Blähbauch in der Schwangerschaft – häufige Fragen:

Wieso leiden schwangere Frauen oft unter einem Blähbauch?

Gründe dafür können unter anderem die hormonelle Umstellung zu Beginn der Schwangerschaft, eine veränderte Ernährung (mit besonders vielen Ballaststoffen), aber auch der wachsende Bauchumfang sein, durch welchen sich Schwangere oft eingeschränkt fühlen und weniger bewegen.

Kann ein Blähbauch während der Schwangerschaft mit Medikamenten behandelt werden?

Ja, allerdings ist bei Arzneimitteln in der Schwangerschaft stets Vorsicht geboten. Einige Wirkstoffe können auf das ungeborene Kind übergehen, weshalb Schwangere die Medikamenteneinnahme immer mit einem Arzt absprechen sollten.

Welche Hausmittel helfen bei einem Blähbauch in der Schwangerschaft?

Wärmeanwendungen, Kräutertees, Bauchmassagen oder Entspannungsübungen können unter Umständen die Beschwerden lindern.

Was gilt es für Schwangere mit Blähbauch in Sachen Ernährung zu beachten?

Werdende Mütter sollten schwer verdauliche Nahrungsmittel wie Kohlgemüse, frisches Brot oder Hülsenfrüchte nur in kleineren Mengen essen. Besser ist es auf bekömmliche Speisen zu setzen, wie zum Beispiel fettarmes Fleisch, Kartoffeln oder Tomaten.

Gründe für einen Blähbauch in der Schwangerschaft


Ein Blähbauch entsteht grundsätzlich dann, wenn sich zu viel Luft und Gase im Darm befinden. Die Luft wird unter anderem beim Essen automatisch mitgeschluckt. Die Gase (Stickstoff, Wasserstoff, Kohlendioxid) entstehen hingegen im Darm bei der Zersetzung von Nahrungsmitteln. Ein aufgeblähter Bauch geht in der Regel nicht mit Schmerzen einher, Betroffene empfinden ihn aber meist als unangenehm. Zudem wird er oft von weiteren Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl begleitet.

Doch warum sind vor allem Frauen in der Schwangerschaft von einem Blähbauch betroffen? Das hat verschiedene Gründe. Dazu zählen:

  • hormonelle Umstellung
  • veränderte Ernährungsgewohnheiten
  • zunehmender Bauchumfang

Blähbauch in der Schwangerschaft – ein Fall für den Arzt?

In der Regel ist ein zeitweiser Blähbauch kein Grund zur Besorgnis. Leiden Sie aber unter weiteren Symptomen (Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen) oder fühlen sich dauerhaft aufgebläht, sollten Sie sich sicherheitshalber doch von einem Mediziner untersuchen lassen. Dieser kann etwaige Erkrankungen (beispielsweise eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung) als Ursache für den Blähbauch ausschließen oder wenn nötig eine Behandlung einleiten.

Blähbauch durch vermehrte Hormonproduktion

In der Frühschwangerschaft ist ein aufgeblähter Bauch vor allem hormonell bedingt. Der Organismus produziert vermehrt das Hormon Progesteron. Dieses sorgt dafür, dass der Körper sich optimal auf die Geburt vorbereitet und beispielsweise die Gebärmuttermuskulatur entspannt und besser durchblutet wird.

Gleichzeitig bewirkt Progesteron aber auch eine Entspannung der Magen-Darm-Muskulatur und begünstigt dadurch eine trägere Verdauung. Die Nahrung verbleibt länger im Darm, wodurch bei der Zersetzung der Lebensmittel mehr Gase entstehen. Das kann wiederum Blähungen und einen Blähbauch in der Frühschwangerschaft zur Folge haben.

Umstellung der Ernährung als Auslöser

Eine weitere Ursache für den Blähbauch kann sein, dass viele Frauen zu Beginn der Schwangerschaft ihre Ernährung umstellen. Sie wollen das Kind bestmöglich mit Nährstoffen sowie Vitaminen versorgen und essen daher besonders viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

Diese Lebensmittel enthalten meist in größeren Mengen Ballaststoffe. Die weitestgehend unverdaulichen Nahrungsbestandteile regen zwar die Verdauung an und gelten als gesund – ungewohnt viele Ballaststoffe stellen für den Darm aber zunächst eine Belastung dar, auf welche er unter anderem mit Blähungen reagiert. Damit sich die Verdauung an die geänderte Ernährung gewöhnen kann, wird daher empfohlen, den Ballaststoffanteil nur langsam zu erhöhen.

Zunehmender Bauchumfang fördert Blähungen

Zum Ende der Schwangerschaft ist das Kind schon deutlich gewachsen und beansprucht immer mehr Platz im Bauch der Mutter – wodurch es unter Umständen auf Magen und Darm der Frau drückt. Neben anderen Beschwerden wie Sodbrennen und Völlegefühl kann dies ebenfalls Blähungen – und somit einen Blähbauch – zur Folge haben.

Mit dem wachsenden Bauchumfang geht bei vielen werdenden Müttern auch ein gewisser Bewegungsmangel einher, da sie sich durch den dicken Babybauch zunehmend eingeschränkt fühlen. Körperliche Aktivität bringt jedoch die Verdauung in Schwung. Wohingegen bei wenig Bewegung die Verdauung träge wird und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich der Bauch aufbläht.

Wie lange hält der Blähbauch an?


Wie lange der Blähbauch in der Schwangerschaft bestehen bleibt, ist abhängig von der Ursache. Ein hormonell bedingter Blähbauch während der Frühschwangerschaft bessert sich in der Regel mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft.

