
Was ist eine Erkältung (grippaler Infekt)?
Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege. Genauer gesagt leiden Betroffene unter einer Entzündung der Nasen- und Rachenschleimhaut. Die Krankheit ist ansteckend und wird durch
- Tröpfcheninfektion über die Luft (beispielsweise Husten, Niesen) oder
- Schmierinfektion (kontaminierte Gegenstände wie Türklinken, Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln) übertragen.
Es gibt rund 200 verschiedene Virenarten, die als Auslöser für die Erkältung infrage kommen.1
Erkältung oder Grippe: Wo liegt der Unterschied?
Die Symptome einer Grippe (Influenza) ähneln denen einer Erkältung, allerdings sind Schnupfen, Husten und Co. stärker ausgeprägt und treten plötzlich auf. Zudem kann hohes Fieber ein Indikator sein. Meist tritt das Fieber auch gleich zu Beginn der Erkrankung auf. Sollten Sie den Verdacht haben, an einer Grippe erkrankt zu sein, empfiehlt sich der Besuch beim Arzt. Er kann eine eindeutige Diagnose stellen und Ihnen die richtige Behandlung verordnen.
Um der Erkrankung vorzubeugen, sollten Sie sich während der kalten Jahreszeit über eine Grippeimpfung in der Schwangerschaft informieren. Empfohlen wird eine Schutzimpfung ab dem zweiten Trimester.14 Wer sich sorgt, dass die Impfung dem Fötus schaden könnte oder Auswirkungen auf die Geburt hat, der kann beruhigt sein. Es müssen keine gefährlichen Impfreaktionen befürchtet werden.17
Warum sind Schwangere so häufig erkältet?
Mehrmals im Jahr krank werden, ist ganz normal. Doch wer schwanger ist, wird das Gefühl nicht los, noch öfter als sonst krank zu sein. Woran liegt das? Zum einen: Ihr Immunsystem befindet sich im Ausnahmezustand: Das körpereigene Abwehrsystem ist weniger aktiv, um den Embryo zu schützen und eine Abstoßung zu vermeiden. Auch hormonelle Umstellungen und Schwangerschaftsbeschwerden können den Körper schwächen. Deshalb ist die Gefahr einer Ansteckung für die werdende Mama in dieser Zeit größer.
Ist eine Erkältung gefährlich für das Baby?
Eine Erkältung ist für das ungeborene Baby im Normalfall nicht ansteckend. Das Immunsystem der werdenden Mutter bildet Abwehrstoffe, um gegen die Eindringlinge vorzugehen. Zudem sorgt die sogenannte Plazentaschranke dafür, dass (die meisten) Krankheitserreger das Ungeborene nicht erreichen können.
Zum anderen spielen noch weitere Faktoren eine Rolle: So wird eine Erkältung durch über 200 verschiedene Virusarten hervorgerufen.1 Es ist somit quasi unmöglich, gegen alle Arten Antikörper parat zu haben. Die Folge: Sie erkranken immer wieder durch neue Erreger an einem grippalen Infekt.
Darüber hinaus können folgende Faktoren das Immunsystem beeinflussen und das Risiko für eine Infektion erhöhen:
- Unterkühlung (beispielsweise im Winter)
- gereizte oder geschwächte Schleimhäute (zum Beispiel durch trockene Luft)
- Stress
- zu wenig Schlaf
- ungesunde Ernährung
- Bewegungsmangel
- Vitamin-D-Mangel
Ist das körpereigene Abwehrsystem geschwächt, minimiert das vegetative Nervensystem (nicht bewusst steuerbar) die Durchblutung der Atemwege. In der Folge sinkt die Abwehrfähigkeit der Schleimhäute und die Viren können sich leichter einnisten.
Sommer, Sonne, erkältet?
Die Sommergrippe ist eine durch Viren verursachte Erkältung, die trotz sommerlicher Temperaturen auftreten kann. Besonders während der Schwangerschaft sind Frauen anfälliger dafür, da ihr Immunsystem geschwächt ist. Ursachen für eine Sommergrippe können plötzliche Temperaturwechsel und der häufige Aufenthalt in stark klimatisierten Räumen sein.
