Welche Mittel der Homöopathie gibt es gegen Neurodermitis bei Babys?


Bei Neurodermitis empfehlen viele Kinderärzte kortisonhaltige Cremes oder Medikamente, um die Entzündung und den Juckreiz des Babys zu lindern. Eltern stehen dem – vor allem bei einer Langzeitbehandlung – oftmals skeptisch gegenüber, da sie Angst vor möglichen Nebenwirkungen wie eine dünner werdende Haut haben. Das ist einer der Gründe, wieso viele Eltern Homöopathie bei Babys Neurodermitis ausprobieren.

Die typische Darreichungsform der Homöopathie gegen Neurodermitis bei Babys sind Globuli. Je nach Erscheinungsbild der Haut empfiehlt der Heilpraktiker verschiedene Mittel. Globuli sind kleine weiße, süßlich schmeckende Kügelchen, die viele Kinder normalerweise lecker finden. Bei starkem Juckreiz, Bläschen und Krustenbildung kann der Heilpraktiker Eltern beispielsweise Mezereum D6 (Seidelbast) empfehlen. Leidet das Kind vor allem im Kopfbereich an Hautekzemen, ist eventuell Oleander D6 das Mittel der Wahl.

Wirkungsweise der Homöopathie bei Babys Neurodermitis

Das Ähnlichkeitsprinzip ist der Grundstein der Homöopathie, auch bei der Therapie von Babys und Kindern, die Neurodermitis haben. Das bedeutet konkret, dass solche Mittel zum Einsatz kommen, die bei einem gesunden Menschen in unverdünnter Form ähnliche Symptome wie bei einer Neurodermitis hervorrufen können. Für die homöopathische Behandlung von Neurodermitis spielen nicht nur die Hautveränderungen an sich eine Rolle, sondern ebenfalls der generelle Gesundheitszustand, die Krankheitsgeschichte und allgemeine Gewohnheiten des Kindes.

Weitere alternativmedizinische Ansätze


Auch wenn die Wirkung vieler alternativmedizinischer Verfahren nicht wissenschaftlich belegt ist, setzen 46 Prozent aller Deutschen zeitweilig auf Homöopathie und andere alternative Methoden bei der Behandlung von Babys, die an Neurodermitis erkrankt sind.2 Während die Homöopathie auf Globuli setzt, verlassen sich andere Heilungsverfahren auf Bachblüten und Schüßler Salze:

  • Bachblüten: Bachblüten sind häufig in Tropfenform erhältlich. Bei Symptomen wie Juckreiz und nässenden Hautstellen können die Bachblüten Cherry Plum oder Crab Apple Linderung verschaffen.
  • Schüßler Salze: Die Salze werden oft in Form von Tabletten oder Cremes verabreicht. Gegen Juckreiz und entzündliche Haut soll das Schüßler Salz Nummer 3 (Ferrum Phosphoricum) oder Nummer 7 (Magnesium-Phosphoricum) helfen.

Achtung:

Bevor sich Eltern als ergänzende Therapieform bei der Neurodermitis ihres Kindes für Homöopathie oder eine andere alternative Methode entscheiden, sollten sie das auf jeden Fall vorher mit dem Kinderarzt absprechen, damit keine Komplikationen zur bisherigen Behandlung auftreten. Dabei können Eltern auch nach der passenden Dosierung fragen.

Alternative Methoden im Podcast

Eltern versuchen alles, um die Symptome von Neurodermitis bei ihrem Kind zu lindern. So auch Anita. In dieser Folge spricht die Mutter über ihre Behandlungsversuche.

Alle Episoden
Neurodermitis bei Kindern – ein Erfahrungsbericht
Wie eine Mutter mit der Krankheit ihres Kindes umgeht

Akupunktur als alternative Heilmethode gegen Neurodermitis bei Kindern


Neben Homöopathie zur Behandlung von Neurodermitis bei Babys und Kindern kann auch Akupunktur als unterstützende Therapie zum Einsatz kommen. Bei diesem chinesischen Heilverfahren liegt der Fokus auf den Meridianen. Das sind Bahnen, durch die die Energie des menschlichen Körpers fließen soll. Die Organe des Körpers sind durch diese Bahnen miteinander verbunden. Durch das Setzen von feinen Nadeln in diese Bahnen soll eine Linderung der Beschwerden erzielt werden.

