So entsteht die Kaiserschnittnarbe


Ein Kaiserschnitt hinterlässt eine tiefe Bauchwunde. Im Durchschnitt ist die Kaiserschnittnarbe zehn Zentimeter lang. Mehrere Gewebeschichten von der Haut über die Muskeln bis zur Gebärmutter müssen durchtrennt werden, um das Baby ans Licht der Welt zu bringen. Den Schnitt setzen die Ärzte gewöhnlich horizontal, knapp oberhalb des Schambeins, sodass die zurückbleibende Kaiserschnittnarbe später von der Unterwäsche oder dem Bikini verdeckt wird.

Wie lang die Narbe ist, die ein Kaiserschnitt hinterlässt, hängt vor allem davon ab, wie groß die Öffnung für die Geburt sein muss. Bei einem gesunden, fertig entwickelten Baby wird sie möglichst klein gehalten. Das Kind wird dann mit leichtem Druck herausgeschoben, wodurch das Fruchtwasser, ähnlich wie bei der natürlichen Geburt, aus der Lunge gepresst wird. Bei Frühchen hingegen wird die Gebärmutter weiter aufgeschnitten, um das Kind möglichst vorsichtig herauszuholen.

Gut zu wissen:

Die vollständige Heilung der Kaiserschnittwunde nimmt etwa ein Jahr in Anspruch. Danach bleibt die Kaiserschnittnarbe sichtbar.

Kaiserschnittnarbe: Heilung und Versorgung der Wunde


Nachdem das Baby entbunden und die Plazenta entfernt wurde, vernäht der Arzt das Gewebe Schicht für Schicht. Normalerweise verklebt die Wunde innerhalb weniger Stunden komplikationslos. In den ersten Tagen sind die Wundschmerzen recht groß. Dagegen gibt es Schmerzmittel, die mit dem Stillen vereinbar sind. Die Mütter werden ermuntert, so früh wie möglich wieder aufzustehen, um das Thromboserisiko zu minimieren sowie Kreislauf und Verdauung anzuregen.

Dabei sollte die Belastung jedoch gering bleiben, um nicht zu riskieren, dass die Kaiserschnittnarbe reißt. Nach fünf bis sieben Tagen ist der Schnitt in der Regel so gut verschlossen, dass die Fäden gezogen beziehungsweise die Klammern entfernt werden können. Meist werden die Frauen danach aus dem Krankenhaus entlassen. Die Kaiserschnittnarbe bleibt aber noch viele Wochen empfindlich.

Die richtige Behandlung für die Kaiserschnittnarbe


Anfangs sieht die Kaiserschnittnarbe rot und geschwollen aus. Das liegt vor allem daran, dass frische Narben stärker durchblutet werden. Im Laufe der Zeit bilden sich die Blutgefäße zurück und die Narbe wird nach und nach blasser. Neu gebildetes Gewebe wird mit viel Kollagen versorgt.

Dieses Strukturprotein verleiht Festigkeit, kann aber bei einer Überproduktion unschöne Verwulstungen hervorbringen. Umgekehrt führt eine Unterproduktion zu unangenehmen Verhärtungen. Die wirksamste Vorbeugungsmaßnahme ist eine konsequente Schonung der Wunde.

Sanfte Fingermassagen in kreisenden Bewegungen um die Narbe fördern die Regeneration von Haut und Nerven nach dem Kaiserschnitt.

  • Dafür bieten sich Cremes und Salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen, wie beispielsweise Dexpanthenol, an.
  • Ein weiteres Mittel, das erfolgreich in der Narbenbehandlung eingesetzt wird, ist Silikon. Als Gel oder Auflage auf der Hautoberfläche sorgt es dafür, dass die für den Regenerationsprozess notwendige Feuchtigkeit in der Haut bleibt.

Nicht jede Salbe ist für die Stillzeit geeignet. Deshalb sollten stillende Mütter die Pflegeprodukte für ihre Kaiserschnittnarbe mit einem Arzt oder einer Hebamme abstimmen.

Wenn die Kaiserschnittnarbe Beschwerden verursacht


In aller Regel heilt die Kaiserschnittnarbe komplikationslos ab. Lassen die Schmerzen auch nach fünf Tagen nicht nach, sollte die Frau einen Arzt oder eine Hebamme konsultieren. Dasselbe gilt, wenn die Wunde pocht, anschwillt, rot ist und sich heiß anfühlt sowie wenn Blut, Wundflüssigkeit oder Eiter aus der Narbe treten.

All dies sind Anzeichen für eine Entzündung, die schnellstmöglich behandelt werden muss. Keine Sorgen müssen sich die Frauen hingegen machen, wenn die Kaiserschnittnarbe juckt. Juckreiz ist ein typisches Zeichen dafür, dass das Gewebe nach dem Kaiserschnitt heilt. Allerdings ist Zurückhaltung beim Kratzen angesagt, damit die weiche Haut nicht verletzt wird.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren