Häufig gestellte Fragen zur Schwangerschaftsakne


Warum entsteht Schwangerschaftsakne?

Die Hormonschwankungen während der Schwangerschaft können zu einem Akne-Ausbruch führen.1 Pickel und Pusteln sind jedoch unbedenklich für die Gesundheit des Babys.  

Was müssen Sie bei der Behandlung von Schwangerschaftsakne berücksichtigen?

Sprechen Sie die Verwendung von Medikamenten und Salben (auch nur rein äußerlich angewendete) immer mit Ihrem Arzt ab. Vieles ist in der Schwangerschaft unverträglich und dringt womöglich über die Haut bis zum Embryo vor.

Hausmittel oder Medikamente gegen Schwangerschaftsakne – welche Methode hilft am besten?

Da viele Akne-Medikamente in der Schwangerschaft verboten (kontraindiziert) sind, stehen natürliche Verfahren wie Heilerdemasken hoch im Kurs bei den werdenden Müttern mit Hautproblemen.

Was kann ich gegen Schwangerschaftsakne selbst tun?

Gründliche Reinigung ist das A und O. Selbst gerührte Masken bilden eine hervorragende Basis. Wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind sind vor allem auch gut verträgliche Heil- und Hausmittel bei Schwangerschaftsakne.

Schwangerschaftsakne und weitere Beschwerden


Im Körper der werdenden Mutter bereitet sich alles darauf vor, dass das ungeborene Leben bestmöglich wächst und alle notwendigen Nährstoffe erhält. Zudem passen sich die Organe der Frau ideal an die Herausforderung der Geburt an. Die dafür notwendigen hormonellen und körperlichen Veränderungen bringen oftmals Einschränkungen mit sich.  

Müdigkeit, Übelkeit, Brustspannen sowie Heißhunger stellen typische Schwangerschaftsanzeichen und Begleiterscheinungen dar.2 Das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin) löst diese zum einen direkt aus (beispielsweise Übelkeit).

Zum anderen sind die ansteigenden Spiegel von Östrogen und Progesteron (die weiblichen Hormone) der Grund für körperliche Veränderungen und daraus entstehende Unpässlichkeiten (wie verlangsamte Verdauung).

Wenige wissen, dass schwangere Frauen auch häufig unter Mitessern, Pickeln und unreiner Haut leiden. Die sogenannte Schwangerschaftsakne gleicht dem berühmt-berüchtigten Hautproblem der Pubertät.  

Was ist Schwangerschaftsakne?


Pickel, Pusteln und Knötchen im Gesicht tauchen nicht nur bei Jugendlichen in der Pubertät auf, sondern auch bei Schwangeren. Mediziner unterscheiden zwischen einer entzündlichen und einer nicht-entzündlichen Form.3 Des Weiteren orientieren sich die Spezialisten bei der Diagnose an verschiedenen Schweregraden (leicht, mittel, schwer) sowie dem Grad der Entzündung. Das Auftreten von größeren Pusteln oder eitrigen Knötchen ist ein weiteres Kriterium.3  

Sowohl bei Pubertierenden als auch bei Schwangeren kommen die Bläschen überwiegend  

  • im Gesicht,  
  • im Dekolleté oder  
  • auf dem Rücken vor.  

Hier sitzen besonderes viele Talgdrüsen, die Hautfett absondern. Es schützt unsere Haut vor dem Austrocknen. Männliche Hormone (Androgene), die der Körper verstärkt in der Pubertät und in der Schwangerschaft bildet, regen die Talgdrüsen an, mehr Fett zu produzieren.3 Übermäßig viel Talg verstopft die Drüsen und kann nicht abfließen. Bakterien fühlen sich darin pudelwohl. Wenn der so entstandene Mitesser sich entzündet, entstehen Aknepickel. 

Ebenso wie bei Jugendlichen verschwinden die Hautunreinheiten sobald sich die Hormone wieder in Balance befinden — bei den frisch gebackenen Müttern meistens nach der Geburt.3,4 

Schwangerschafts-Glow versus Schwangerschaftsakne

Manche werdenden Mütter strahlen um die Wette mit einer wunderbaren, ebenmäßigen, gesunden Haut, während andere sich mit „Streuselkuchen-Gesicht“ in die Pubertät zurückversetzt fühlen. Die erhöhte Östrogenproduktion sorgt für makellose Haut, erneuert die Hautzellen und mindert dank vermehrter Wassereinlagerung Trockenheitsfältchen.4 Als Gegenspieler bringen zu viele männliche Hormone eine erhöhte Talgproduktion, verstopfte Poren und damit das Pickelproblem aus längst vergessenen Zeiten zurück. Individuelle körperliche Gegebenheiten und weitere Einflussfaktoren (zum Beispiel Vererbung) auf die Entstehung von Hautunreinheiten entscheiden über „Schwangerschaftsglühen“ oder Pickeldesaster.

