Welcome on Board: Urlaub in der Schwangerschaft


Wenn Paare das erste Kind erwarten, bekommen sie aus dem Umfeld oft den Ratschlag zu hören, vor der Geburt noch einmal eine romantisch-entspannte Reise zu zweit anzutreten. Für den letzten Pärchen-Urlaub vor der Entbindung hat sich sogar schon ein eigenes Wörtchen etabliert – „Babymoon“. Angelehnt an die Traumreise nach der Hochzeit, dem „Honeymoon“, folgt nun der hoffentlich ebenso schöne Urlaub mit Babybauch.

Vor Reiseplanung sollten jedoch einige Fragen berücksichtigt werden:

Wann? Wie so oft gilt – wählen Sie die „goldene Mitte“ und planen Sie Ihre Reise in etwa zwischen der 18. und 26. Schwangerschaftswoche ein. Zu Beginn der Schwangerschaft kämpfen viele Frauen mit Übelkeit und Müdigkeit, im letzten Drittel müssen werdende Mütter sowieso schon ständig „Übergepäck“ mit sich herumschleppen. Wohin? Wählen Sie idealerweise ein Reiseziel innerhalb Europas. Für ferne Länder wie Asien oder Afrika werden oftmals Reiseimpfungen empfohlen – Schwangere sollten sich jedoch nur im äußersten Notfall impfen lassen. Zudem spricht die lange Flugzeit gegen Fernreisen.

Womit? Flugzeug, Auto oder Bahn? Erlaubt ist grundsätzlich alles, solange es als angenehm empfunden wird. Für Flugreisen gelten in der Schwangerschaft einige Verhaltens-Tipps: Wegen des erhöhten Thromboserisikos empfiehlt es sich, im Flugzeug Stützstrümpfe zu tragen. Werdende Mütter sollten zudem viel trinken. In Flugzeugkabinen herrscht ein niedriger Sauerstoffgehalt, der Kreislauf ist deshalb besonders gefordert.

Wen fragen? Vor Reiseantritt sollten Sie noch einmal zu Ihrem Frauenarzt gehen, um mit ihm die Reisepläne zu besprechen. Bei einer unauffälligen Schwangerschaft wird er Ihnen nicht davon abraten.

Was mitnehmen? Ins Handgepäck gehört neben dem Reise- unbedingt der Mutterpass. Den sollten Sie auch am Urlaubsort immer bei sich tragen. Der Mutterpass enthält alle vom Frauenarzt vermerkten Daten über den bisherigen Verlauf der Schwangerschaft.

Wenn etwas dazwischenkommt? Eine Reiserücktrittsversicherung gibt Ihnen Sicherheit, falls Sie unerwartet doch nicht reisen können. Lesen Sie hier, was es für den perfekten Urlaub in der Schwangerschaft außerdem zu beachten gilt.

Babybauch im Job: Wie verhalte ich mich am besten in der Schwangerschaft?


Chef, ich bin schwanger! Zumeist nach Ablauf der kritischen ersten zwölf Wochen überlegen sich schwangere Frauen, wie und wann sie ihrem Arbeitgeber von ihrer Schwangerschaft erzählen wollen. Es gibt jedoch keinen Grund, die frohe Kunde allzu lange zurückzuhalten, ganz im Gegenteil: Werdende Mütter sind im Arbeitsrecht besonders geschützt und können beispielsweise während der Schwangerschaft nicht gekündigt werden.

  • Die Verantwortung für den Schutz werdender Mütter trägt der Arbeitgeber. Er ist verpflichtet, mögliche Gefahren zu ermitteln. Dazu können chemische oder biologische Stoffe im Arbeitsumfeld genauso zählen wie ein erhöhtes Infektionsrisiko im jobbedingten Umgang mit Kindern oder kranken Menschen.
  • Der Arbeitgeber muss die Arbeitsbedingungen so gestalten, dass die Schwangere und das Baby in ihrem Bauch nicht gefährdet werden.
  • Für schwere körperliche Arbeit besteht generell ein Beschäftigungsverbot.