Schwanger und erkältet: Welche Symptome treten auf?
Eine Erkältung kündigt sich in den meisten Fällen mit einem kratzigen oder schmerzenden Hals an. Husten leitet oft das Ende einer Erkältung ein. Dazwischen klagen Betroffene über Schnupfen, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Welche Symptome während der Erkältung allerdings genau auftreten, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Gerade in der Schwangerschaft kann eine Erkältung allerdings intensiver ausfallen.
Schnupfen: Wenn die Nase zu ist
Bei einer Infektion mit Erkältungsviren reagiert die Nase stark gereizt und produziert vermehrt klaren, flüssigen Nasenschleim, um so die Erreger hinaus zu transportieren. Das Sekret wird nach einigen Tagen zähflüssig. Zusätzlich schwellen durch die Entzündung die Schleimhäute an. Als Folge ist die Nase zu, das Atmen fällt der Betroffenen schwerer. Auch wenn das mit Sicherheit unangenehm ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen: Ein Schnupfen ist in der Regel ungefährlich.
Schwangerschaftsschnupfen:
Eine verstopfte Nase muss während der Schwangerschaft nicht unbedingt ein Anzeichen für einen grippalen Infekt sein. Es kann sich ebenso um Schwangerschaftsschnupfen (Schwangerschaftsrhinitis) handeln, an der rund 20 bis 30 Prozent aller Schwangeren leiden.2 Entgegen eines normalen Schnupfens sind hier keinesfalls Viren schuld, sondern der durch die Schwangerschaft erhöhte Östrogenspiegel. Er lässt die Nasenschleimhaut anschwellen, sodass die Atmung erschwert wird. Diese Art von Schnupfen tritt meist in den letzten sechs Wochen der Schwangerschaft auf und sollte sich bis zwei Wochen nach der Geburt wieder zurückbilden.3
Erkältungssymptom: Halsschmerzen
Leichte Halsschmerzen sind häufig Teil einer Erkältung. Grund dafür ist eine virusbedingte Entzündung der Rachenschleimhaut. Das Gewebe schwillt an, was wiederum Druck auf die Nervenenden ausübt. Die Nervenleitungsbahnen geben die Information an das Gehirn weiter und diese Entzündungsreaktion ist es letztlich, die wir als „Halsschmerzen“ wahrnehmen.
Halsschmerzen können aber ebenso die Folge einer verstopften Nase sein. Denn wenn die Nase zu ist, atmen Betroffene vermehrt durch den Mund. Die Schleimhäute in Mund- und Rachenraum trocknen aus und sind anfälliger für Krankheitserreger. Diese wandern weiter in den Hals und lösen dort eine Entzündung aus.
Am Anfang kann es ein Kratzen und Trockenheitsgefühl sein, das sich zu Schluckbeschwerden und Heiserkeit entwickelt. Nach rund einer Woche sollten die Halsschmerzen verschwunden sein.4 Ist das nicht der Fall, stellen Sie sich am besten bei Ihrem Arzt vor.
Heiserkeit:
Eine Reizung der Rachenschleimhaut kann sich auch auf den Stimmbandbereich des Kehlkopfs übertragen. Das ist besonders bei Menschen, die sehr viel sprechen (etwa Lehrer oder Radiomoderatoren) möglich.
Erkältungsbedingte Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Brummend, stechend, drückend – Kopfweh ist ein häufiges Begleitsymptom einer Erkältung. Warum es zu der Beschwerde kommt? Das liegt möglicherweise an der vermehrten Produktion von Nasenschleim. Denn kann das Sekret nicht abfließen, staut es sich und erhöht so den Druck im Kopfbereich. Allerdings gibt es noch andere Gründe, warum während der Schwangerschaft Kopfschmerzen auftreten können, beispielsweise Stress oder Muskelverspannungen im Nackenbereich.
