Magendruck beim Kind: Ein unspezifisches Symptom


Unter dem Begriff Magendruck versteht man bei Kindern wie Erwachsenen ein unangenehmes Druckempfinden, das in unmittelbarer Magengegend oder aber dem kompletten oberen Bauchraum auftreten kann.

Gewusst?

Unser Magen befindet sich im linken bis mittleren Oberbauch unterhalb des Zwerchfells. Größe und Form variieren jedoch von Mensch zu Mensch – in aller Regel sieht er aus wie ein schlauch- oder sackförmiges Hohlorgan und ist gekrümmt.

Magendruck ist entweder schmerzlos oder erscheint in Verbindung mit starken Schmerzen. Egal wie er sich bemerkbar macht, Kindern fällt es häufig schwer, die betroffene Stelle exakt zu benennen, da sich die Beschwerden im Magen oft eher dumpf anfühlen und in andere Bereiche ausstrahlen. Das macht sie schwer lokalisierbar. Meistens tritt Magendruck bei Kindern nicht als einziges Symptom auf, sondern wird von weiteren Magen-Darm-Problemen begleitet, beispielsweise:

Mit welchen zusätzlichen Symptomen sich der Magendruck bei Ihrem Kind äußert, hängt von der jeweiligen Ursache ab.

Was steckt dahinter, wenn der Magen drückt?


Hinter dem Magendruck bei Ihrem Kind, kann ein weites Spektrum an Ursachen dahinterstecken: Wir geben Ihnen einen Überblick.

Magendruck nach dem Essen

Beschwert sich Ihr Sprössling nach dem Essen darüber, dass sein Magen drückt, könnte der Grund darin liegen, dass seine Augen größer waren als der eigene Magen. In diesem Fall entsteht der Magendruck bei Ihrem Kind dadurch, dass sich die Magenwand durch die große Menge an aufgenommener Nahrung übermäßig ausdehnt. Auch wenn das Völlegefühl ein unangenehmes Empfinden für den Betroffenen ist, müssen Eltern nicht besorgt sein. Der Druck im Bauch verschwindet nach einiger Zeit von alleine wieder, wenn das Essen verdaut wurde.

Gab es zum Mittagessen Bohnen, Linsen oder Rosenkohl, dann sind meistens Blähungen die Ursache für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Denn diese Hülsenfrüchte und Kohlgemüse zählen zu den Lebensmitteln, die bei vielen Menschen zu einer vermehrten Gasentstehung während des Verdauungsprozesses führen. Genauso können auch Luftschlucken, stark kohlensäurehaltige Getränke oder hastiges Essen Gasansammlungen im Bauch Ihres Kindes verursachen. Druck im Magen-Darm-Trakt entsteht dann dadurch, dass sich das überschüssige Gas im Darm ansammelt.

Lebensmittelunverträglichkeit als Ursache von Magendruck

Im Zusammenhang mit der Ernährung entsteht Magendruck oftmals gemeinsam mit einem Völlegefühl oder Blähungen. Doch nicht nur das: Auch Lebensmittelunverträglichkeiten können verantwortlich sein für ein Druckgefühl im Bereich des Verdauungstrakts. Treten Magenbeschwerden bei Ihrem Nachwuchs vor allem nach dem Verzehr von Milchspeisen oder getreidehaltiger Kost auf, sollte die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass diese nicht vertragen werden. In diesem Fall fehlt Ihrem Kind ein bestimmtes Enzym, zum Beispiel Laktase für die Verdauung von Milch, oder es ist nur in geringen Mengen vorhanden. Enzyme sorgen dafür, dass die Nahrung für den Stoffwechsel verwertbar wird. Ist es nicht ausreichend vertreten, hat das zur Folge, dass die Nahrung unzureichend verdaut wird, was sich gegebenenfalls durch Magendruck äußert.

Kinder-Erkrankungen als Auslöser von Magendruck

Es lässt sich nicht ganz ausschließen, dass hinter dem Magendruck bei Ihrem Kind eine ernst zu nehmende Krankheit steckt. Verspürt der Nachwuchs den Druck im Magen als stechenden Schmerz und leidet zusätzlich an

  • leichtem Fieber,
  • Erbrechen,
  • Durchfall oder
  • Gliederschmerzen,

kommt eine Magen-Darm-Infektion als mögliche Ursache durchaus in Frage. Die Erkrankung wird in der Regel über die Luft (Tröpfcheninfektion) oder kontaminierte Gegenstände (Schmierinfektion) verbreitet. Eltern sollten bei den aufgezählten Symptomen einen Arzt aufsuchen, um den Verdacht bestätigen zu lassen und etwaig mit geeigneten Medikamenten gegenzusteuern.

Auch akute Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, die sich zunächst durch einen leichten Magendruck ankündigen können, sollten von einem Arzt untersucht werden. In diesem Fall ist es möglich, dass es sich um Begleiterscheinung von Erkrankungen wie einer Magenschleimhautentzündung handelt.

Auch ein Reizmagen kann zu Magendruck führen

Kann dem Magendruck keine eindeutige Ursache zugeschrieben werden, sollten Eltern ihr Kind auf einen Reizmagen begutachten lassen. Typisch sind bei dieser Beschwerde neben Magendruck noch Symptome wie Sodbrennen und Blähungen.

Wann muss ich mit meinem Kind bei Magendruck zum Arzt?


Wann muss ich mit meinem Kind bei Magendruck zum Arzt?

Nicht jedes Mal, wenn Ihr Kind über Magendruck klagt, müssen Sie gleich zum Arzt rennen. In den meisten Fällen ist das kein Grund zur Sorge und der Druck verschwindet nach einiger Zeit wieder von selbst. Wenn der Magen allerdings

  • mehrmals pro Woche drückt,
  • sich der Stuhlgang schwarz verfärbt oder ganz ausbleibt,
  • Symptome wie Fieber und Erbrechen auftreten,

ist der Besuch beim Arzt dringend anzuraten. Um zu diagnostizieren, welche Ursachen dem Magendruck Ihres Kindes zugrunde liegen, führt der Arzt als erste Maßnahme eine Patientenbefragung durch. Bringt diese keinen Aufschluss, können in aller Regel Blut-, Urin- oder Stuhluntersuchungen weiterhelfen.

Je nachdem, welcher Auslöser festgemacht wird und ob das Kind unter oder über drei Jahre alt ist, unterscheidet sich die Behandlung. Diese kann eine Umstellung der Ess- und Lebensgewohnheiten beinhalten, Medikamente auf pflanzlicher Basis oder auch Antibiotika. So lässt sich Magendruck in aller Regel gut wieder in den Griff bekommen.

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