Warum tritt Akne in der Schwangerschaft auf?


Unreine Haut kennen wir vor allem als nerviges Problem aus der Pubertät. Doch auch im Erwachsenenalter sind Pickel und Mitesser bekannt als sogenannte Spätakne (Acne tarda).1 Die häufigste Form der Hauterkrankung nennen Experten Acne vulgaris.

Hormonelle Umstellungen lösen sie aus.1 Somit ist es wenig verwunderlich, dass in der Schwangerschaft – ebenso eine Phase mit enormer hormoneller Veränderung – Akne auftreten kann. Selbst Wechseljahre verursachen bei einigen Frauen Hautunreinheiten.1 

Folgende Faktoren beeinflussen die Entstehung von Akne darüber hinaus:1 

  • erbliche Veranlagungen 
  • Talgdrüsenüberfunktion 
  • Verhornungsstörung im Talgdrüsengang 
  • Entzündungsreaktionen 
  • bakterielle Überbesiedelung 

Durch den unausgeglichenen Hormonhaushalt in der Schwangerschaft reagieren Frauen in dieser Phase häufig empfindlicher auf die männlichen Hormone. Daher sprießen im schlimmsten Fall die Pickel wie in der Pubertät. 

Schwangerschaftsakne: Wann entwickeln sich die Pickel?


Viele Beschwerden in der Schwangerschaft verändern sich im Laufe der neun Monate. Zu Beginn überwiegen Übelkeit und Brustspannen. Ab dem vierten Monat erlebt ein Großteil der Frauen eine Erleichterung und genießt eine unbeschwerte Schwangerschaft.2 Auch Schwangerschaftsakne zeigt sich häufig zu Beginn der Schwangerschaft in den ersten drei Monaten.4

Im letzten Schwangerschaftsdrittel überwiegen andere Belastungen. Werdende Mütter nehmen den Bauchumfang und das Gewicht zunehmend als störend wahr. Rückenschmerzen, Sodbrennen, Wassereinlagerungen und häufiger Harndrang machen das hochschwangere Leben beschwerlicher. 

Diagnose der Schwangerschaftsakne


Bei kleineren Hautunreinheiten wie Mitessern oder Mini-Pickeln bestätigt der Arzt nicht automatisch eine Schwangerschaftsakne. Beim Krankheitsbild der Akne sind die Pickel stärker ausgeprägt und bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen.3 Im schlimmsten Fall bleiben bei einer schweren Form sogar Narben an der Hautstelle zurück. 

Andere Hauterkrankungen können ebenso in der Schwangerschaft auftreten. Eine polymorphe Schwangerschaftsdermatose ist ein nesselsuchtartiger Hautausschlag, der erst in den letzten Wochen der Schwangerschaft oder sogar nach der Geburt auftritt.5 Er kommt überwiegend bei werdenden Müttern mit Schwangerschaftsstreifen vor und äußert sich vor allem in Juckreiz am Bauch. Es entstehen rote, juckende Flecken und Knötchen (Papeln), die oft relativ schnell auf Arme und Beine übertreten. 

Hautprobleme haben viele verschiedene Ursachen.5 Daher ist bei plötzlich vorkommenden, unerklärlichen Problemen wie Juckreiz in der Schwangerschaft ein Hautarzt zu Rate zu ziehen.6

Behandlung von Schwangerschaftsakne


Zum Schutz des Kindes müssen Sie in der Schwangerschaft bestimmte Vorsichtsmaßnahmen in der Anwendung von Medikamenten beachten. Der Arzt ist angehalten, Nutzen und Risiken vorsichtig abzuwägen, bevor er Pharmaka bei Schwangerschaftsakne verordnet. 