Weitere Erkältungssymptome: Husten, Müdigkeit, leichtes Fieber
Die Symptome einer Erkältung sind vielfältig. Während die eine Patientin Kopfschmerzen plagen, klagt die andere darüber, dass ihre Nase zu ist. Es können jedoch noch weitere Beschwerden auftreten, so zum Beispiel:
- Müdigkeit
- Gliederschmerzen
- leicht erhöhte Temperatur
- Frösteln
- Husten
Besonders die Kombination dieser Symptome kann eine Schwangere aus der Bahn werfen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Sie erste Anzeichen ernst nehmen und sich Ruhe gönnen. Vermeiden Sie Stress und legen Sie einfach die Füße hoch. Darüber hinaus haben sich auch bestimmte Hausmittel bewährt, um die einzelnen Beschwerden zu lindern.
Erkältet und schwanger: Was hilft?
Zunächst gilt: Bevor Sie, wie vielleicht vor Ihrer Schwangerschaft gewohnt, in die Apotheke gehen und sich Arzneimittel gegen die Erkältung holen, sprechen Sie lieber mit Ihrem Arzt. Da es jetzt nicht mehr nur um Ihre Bedürfnisse geht, sondern eben auch um die des Babys, sollten Sie nichts einnehmen, was dem Kleinen schaden könnte. Dabei gibt es sowohl Medikamente als auch pflanzliche Helferlein, die mit Vorsicht zu genießen sind.
Übrigens:
Wenn Sie während der Schwangerschaft krank werden, können Sie sich guten Gewissens an Ihren Frauenarzt wenden – auch bei Krankheiten, für die normalerweise der Hausarzt der erste Ansprechpartner wäre.
Direkt zu den Behandlungsmöglichkeiten:
Medikamente in der Schwangerschaft
Für Schwangere ist bei Erkältungssymptomen nicht jedes Medikament geeignet. Vor allem in der Frühschwangerschaft, wenn sich die Organe des Fötus noch entwickeln, ist Vorsicht geboten. Besonders von Kombinationspräparaten ist abzuraten. Diese enthalten häufig Alkohol oder Wirkstoffe, die für das Ungeborene gefährlich sein können. Daher empfiehlt es sich, vor der Einnahme bestimmter Medikamente mit dem Frauenarzt oder einem Apotheker zu sprechen. Lesen Sie am besten auch immer den Beipackzettel durch, dort befinden sich Hinweise zu bekannten Nebenwirkungen für Schwangere.
Was allerdings auch währen der Schwangerschaft möglich ist, sind folgende Präparate:
- Nasenspray bei Schnupfen: Am besten entscheiden Sie sich für Meersalzsprays, denn sie gelten als wirksam und machen nicht abhängig. Die Präparate können Sie in den meisten Fällen dreimal täglich über maximal eine Woche verwenden.6
- Schmerzmittel mit Paracetamol: Der Wirkstoff kann über die gesamte Schwangerschaft hinweg angewandt werden. Er hilft gegen Kopf- und Gliederschmerzen und wirkt fiebersenkend. Eine Tagesdosis von drei Gramm sollte allerdings nicht überschritten werden.7
Im ersten und zweiten Trimester ist auch Ibuprofen gegen Kopf- und Gliederschmerzen möglich. Acetylsalicylsäure sollten Sie hingehen nur in Ausnahmefällen und nach Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
Ab dem dritten Trimester ist von der Anwendung der sogenannten NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) abzuraten, da sie die Wehentätigkeit herabsetzen und die Geburt verlängern können. Außerdem stehen NSAR im Verdacht, die nachfolgenden Blutungen zu verstärken und das Risiko für Sodbrennen sowie Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) zu erhöhen. Zu den NSAR gehören Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen.