Entsteht der aufgeblähte Bauch aufgrund einer Ernährungsumstellung, ist dies ebenso nur ein zeitweises Symptom. Wie lange die Verdauung braucht, um sich an die veränderte Ernährung (wie eine erhöhte Ballaststoffzufuhr) zu gewöhnen, ist jedoch individuell verschieden.

Drückt das heranwachsende Kind auf den Magen-Darm-Trakt und verursacht dadurch Blähungen, bessert sich der Blähbauch meist erst nach der Geburt. Hausmittel wie eine Wärmflasche oder Bauchmassage können bis dahin die Beschwerden lindern.

Eine durch Bewegungsmangel träge Verdauung lässt sich eventuell schon früher wieder anregen, wenn die Schwangere bewusst auf mehr Bewegung setzt. Geeignete Sportarten in der Schwangerschaft sind zum Beispiel Yoga oder Nordic Walking.

Blähbauch in der Schwangerschaft – was hilft?


Folgende Möglichkeiten bestehen, um einen Blähbauch in der Schwangerschaft zu mindern:

Blähbauch in der Schwangerschaft – wann Medikamente sinnvoll sind

Wenn Hausmittel und eine Anpassung der Ernährung nicht ausreichen, um den Blähbauch in der Schwangerschaft zu mindern, können Arzneimittel zum Einsatz kommen. Das ist vor allem dann nötig, wenn der Blähbauch mit weiteren Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Magenschmerzen einhergeht. Denkbar sind beispielsweise Medikamente mit den Wirkstoffen Simeticon oder Dimeticon.1

Ganz wichtig!

Medikamente in der Schwangerschaft – egal ob gegen einen Blähbauch oder andere Beschwerden – dürfen immer nur nach Absprache mit dem Arzt (Hausarzt oder Gynäkologe) eingenommen werden. Der Grund dafür: Manche Wirkstoffe können auf das ungeborene Kind übergehen und unter Umständen dessen Entwicklung negativ beeinflussen.

Hausmittel zur Linderung

Folgende Hausmittel können schwangeren Frauen bei Blähbauch helfen:

  • Eine sanfte Bauchmassage unterstützt dabei, übermäßige Gase aus dem Darm zu befördern. Beginnen Sie am rechten Unterbauch und massieren Sie im Uhrzeigersinn am Rippenbogen entlang.
  • Eine Wärmeanwendung zum Beispiel in Form einer Wärmflasche (Wassertemperatur von maximal 38 Grad Celsius) kann dazu beitragen, die Magen-Darm-Muskulatur zu entspannen und einen aufgeblähten Bauch zu lindern.1
  • Als weiteres bewährtes Hausmittel zählen Kräutertees mit entblähender und entspannender Wirkung auf Magen und Darm. Geeignet sind zum Beispiel Teemischungen mit Fenchel oder Melisse. Von Tees mit Ingwer oder Schafgarbe wird dagegen zur Behandlung des Blähbauchs in der Schwangerschaft abgeraten, da diese Pflanzen vorzeitige Wehen fördern können. Am besten lassen Sie sich zur Teeauswahl in einer Apotheke beraten.
  • Vor allem in der Spätschwangerschaft kann Bewegungsmangel Grund für eine träge Verdauung und einen aufgeblähten Bauch sein. Daher sollten Sie versuchen, trotz wachsenden Babybauchs immer wieder Bewegungseinheiten in Ihren Alltag einzubauen, beispielsweise in Form von kurzen Spaziergängen.
  • Stress und innere Unruhe während der Schwangerschaft verlangsamen mitunter die Verdauung und begünstigen einen Blähbauch. Genießen Sie die Zeit der Schwangerschaft und versuchen Sie bestmöglich zu entspannen. Meditation oder Schwangerschaftsyoga helfen dabei. Aber auch das Lesen eines guten Romans sorgt für Erholung.

Ernährung bei Blähbauch

Wer zu einem Blähbauch neigt, sollte bestimmte Nahrungsmittel im Blick behalten, bei deren Verdauung im Darm vermehrt Gase entstehen. Dazu gehören:

  • Kohlgemüse (Weißkohl, Grünkohl, Rosenkohl)
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen)
  • Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
  • frisches Brot und andere Backwaren
  • Milch und Milchprodukte

Sie müssen auf diese Lebensmittel nicht komplett verzichten. Allerdings ist es empfehlenswert, sie nur bewusst in kleineren Mengen zu verspeisen, um einen Blähbauch zu vermeiden.

Das Essverhalten anpassen

Blähungen und ein Blähbauch können nicht nur durch die Wahl der Speisen, sondern auch durch das Essverhalten selbst verursacht werden. Daher sollten Schwangere...

  • gut kauen und langsam essen (bei hastigem Essen schlucken Sie vermehrt Luft).
  • …lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen, anstatt drei große Speisen (die Verdauung wird so entlastet).

Für werdende Mütter mit Blähbauch empfiehlt es sich, auf leicht bekömmliche Nahrung zu setzen. Folgende Lebensmittel verursachen in der Regel keine Blähungen:

  • Kartoffeln, Reis
  • Auberginen, Mais, Kopfsalat, Tomaten
  • Äpfel, Zitrusfrüchte, Weintrauben
  • fettarmes Fleisch oder Fisch
  • Eier
  • Nüsse

Außerdem sollten Sie viel trinken, um für eine gesunde Verdauung zu sorgen (mindestens 1,5 Liter am Tag).2 Am besten geeignet sind ungesüßte Tees (die für Schwangere unbedenklich sind) oder stilles Wasser. Getränke mit viel Kohlensäure sollten Sie dagegen eher meiden, da die Kohlensäure einen Blähbauch begünstigt.

Auch interessant:
Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen