Häufig gestellte Fragen zu Mundsoor bei Babys und Kleinkindern
Typische Anzeichen von Mundsoor sind weiße, cremige Flecken oder Beläge auf der Zunge, dem Gaumen, den Wangen oder den Lippen des Kindes. Diese Flecken können sich ausbreiten und leicht bluten, wenn sie beispielsweise mit einem Mundspatel abgekratzt werden. Das Baby kann sich unwohl fühlen, Schwierigkeiten beim Stillen oder Essen haben und an Gewicht verlieren.
Wenn Sie bei Ihrem Baby oder Kleinkind Anzeichen von Mundsoor bemerken, wie zum Beispiel weiße Flecken im Mund oder Schwierigkeiten beim Essen, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann Komplikationen, wie einen Befall der Speiseröhre, verhindern und das Wohlbefinden Ihres Kindes verbessern.
Mundsoor bei Säuglingen und Kleinkindern entsteht meist durch eine Infektion mit dem Hefepilz der Gattung Candida albicans. Ursachen sind ein noch nicht vollständig ausgereiftes Immunsystem, unsaubere Schnuller beziehungsweise Saugflaschen, enger Kontakt mit infizierten Personen, feuchte Umgebung und Mangelernährung. Babys können sich bereits bei der Geburt über die Vaginalschleimhaut der Mutter mit den Erregern infizieren.
Die Behandlung von Mundsoor besteht in der Regel in der Anwendung eines antimykotischen (pilzabtötend) Mundgels oder einer antimykotischen Mundspüllösung. Diese Medikamente kann Ihnen der Kinder- oder Hausarzt verschreiben. Darüber hinaus ist es wichtig, alle Gegenstände, die mit dem Mund des Kindes in Berührung kommen, wie Schnuller, Flaschensauger und Spielzeug, gründlich zu reinigen.
Hausmittel, wie zum Beispiel eine Ratanhia-Myrrhentinktur aus der Apotheke, können zwar die Symptome von Mundsoor lindern, den Pilz aber nicht direkt bekämpfen. Es ist daher wichtig, immer einen Kinderarzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und wirksame medizinische Behandlung zu erhalten.
Welche Symptome treten bei Mundsoor auf?
Mundsoor zeigt sich als weißlich-gelber Belag auf der Innenseite der Wangen und Lippen sowie auf der Zunge, am Gaumen und im Rachen. Die Flecken sind leicht von Milchresten oder Ähnlichem zu unterscheiden. Unter dem Belag können entzündete, manchmal blutende Stellen auftreten. Trotz guter Mundhygiene haben die Betroffenen oft ein pelziges Gefühl im Mund.
Im Zusammenhang mit Mundsoor kann auch die Zunge schmerzen und brennen, was die Nahrungsaufnahme und das Sprechen erschwert. Oft kommt es bei Säuglingen auch zu Trinkschwierigkeiten als Begleitsymptom.1
Gut zu wissen
Bei Babys mit Mundsoor tritt häufig zusätzlich eine Pilzinfektion im Windelbereich auf, die als Windelsoor bezeichnet wird.1 Im Windelbereich ist die Haut besonders empfindlich und oft warm und feucht, was in den Hautfalten ideale Wachstumsbedingungen für Pilze schafft. Auch seltenes Windelwechseln begünstigt Pilzinfektionen.
In den meisten Fällen verläuft die Pilzinfektion mit Candida albicans harmlos und klingt bei Behandlung innerhalb weniger Tage ab.1 Bei immungeschwächten Menschen kann es jedoch selten zu einer zusätzlichen Besiedlung anderer Organe wie der Speiseröhre kommen.1 Dies äußert sich durch Symptome wie Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Schluckauf und Schmerzen hinter dem Brustbein. Bleibt der Soor unbehandelt, besteht in schweren Fällen sogar die Gefahr einer Ausbreitung auf Herz oder Lunge.1 Sobald Sie den Verdacht auf eine Erkrankung Ihres Kindes haben und erste Anzeichen erkennen, kontaktieren Sie Ihren Kinderarzt. Dieser kann schnell die geeignete Behandlung einleiten.
Mundsoor bei Babys und Kleinkindern: Was sind die Ursachen?
Auslöser für Mundsoor ist meist der Hefepilz der Gruppe Candida albicans, der auch in der natürlichen Mundflora von Erwachsenen vorkommt. Mundsoor tritt besonders häufig bei Säuglingen und Kleinkindern auf, da ihre Schleimhäute nicht ausreichend mit gesunden Keimen besiedelt sind und sie ihre Immunabwehr erst noch vollständig entwickeln müssen.
Candida-Pilze
Candida albicans ist eine bestimmte Art von Hefepilz, die am häufigsten für Candida-Infektionen beim Menschen verantwortlich ist. Er kommt normalerweise auf der Haut, in der Mundhöhle, im Magen-Darm-Trakt und in der Vagina vieler Menschen vor, ohne Krankheiten zu verursachen. Candida albicans ist ein opportunistischer Pilz, was bedeutet, dass er sich in Situationen, in denen das Immunsystem geschwächt ist oder das Gleichgewicht der natürlichen Mikroflora gestört ist, schnell vermehrt.
Die Übertragungswege, über die sich ein Baby mit Erregern anstecken kann, sind vielfältig:
- Ansteckung über die Eltern: Candida albicans gehört zur normalen Flora der Haut und Schleimhaut. Obwohl die Mundsoor-Erkrankung bei gesunden Erwachsenen seltener vorkommt, können diese den Erreger an die Kleinsten übertragen. Zum Beispiel kann ein heruntergefallener Schnuller, der zur schnellen Reinigung in den Mund genommen und dann dem Baby wieder gegeben wird, zu Mundsoor führen. Die Übertragung kann auch beim Stillen oder über Hände und Gegenstände erfolgen.
- Ansteckung während des Geburtsvorgangs: In der Schwangerschaft sind Frauen aufgrund hormoneller Veränderungen anfälliger für Hefepilzinfektionen im Vaginalbereich. Dies kann dazu führen, dass sich der Säugling während der natürlichen Geburt im Geburtskanal mit Mundsoor infiziert. Es ist aber auch möglich, dass der Pilz die Brustwarzen der Mutter befällt und so auf das Kind übertragen wird und umgekehrt (Ping-Pong-Effekt).
- Unzureichende Hygiene: Bei Babys ist eine gute Hygiene besonders wichtig, da sie gerne Gegenstände in den Mund nehmen. Nicht richtig sterilisierte Schnuller, Flaschensauger oder der Beißring können eine Mundsoor-Infektion auslösen.
Ältere Kinder erkranken nur in seltenen Fällen an Mundsoor. Wenn eine Erkrankung auftritt, dann meist im Zusammenhang mit einer Antibiotikatherapie, da diese die bakterielle Haut- und Darmflora beeinflusst und sich Pilze so besser vermehren können.2 Ansonsten sind vorrangig Menschen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel bei einer vorliegenden HIV-Infektion oder Diabetes, anfällig für diese Infektion. Aber auch ältere Menschen können betroffen sein, da deren Abwehrkräfte im Vergleich zu jüngeren Personen schwächer sind.
So wird Mundsoor bei Ihrem Babys oder Kleinkind behandelt
Bei Mundsoor handelt es sich in der Regel um eine harmlose Krankheit, dennoch sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser Facharzt für Kinder- und Jugendkrankheiten kann die Diagnose stellen und dem kleinen Patienten pilzabtötende Medikamente (sogenannte Antimykotika) verschreiben. Der weiße Belag wird dann mit einem Gel oder einer Lösung behandelt. Sind zusätzlich der Darm oder andere Organe betroffen, kann ein allgemein wirkendes Antimykotikum notwendig sein.1
Bis zum Arztbesuch oder unterstützend können Sie die betroffenen Stellen mit verdünnter Myrrhen-Tinktur (in der Apotheke erhältlich) betupfen, um das Brennen und Wundgefühl im Mund etwas zu lindern. Besonders wichtig ist, dass das Kind während der Behandlung ausreichend trinkt. Kinder sollten jedoch keinen Kamillentee bekommen, da dieser im Verdacht steht, die Infektion zu fördern.1
Wie lange dauert Mundsoor?