Kennzeichnung:
Um die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft zu erleichtern und das Risiko besser einzuschätzen, werden Arzneimittel in Deutschland in zehn Kategorien von G1 bis G10 eingeteilt. Während G1 bedeutet, dass bei der Einnahme kein Risiko für das Kind besteht, sollten Präparate ab G7 nicht verwendet werden. Die Gefahr für das Baby ist dann zu groß.5
Pflanzliche Hilfe statt Medikamente?
Die Natur hat gegen Erkältungen einiges zu bieten. Folgende Pflanzen können Sie für gewöhnlich auch während der Schwangerschaft bedenkenlos einnehmen:
- Anis: schleimlösend und antibakteriell
- Hagebutte: stärkt das Immunsystem
- Kamille: antibakteriell
- Zistrose: entzündungshemmend
- Eibisch: gegen trockenen Husten
Die pflanzliche Wirkung lässt sich beispielsweise durch Tees ausschöpfen.
Auf die meisten ätherischen Öle sollten Sie dagegen verzichten, wenn Sie schwanger sind – auch wenn diese sonst gegen Erkältungen helfen können. Sie sind häufig zu intensiv und ungewollt falsch dosiert. Ungewünschte Begleiterscheinungen wie Schwindel oder Übelkeit sind möglich.
Bei pflanzlichen Produkten genau hinsehen!
Viele Menschen verbinden mit Pflanzenkraft gute Verträglichkeit und kaum Nebenwirkungen. Aber: Zur Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln (Phytopharmaka) bei Schwangeren, gibt es in vielen Fällen keine ausreichenden Studien. Zudem können einige pflanzliche Wirkstoffe ungeahnte Nebenwirkungen mit sich bringen.
So stehen Pflanzen wie zum Beispiel Rosmarin, Passionsblume oder Eisenkraut im Verdacht, frühzeitig Wehen auszulösen. Bevor Sie zu einem pflanzlichen Medikament greifen, fragen Sie daher unbedingt Ihren Arzt.
Andere alternative Heilmethoden
Neben einer Behandlung mit Medikamenten und pflanzlichen Arzneimitteln können die Symptome einer Erkältung ebenso mit alternativen Heilmethoden gelindert werden.
- Schüßler-Salze: Sie sollen dem Körper dabei helfen, Mineralstoffe besser zu verteilen und aufzunehmen. Laut der Theorie des Arztes Wilhelm Schüßler (1821-1898) sei die fehlerhafte Absorption von Mineralstoffen der Grund für Krankheiten, so zum Beispiel einer Erkältung. Um das richtige Schüßler-Salz zu finden, lassen Sie sich von einem Heilpraktiker beraten.
- Bachblüten: Die Essenzen der wildwachsenden Blüten gelten für Schwangere als unbedenklich. Die Blüten Hornbeam und Olive etwa sollen den Körper dabei unterstützen, sich bei einer Erkältung selbst zu regenerieren.
- Homöopathika: Der jeweilige Wirkstoff in homöopathischen Mitteln ist so stark verdünnt, dass Nebenwirkungen nahezu ausgeschlossen werden. Allium cepa D6 zum Beispiel ist das homöopathische Präparat der Küchenzwiebel und soll gegen starken Niesreiz helfen. Allerdings gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Mittel.
Bevor Sie zu alternativen Heilmethoden greifen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt darüber sprechen, ob etwas gegen deren Einnahme spricht.
Hausmittel gegen Erkältung bei Schwangeren
Altbekannte Mittelchen, die schon zu Großmutters Zeiten angewandt wurden, gibt es viele. Tatsächlich haben sich die einfachen Tipps schon oft bewährt.
Direkt zu den Hausmitteln:
Nasenspülung bei Erkältung
Eine Nasenspülung mit Salzwasser fördert das Abschwellen der Schleimhaut. Die Lösung verflüssigt das Nasensekret und transportiert es nach draußen. Insgesamt befreien Nasenduschen die Nase von Krankheitserregern und Schmutzpartikeln.
