkungen auf den Körper und das ungeborene Kind haben wie ein Nährstoffmangel.

Nahrungsergänzung bei Kinderwunsch: Ausreichend Kalium, Kalzium und Magnesium sind wichtig


Als Mengenelemente bezeichnen Mediziner die Nährstoffe, von denen der Körper täglich mehrere Gramm aufnehmen muss. Dazu gehören unter anderem Natrium, Chlorid, Phosphor, Magnesium, Kalzium und Kalium. Vor allem

  • Kalium,
  • Kalzium und
  • Magnesium

sollten bereits vor oder spätestens während der Schwangerschaft ausreichend vorhanden sein, um eine gesunde Kindesentwicklung zu sichern.

Kalium ist ein Elektrolyt und essenziell für die Funktion der Körperzellen. Vor allem die Nerven- und Muskelzellen benötigen ausreichend Kalium. Es kommt vermehrt in Getreideprodukten und Früchten vor. Jeden Tag braucht der Körper etwa vier Gramm für die Regulation von Wasserhaushalt und Blutdruck.2 Im Vorfeld einer Schwangerschaft kann der Kaliumspiegel ermittelt werden. Besteht ein Mangel, wird dieser über die Ernährung oder mit Supplementen ausgeglichen.

Ähnlich ist es bei Kalzium der Fall: Jeden Tag braucht der Organismus von Erwachsenen etwa ein Gramm für ein gesundes Knochenwachstum.3 Der Stoff kommt vor allem in Milchprodukten vor. Der Bedarf sollte vor der Schwangerschaft gedeckt sein. Besteht ein Kalzium-Mangel kann dieser über Mittel zur Nahrungsergänzung oder mit einer kalziumreichen Ernährung ausgeglichen werden.

Magnesium ist an der Bildung lebenswichtiger Enzyme beteiligt und kann vom Körper nicht selbst gebildet werden. Vollkornprodukte, ungeschälter Reis und Hülsenfrüchte sind gute Magnesium-Lieferanten. Der Tagesbedarf einer erwachsenen Frau liegt bei etwa 300 Milligramm. Vor und während der Schwangerschaft steigt der Bedarf leicht an (310 Milligramm) und kann mit Nahrungsergänzungsmitteln gedeckt werden. 4

Spurenelemente Eisen, Jod und Zink über Nahrungsergänzungsmittel vor der Schwangerschaft aufnehmen


Im Gegensatz zu den Mengenelementen benötigt der Körper täglich nur sehr geringe Mengen der Spurenelemente. Dazu gehören

  • Eisen
  • Jod
  • Selen
  • Zink

Vor allem der Eisen- und Jod-Bedarf steigt während der Schwangerschaft an. Vor einer Schwangerschaft sollte deshalb darauf geachtet werden, die Spurenelemente ausreichend aufzunehmen und wenn nötig mit Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.

Der Körper braucht täglich 15 Milligramm Eisen für den Sauerstofftransport und die Zellbildung. Das Spurenelement ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Blutes. Durch den Blutverlust während der Periode haben Frauen häufig einen niedrigen Eisenspiegel und zum Teil Eisenmangel.

Daher sollte der Wert vor der Schwangerschaft getestet werden. Denn Schwangere haben einen doppelt so hohen Eisenbedarf und müssen einen Mangel rechtzeitig ausgleichen. Eisen steckt in rotem Fleisch und Fisch und kommt in Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Samen vor.

Das Spurenelement Jod ist für die Bildung von Schilddrüsenhormonen essenziell und muss für einen gesunden Stoffwechsel ausreichend vorliegen. In der Schwangerschaft ist der Bedarf um 15 Prozent erhöht. Bereits bei bestehendem Kinderwunsch kann ein Mangel mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden.

Zink spielt bei vielen Prozessen im Körper eine wichtige Rolle – obwohl nur etwa sieben Milligramm pro Tag notwendig sind. Das Spurenelement ist in Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten enthalten. Vegetarier nehmen Zink über Haferflocken, Käse, Linsen oder Nüsse auf. Auch Zink kann vor und während der Schwangerschaft über Supplemente zugeführt werden.

Vitamine: Nahrungsergänzung mit Folsäure bereits bei Kinderwunsch


Als Vorbereitung auf eine Schwangerschaft müssen auch die Vitamin-Speicher des Körpers aufgefüllt werden. Mangelerscheinungen können sich negativ auf das Kind auswirken. Vor allem der Bedarf an

  • Folsäure (Vitamin B9),
  • Vitamin A,
  • Vitamin C und
  • B-Vitaminen

muss für eine gesunde Kindesentwicklung gedeckt sein. Die Vitamine können zum Teil ausreichend über die Nahrung, zum anderen Teil nur durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Etwa drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft sollte bereits der Mehrbedarf an Folsäure gedeckt sein. Dabei handelt es sich um ein wasserlösliches Vitamin (B9), das unter anderem bei der Zellteilung wichtig ist. Bei einem Folsäuremangel vor und während der Schwangerschaft ist das Risiko für Fehlbildungen (wie den Neuralrohrdefekt) erhöht. Deshalb ist es gängige Prophylaxe, das Vitamin als Supplement zu verabreichen. Eine Schwangere hat einen Mehrbedarf von circa 50 Prozent (600 Mikrogramm).

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