Bei rechtzeitiger Erkennung und gezielter Behandlung heilt Mundsoor in der Regel nach 8 bis 10 Tagen wieder aus.1
Gibt es bei Mundsoor Hausmittel für Babys und Kleinkinder?
Wenn Ihr Baby an Mundsoor leidet, ist es möglich, zumindest die Beschwerden Ihres kleinen Patienten mit Hausmitteln zu lindern. Unter Umständen können folgende Maßnahmen helfen:
- Ratanhia-Myrrhentinktur: Eine Möglichkeit der Linderung ist das Auftupfen mit einer Ratanhia-Myrrhen-Lösung (pflanzliche Wirkstoffe). Dieses in der Apotheke erhältliche Mittel stabilisiert die Schleimhäute und kann dem Baby so Linderung verschaffen, auch wenn es den Pilz nicht direkt bekämpft.
- Gute Hygiene: Es ist wichtig, an den gefährdeten Stellen (Mundbereich, Hautfalten, Windelbereich) für ein sauberes und trockenes Klima zu sorgen, da die Pilzerreger eine feuchte, warme und dunkle Umgebung bevorzugen. Sie können gegebenenfalls Milch- oder Nahrungsreste mit einem trockenen und sauberen Tuch abwischen. Mundsoor geht häufig auch mit Soor im Windelbereich oder an der Brust der Mutter einher. Daher sollten auch Milchreste an der Brustwarze sofort abgewischt und Stilleinlagen häufig gewechselt werden.
Für eine wirksame und angemessene Behandlung sollten Sie jedoch immer Ihren Kinderarzt aufsuchen.
Prävention: Mundsoor bei Babys und Kleinkindern vermeiden
Es gibt einige vorbeugende Maßnahmen und Tipps, die Sie beachten können, um einem Befall mit Mundsoor möglichst vorzubeugen:1
- Behandlung von Scheidenpilz: Schwangere Frauen (insbesondere in der Spätschwangerschaft), die an einer Scheidenpilzinfektion leiden, sollten diese unbedingt mit einem pilzabtötenden Medikament behandeln. Ein unbehandelter Scheidenpilz kann das Risiko einer Übertragung auf das Neugeborene während der Geburt erhöhen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine mögliche Infektion des Geburtskanals zu vermeiden.
- Salbe zur Pflege der Brustwarzen bei stillenden Müttern: Stillende Mütter sollten ihre Brustwarzen mit einer speziellen Stillsalbe oder -creme pflegen. Solche Produkte enthalten zum Beispiel Wollwachs (Lanolin). Dieser aus Schafwolle gewonnene Naturstoff ist für seine feuchtigkeitsspendenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften bekannt. Es gibt aber auch Cremes mit pflanzlichen Inhaltsstoffen wie beispielsweise Ringelblumenextrakt. Eine regelmäßige Pflege der Brustwarzen hilft, Infektionen bei der Mutter und damit eine Übertragung auf den Säugling zu vermeiden.
- Hygiene und Sauberkeit in der Umgebung des Säuglings: Eine saubere Umgebung ist notwendig, um die Übertragung von Hefepilzen zu verhindern. Alle Gegenstände, die das Baby in den Mund nimmt, wie Schnuller, Fläschchen oder Beißringe, sollten immer gründlich gereinigt und regelmäßig sterilisiert werden. Besonders wichtig ist es, einen heruntergefallenen Schnuller nicht selbst abzulutschen, sondern sofort kurz abzuspülen, um mögliche Krankheitserreger zu entfernen.
- Regelmäßige Handhygiene: Bevor Sie Ihr Baby oder Kind berühren sollten Sie auf saubere Hände achten und diese gegebenenfalls vorher waschen. Durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen können Sie die Übertragung von Keimen und Hefepilzen reduzieren und damit die Gesundheit Ihres Kindes schützen.
- Besondere Vorsicht in den ersten Lebensmonaten: Vor allem in den ersten Lebensmonaten nach der Geburt ist das Risiko einer Infektion am größten, da das Baby sein Immunsystem erst noch aufbauen muss. Deshalb sollten Sie in dieser Zeit vermehrt auf vorbeugende Maßnahmen achten.