Am einfachsten funktioniert es, wenn Sie sich eine Nasendusche oder ein spezielles Kännchen aus der Apotheke besorgen. Und so geht’s:
- Befüllen Sie die Nasendusche: Bei Erwachsenen sollten es 200 bis 300 Milliliter Flüssigkeit pro Dusche sein. Benutzen Sie 0,9 Gramm Salz auf 100 Milliliter Wasser.10
- Öffnen Sie den Mund, dadurch schließt sich das Gaumensegel und verhindert, dass die Lösung in den Rachen läuft.
- Dann einfach über das Waschbecken beugen, den Kopf leicht schräg neigen, die Öffnung der Dusche an ein Nasenloch halten und das Wasser hindurchlaufen lassen.
- Nach etwa der Hälfte der Flüssigkeit das Nasenloch wechseln.
Bei einer Erkältung mit akuten Beschwerden kann die Dusche mehrmals täglich durchgeführt werden.
Dampfinhalation gegen verstopfte Nase
Der heiße Dampf befreit die Atemwege und löst bei Schnupfen das Sekret. Und so wird‘ gemacht:
- Kochen Sie zwei bis drei Liter Wasser auf und geben Sie es dann in eine Schüssel.
- Fügen Sie Zusätze (beispielsweise zwei Esslöffel Salz) hinzu.
- Beugen Sie sich über die Schüssel und bedecken Sie Kopf und Oberkörper mit einem großen Handtuch.
- Nun etwa 10 Minuten durch den Mund inhalieren. Dabei langsam und entspannt atmen.
- Abschließend das Gesicht mit kaltem Wasser abwaschen.
- Wenn Ihnen vor Ablauf der Zeit schwindelig wird oder Sie sich generell unwohl fühlen, brechen Sie die Inhalation sofort ab.11
Übrigens: Spezielle Inhalatoren aus der Apotheke erleichtern Ihnen die Prozedur, indem sie den Dampf rein auf Nase und Mund konzentrieren.
Trend-Tipp: Ölschlürfen gegen Erkältung
Beim Ölschlürfen (Ölziehen) handelt es sich um nichts anderes als eine längere Mundspülung mit Öl, der eine antivirale und antibakterielle Wirkung nachgesagt wird. Sie soll unter anderem ein vorbeugendes Hausmittel gegen Erkältung sein. Auch wenn die Wirksamkeit der Methode nicht belegt ist, kann es sich lohnen, es – ebenfalls bei einer bereits bestehenden Erkältung – auszuprobieren.
Am besten führen Sie das Ölziehen noch vor dem Frühstück auf nüchternem Magen durch. Und so funktioniert es:
- Einen Esslöffel Öl in den Mund geben und dort für rund 15 bis 20 Minuten behalten.12
- In dieser Zeit das Öl ordentlich durch den ganzen Mund- und Rachenraum spülen und durch die Zähne pressen.
- Die Konsistenz des Öls sollte sich zum Ende hin verflüssigen.
- Danach ausspucken und mit warmem Wasser nachspülen. Sie können sich anschließend die Zähne putzen.
Welches Öl soll es sein?
In der ayurvedischen Heilkunst, wo das Ölziehen seinen Ursprung findet, wird hauptsächlich Sesamöl verwendet. Sie können aber auch Sonnenblumen-, Distel-, Oliven-, Lein- oder Kokosöl benutzen.
Weitere Hausmittel gegen lästige Erkältungssymptome
Neben einer Nasenspülung, Dampfinhalation und dem Ölziehen können Sie folgende Hausmittel gegen Erkältung anwenden:
- Viel trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist in der Erkältungsphase besonders wichtig, vor allem wenn Sie unter Husten leiden. Trinken Sie Wasser oder andere ungesüßte Getränke wie Tee, diese verflüssigen den Schleim und unterstützen dessen Abtransport. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 1,5 Liter täglich.13
- Wadenwickel: Die Wickel können bei ersten Anzeichen von Fieber verwendet werden, um die Temperatur langsam zu senken. Hierfür befeuchten Sie ein Tuch mit lauwarmem Wasser sowie einem Schuss Essig und wickeln es um die Waden bis zu den Knien.
