Was ist eine Verbrennung 1. Grades?


Eine Verbrennung 1. Grades hört sich im ersten Moment schlimm an. Dabei ist sie nichts anderes als zum Beispiel ein leichter Sonnenbrand. Während bei einem Erwachsenen eine Verbrennung 1. Grades dank Kühlung und Wundspray meist kein Problem ist, leiden Babys und Kinder unter den brennenden Schmerzen und Juckreiz besonders.

Wie sieht eine Verbrennung 1. Grades aus?

Die Haut von Babys und Kindern ist bei einer leichten Verbrennung gerötet, geschwollen und heiß. Die Stelle macht sich durch einen brennenden Schmerz bemerkbar. Bei Sonnenbränden erreichen die Begleiterscheinungen erst nach etwa 12 bis 36 Stunden ihren Höhepunkt. Die Haut heilt in der Regel innerhalb von sechs Tagen von selbst und ohne Narbenbildung ab.

Es muss aber nicht immer der Sonnenbrand sein, der eine Verbrennung 1. Grades auslöst. Eine kurze Berührung der heißen Herdplatte oder eine neugierige Bewegung am Grill und schon ist es passiert. Dann kullern häufig die ersten Tränen, wobei zu Beginn meist der Schreck größer ist als der Schmerz selbst.

Verbrennung ersten Grades: Das passiert mit der Haut


Um das Ausmaß der Verletzung zu verstehen, ist es wichtig, den Aufbau der Haut zu kennen. Diese besteht aus drei Schichten:

  • Oberhaut (Epidermis)
  • Lederhaut (Dermis)
  • Unterhaut (Subcutis)

Bei einer Verbrennung ersten Grades ist nur die Epidermis betroffen, also die äußerste Hautschicht. Temperaturen von über 45 Grad Celsius reichen schon aus, um eine leichte Verbrennung auszulösen. Das kann beim Baby und Kind in einem unachtsamen Moment schnell der Fall sein.

Erste-Hilfe bei Verbrennungen 1. Grades


Wenn sich Ihr Kind verbrannt hat, dann reagieren Sie zügig: Beginnen Sie umgehend mit der Kühlung. Je schneller Sie mit damit anfangen, desto eher können Sie die Tiefe der Verletzung bei Ihrem Schützling verringern. Der Grund: Die Haut speichert die thermische Energie der Verbrennungsquelle und kann so über den Verletzungszeitpunkt hinaus noch etwa 20 Minuten „nachbrennen“. Durch die schnelle Behandlung können Sie diesen unangenehmen Effekt etwas abmildern.

Nicht vergessen:

Meist hat Ihr Kind oder Baby durch die leichte Verbrennung einen Schreck bekommen. Deswegen ist es ebenso wichtig, dass Sie Ihren Kleinen jetzt beruhigen. Bleiben aber auch Sie selbst ruhig. Bei einem kurzen Griff auf die heiße Herdplatte zum Beispiel müssen Sie in der Regel keine schlimmen Verbrennungen befürchten.

Am besten halten Sie die betroffene Stelle unter fließend kaltes Wasser, alternativ eignet sich auch ein feuchtes Tuch, das zuvor in kaltes Wasser getränkt wurde. Die Temperatur des Wassers sollte zwischen 8 und 25 Grad Celsius liegen. Benutzen Sie keine Coolpacks oder Eiswürfel, da eine zu starke Kühlung zu Erfrierungen führen kann. Achten Sie darauf, dass diese Erste-Hilfe-Maßnahme allgemein nicht länger als 20 Minuten dauert, um Unterkühlungen zu vermeiden.

Nachdem Sie die betroffene Stelle bei Ihrem Kind ausreichend gekühlt haben, können Sie auch spezielle Salben aus der Apotheke für leichte Verbrennungen verwenden. Unser Tipp: Sprays eignen sich bei Babys und Kindern besonders gut. Sie lassen sich einfach anwenden, denn Sie müssen die empfindliche Haut nicht eincremen und somit berühren. Diese Wundprodukte versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und helfen ihr dabei, sich schneller zu regenerieren. Außerdem lindern Sie den Juckreiz, mildern das brennende Gefühl und kühlen die verbrannte Stelle.

Leichte Verbrennung im Mund:

Hat Ihr Kind oder Baby die heiße Milch zu schnell getrunken und sich den Mund leicht verbrannt? Geben Sie ihm etwas Kaltes zu trinken, zum Beispiel Wasser oder Milch. Die Flüssigkeit sollte am besten einen Moment lang im Mund verbleiben, damit die betroffene Stelle ausreichend gekühlt werden kann.

Leichte Verbrennungen beim Baby und Kind vorbeugen


Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen befolgen. Um zum Beispiel Sonnenbrand bei Kindern zu vermeiden, cremen Sie Ihr Kind mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein. Ziehen Sie ihm zudem lange, luftige Kleidung an und meiden Sie mit ihm die Mittagssonne. Übrigens: Babys sollten die ersten zwölf Monate ohnehin keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.1 So verhindern Sie leichte, sonnenbedingte Verbrennungen bei Ihrem Baby.

Weitere Tipps, um leichte Verbrennungen beim Baby und Kind zu vermeiden:

  • Bewahren Sie Behälter mit heißem Inhalt außer Reichweite von Kindern auf.
  • Klären Sie Ihr Kind frühzeitig über die Gefahrenquellen auf. Sprechen Sie allerdings keine Verbote aus, das könnte die kindliche Neugier nur erhöhen.
  • Essen und trinken Sie nichts Heißes, während Sie Ihren Schützling auf dem Schoß halten.
  • Vermeiden Sie Brandbeschleuniger beim Grillen. Durch die Verwendung von Spiritus, Alkohol oder Benzin entsteht eine gefährliche Verpuffung, die ein Feuer entfacht.
  • Füllen Sie kein kochendes Wasser in Wärmflaschen.
  • Vermeiden Sie herunterhängende Tischdecken, wenn sich auf dem Tisch heiße Flüssigkeiten befinden.

Behalten Sie Ihr Kind zudem immer im Auge, wenn es sich in der Nähe von Herd, Bügeleisen und Co. aufhält. Und der wohl einfachste Tipp zur Vorbeugung von leichten Verbrennungen bei Babys und Kindern: Seien Sie Ihrem Schützling ein Vorbild und vermeiden Sie selbst gefährliche Situationen, in denen Sie sich verbrennen könnten.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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