Medikamentöse Therapie bei Schwangerschaftsakne

Viele der üblichen Medikamente zur Bekämpfung der Akne sind während der Schwangerschaft eine Gefahr für das ungeborene Kind und daher nicht zugelassen.7 Äußerlich und innerlich anzuwendende Retinoide wie Adapalen oder Isotretinoin, die Mediziner bei Akne häufig in Tabletten- beziehungsweise Salbenform verschreiben, gelten beispielsweise für Schwangere als strikt untersagt, da sie dem ungeborenen Baby schaden.8 

Medikamente mit den Wirkstoffen Benzoylperoxid, Azelainsäure oder Erythromycin gehören nach ärztlicher Rücksprache zu den in der Schwangerschaft erlaubten Mitteln.9 Auch chemische Peelings, Laser- und Lichttherapien dürfen zur Anwendung kommen.9

Bei schweren Schüben und bei einem Risiko für Narbenbildung kann der Spezialist auch systemisches Erythromycin, Zink (bis maximal drei Monate) und Steroide in die Therapie der Schwangerschaftsakne mit einbeziehen.9 Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, welche Akne-Medikamente Sie während der Schwangerschaft einnehmen dürfen. 

Die richtige Reinigung und Pflege der Haut bei Schwangerschaftsakne

Eine schonende Säuberung von Gesicht, Dekolleté und Rücken ist das Wesentliche, um die unangenehmen Pickel und Pusteln einzudämmen.4 Befreien Sie mit pH-neutralen und parfümfreien Produkten die betroffenen Hautpartien ein bis zweimal täglich von Fett- und Schmutzpartikel sowie Make-up- Resten.10

Die alte Weisheit aus der Pubertät, nicht selbst an den Pickeln herumzudrücken, bewahrheitet sich auch bei Schwangerschaftsakne: Finger weg von Pusteln und Co! Überlassen Sie dies im Zweifelsfall einer Kosmetikerin, denn das eigene, laienhafte Ausdrücken führt meist zu einer Verschlimmerung in Form von Entzündungen oder gar Narben.1 

Verwöhnen Sie Ihre Haut lieber durch Gesichtswasser mit Hamamelis (Zaubernuss).4 Es besänftigt und wirkt entzündungshemmend. Sanfte Reinigungscremes mit Heil- und Tonerde klären die Haut effektiv. Sie können das Heilerdepulver selbst mit Wasser anrühren und so auch als Maske oder Peeling verwenden.

Das entfernt überschüssiges Fett und versorgt die Körperpartien mit wertvollen Mineralien wie Kieselsäure, Kalzium und Magnesium.4 Bei zu stark entzündeten Stellen sind Peelings jedoch ungeeignet.1 

Auch Gurke und Quark lassen sich hervorragend als selbst gerührte Maske verwenden. Der Mix beruhigt die Haut und spendet viel Feuchtigkeit. Bei der Frage, ob Medikamente oder Hausmittel gegen Schwangerschaftsakne besser sind, spricht vieles für die natürliche Variante. 

Pflege-Tipps bei Schwangerschaftsakne:

  • Vermeiden Sie öl- und fetthaltige Pflegeprodukte, Kosmetika sowie Make-up. Ihre Haut ist bei Schwangerschaftsakne zu fettig. Es bedarf daher keiner weiteren Zufuhr.
  • Verwenden Sie lieber Feuchtigkeitscremes auf Wasserbasis.
  • Pflegeprodukte mit Fruchtsäuren können vorteilhaft sein.
  • Zahnpasta zur Pickelbekämpfung ist kontraproduktiv und reizt die Haut zusätzlich.
  • Viele Schwangere mit Akne empfinden Gesichtsdampfbäder als wohltuend.

Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und ausgewogener Ernährung ist gut für Haut, Körper und Seele. Zur Heilung der Akne konnten Forscher jedoch keine spezielle Diät nachweisen.11

Kann mein Baby auch Schwangerschaftsakne bekommen?


Tatsächlich treten auch bei Säuglingen verschiedene Formen von Akne auf. Neugeborenenakne (Acne neonatorum) entsteht durch die Übertragung männlicher Hormone von der Mutter auf das Kind im Bauch. Sie heilt nach der Geburt schnell aus.1 Es besteht also kein Grund zur Sorge. 

Zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat des Babys entwickelt sich manchmal Säuglingsakne (Acne infantum) mit kleinen gelblichen Pickeln auf Stirn und Wangen, die unbehandelt sogar zu Narben führen können. Die falsche Hautpflege (zu fettig) ist ein schnell zu korrigierender Auslöser dieser Akneform. Experten diskutieren auch angeborene Enzymmangelstörungen als Krankheitsursache.1  

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