Die Anwendung fast all dieser Hausmittel sollte regelmäßig wiederholt werden. Genauso wichtig ist es aber, dass Sie die Behandlung abbrechen, wenn Sie merken, dass sie Ihnen nicht guttut. Wird Ihnen zum Beispiel bei der Dampfinhalation schwindelig oder kommen Sie mit der Nasenspülung nicht zurecht, versuchen Sie eine Alternative. Ansonsten gilt: Fragen Sie bei Unsicherheiten Ihren Arzt oder Apotheker.
Wann Sie zum Arzt sollten
Die Beschwerden einer Erkältung gehen in der Regel nach etwa einer Woche zurück.14 Sollten Sie in dieser Zeit jedoch keine Besserung oder gar eine Verschlechterung verspüren, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Gleiches gilt, wenn Ihre Temperatur mehr als 24 Stunden lang bei über 39 Grad Celsius liegt.15 Auf keinen Fall empfiehlt sich dann eine Therapie auf eigene Faust, etwa mit Hausmitteln oder per Selbstmedikation. Ihr Arzt wird Ihnen die richtige Behandlung verordnen.
Schwanger und erkältet? Nein, danke
Damit Sie sich erst gar nicht mit einem grippalen Infekt herumschlagen müssen, sollten Sie versuchen der Krankheit vorzubeugen. Auch hier gibt es zahlreiche Tipps und Maßnahmen:
- Bewegung: Während der Schwangerschaft sollten Sie weiterhin regelmäßig an die frische Luft gehen und sich etwas bewegen, um Ihr Immunsystem zu stärken.
- Vitamine: Essen Sie vor allem in der Erkältungssaison ausreichend Obst und Gemüse, zum Beispiel mit einem hohen Vitamin C-Gehalt, da diese die normale Funktion des Immunsystems unterstützen können. Einen hohen Vitamin C-Gehalt weisen beispielsweise Kiwis, Orangen, Rosenkohl und Spinat auf.
- Hände waschen: Erkältungsviren werden unter anderem durch Schmierinfektion übertragen. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, zum Beispiel nachdem Sie jemandem die Hand geschüttelt haben. Unterwegs in öffentlichen Verkehrsmitteln kann ein Desinfektionsmittel für die Hände als Lösung dienen.
- Meiden Sie Menschenmassen: Gerade in der kalten Jahreszeit sollten Sie versuchen, größere Menschenansammlungen (Bus, Bahn) zu meiden. Auch das Kontakt zu erkrankten Personen ist nicht zu empfehlen, da Viren über feinste Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten weitergegeben werden können.
- Regelmäßig lüften: Mehrmals täglich Stoßlüften für jeweils rund 10 Minuten kann Viren vor allem in beheizten Räumen minimieren.16
Häufig gestellte Fragen zur Erkältung in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist das körpereigene Abwehrsystem einer Frau weniger aktiv, um den Embryo nicht als Fremdkörper zu bekämpfen. Darüber hinaus muss der Körper mit hormonellen Veränderungen und verschiedenen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Kreislaufproblemen oder Schlafmangel umgehen. Dies kann ebenfalls das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für Erkältungsviren und andere Infektionen machen.
Eine Erkältung während der Schwangerschaft ähnelt in der Regel der eines normalen grippalen Infekts: Oftmals treten Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, leichtes Fieber und Gliederschmerzen auf.
Bei einer Erkältung während der Schwangerschaft ist es wichtig, sich ausreichend auszuruhen und viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Natürliche Hausmittel wie Dampfinhalationen, warme Tees und Honig können die Symptome lindern. Medikamente sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden, um sicherzustellen, dass sie für das Baby unbedenklich sind.
In den meisten Fällen ist eine Erkältung während der Schwangerschaft nicht gefährlich für das Baby. Das Immunsystem der Mutter und die Plazentaschranke bieten dem ungeborenen Kind Schutz. Dennoch ist es wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen einen Arzt zu konsultieren.