Wenn es Richtung Entbindung geht, gelangt auch die Mutterschutzfrist in Sichtweite: Sie beginnt sechs Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin und endet frühestens acht Wochen nach der Geburt1. Was ansonsten das Verhalten in der Schwangerschaft in Bezug auf Ihre persönliche Arbeitssituation betrifft – spüren Sie nach, was und wieviel Ihnen guttut, verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl und halten Sie bei Unsicherheiten immer Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt.

Sex in der Schwangerschaft


Lust auf den Partner zu verspüren, ist auch in der Schwangerschaft ein schönes und natürliches Gefühl. Körperkontakt, Zärtlichkeit und Sexualität schaffen zwischen den werdenden Eltern eine besondere Nähe und Innigkeit. Obwohl oft gemunkelt wird, gibt es keine medizinischen Hinweise darauf, dass durch Sex oder einen Orgasmus Geburtswehen ausgelöst werden. Auch ein Zusammenhang mit erhöhtem Risiko für Infektionen oder eine Frühgeburt ist nicht belegt. Spezielle Verhaltens-Tipps zum Thema Sex in der Schwangerschaft sind daher nicht nötig.

Sexy Mama: Die Schwangerschaftshormone sorgen übrigens dafür, dass die Geschlechtsorgane stärker durchblutet sind. Gerade Klitoris und Schamlippen zeigen sich während der Schwangerschaft also besonders empfänglich für Berührungen. Ob eine schwangere Frau Lust auf Sex hat, liegt indes ganz bei Ihr – erlaubt ist, was gefällt.

Medikamente in der Schwangerschaft


Generell gelten während einer Schwangerschaft in Bezug auf Medikamente Vorsicht und Zurückhaltung. Ohne vorherige Absprache mit dem Arzt sollte grundsätzlich kein Arzneimittel eingenommen werden.

  • Zugleich sollten keine übertriebenen Ängste geschürt werden – notwendige medikamentöse Behandlungen müssen beispielsweise nicht immer zwangsläufig wegen einer Schwangerschaft abgebrochen werden.
  • Es gibt Wirkstoffe, die auch während der Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden können. In jedem Fall gilt – die Entscheidung trifft immer der Arzt.

Schwanger trotz Diabetes Mellitus? Auch Frauen mit einem diagnostizierten Typ-1 oder Typ-2 Diabetes mellitus können trotz Insulin- oder Medikamenteneinnahme schwanger werden. Eine Schwangerschaft sollte dann aber immer gut geplant und mit dem Arzt abgesprochen sein.

Genuss-Verhalten in der Schwangerschaft


Hmmm…Essiggurke, Vanilleeis! Bei werdenden Müttern können durchaus kulinarisch-kuriose Gelüste oder auch mal die ein oder andere Heißhungerattacke auftreten. Lassen Sie es sich schmecken! Wenn Ihr Ernährungsverhalten in der Schwangerschaft insgesamt ausgewogen ist, sind kleine Sünden zwischendurch unbedingt erlaubt.

Von Alkohol sollten Sie allerdings strikt die Finger lassen – auch wenn es nur um das berühmt-berüchtigte „kleine Schlückchen“ geht. Schon kleinste Mengen Alkohol können sich schädlich auf das Wachstum und die geistige Entwicklung des ungeborenen Babys auswirken.

Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD)

FASD ist eine unheilbare Erkrankung, bei der Betroffene unter einem irreparablen Hirnschaden leiden, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben. Lehnen Sie daher Alkohol ab, wenn Sie ein Baby erwarten – Ihrem ungeborenen Kind zuliebe.

Das weiß doch jedes Kind: Glaubt man einer Studie2, die das Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben hat, scheint sich das Märchen vom harmlosen Gläschen in der Schwangerschaft langsam aber sicher zu verdünnisieren. Bei der großen Mehrheit der Deutschen, nämlich 89 Prozent, ist laut Befragung mittlerweile das Bewusstsein angekommen, dass Alkohol während der Schwangerschaft problematisch ist.

Gleiches gilt für Nikotin. Rauchen in der Schwangerschaft ist für das ungeborene Kind schädlich und kann Langzeitfolgen haben. Frauen, die starke Raucherinnen sind und Schwierigkeiten haben, mit dem Rauchen aufzuhören, sollten sich dabei von ihrem Arzt beraten und unterstützen lassen.

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