Wichtig:

Für die Wirkung von Akupunktur bei Neurodermitis gibt es bisher keine wissenschaftlichen Belege. Die positiven Effekte, die bei einigen Kindern erzielt wurden, werden dem Placebo-Effekt zugeschrieben. Ob eine Verbesserung der Haut einsetzt, lässt sich daher nur durch Ausprobieren feststellen und als Ergänzung zur Schulmedizin ansehen.

Die Rolle der Ernährung bei Babys und Kindern mit Neurodermitis


Die Ernährung spielt bei Babys und Kindern, die an Neurodermitis erkrankt sind, eine große Rolle. Bei etwa einem Drittel aller Kinder treten Hautirritationen auf, da eine Lebensmittelallergie vorliegt und ihre Haut überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert.2 Wenn eine Allergie als eine der Ursachen für Neurodermitis bei Ihrem Kind festgestellt wurde, ist es ratsam, die Ernährung unter fachärztlicher Aufsicht umzustellen und diese Lebensmittel zu meiden.

  • Milch, Weizenprodukte und Nüsse. Darüber hinaus sind folgende Nahrungsmittel dafür bekannt, Einfluss auf die Haut des Kindes zu nehmen:
  • Farb-, Konservierungs- oder Zusatzstoffe
  • Fleisch, vor allem Schweinefleisch
  • Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Pfirsiche, Kiwis und Stachelbeeren
  • Fisch
  • Paprika, Tomaten und Sojabohnen
  • Zucker und andere Süßungsmittel

Nahrungsmittel wie diese können eine Reaktion der Haut auslösen, müssen dies aber nicht tun. Eine allgemeingültige Aussage zu einer speziellen Ernährung lässt sich nicht treffen, da jedes Kind mit Neurodermitis anders reagiert.

Durch ein Ernährungstagebuch Neurodermitis-Schüben vorbeugen

Um herauszufinden, welche Lebensmittel die Neurodermitis bei Ihrem Kind verschlechtert, ist es empfehlenswert, ein Ernährungstagebuch zu führen. Dort können sich die Eltern notieren, wie das Kind auf bestimmtes Essen reagiert. In einem zweiten Schritt sollten die Lebensmittel, die einen Neurodermitis-Schub auslösen – nach Absprache mit einem Arzt – gemieden werden. Diese Lebensmittel für immer aus dem Speiseplan zu streichen, ist jedoch nicht sinnvoll, da sich die Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel nach einiger Zeit „verwachsen“ kann und stattdessen andere Unverträglichkeiten in den Fokus rücken.

Mit diesen Hausmitteln fühlen Babys sich wieder wohler in ihrer Haut


Nicht nur Homöopathie und Ernährung können die Neurodermitis Ihres Kindes oder Babys positiv beeinflussen, auch Omas-Trickkiste hat Hausmittel und Tipps auf Lager, die die Behandlung von Neurodermitis unterstützen können.

Neurodermitis wegwickeln – Auflagen und Wickel als Hausmittel

Vor allem, um den ständigen Juckreiz zu lindern und die trockene Haut des Kindes mit Feuchtigkeit zu versorgen, greifen Eltern gerne auf Hausmittel zurück. Omas Geheimrezept sind Wickel oder Auflagen. Für einen Wickel benötigt man ein Tuch aus Baumwolle oder Leinen, dass so lange zusammengelegt wird, bis es sich gut um das betroffene Körperteil binden lässt. Eine Auflage wird direkt so gefaltet, dass sie genau auf die zu behandelnde Hautstelle passt und dann mit einer Binde fixiert. Für kalte Sude, in denen die Wickel oder Auflagen eingelegt werden, eignen sich vor allem folgende Heilpflanzen, die Sie in der Apotheke erhalten:

  • Kamillenblüten
  • Ringelblumen
  • Stiefmütterchenblüten
  • Eichenrinde

Diese Pflanzen wirken entzündungshemmend, kühlend und mindern den Juckreiz. Wie lange ein Wickel oder eine Auflage auf der Haut des Kindes verweilen muss, bis sich seine Wirkung entfaltet, muss ausprobiert werden. Die meisten Patienten lassen den Wickel circa 20 Minuten auf der Haut. Auch führt dieses Hausmittel nicht bei jedem Kind zur Besserung.

Allgemeine Tipps gegen Neurodermitis bei Babys

Eine generell sinnvolle Maßnahme ist, die Länge der Fingernägel im Auge zu behalten. Diese sollten Sie möglichst kurzhalten, damit sich die Infektionsgefahr durch das Kratzen nicht unnötig erhöht. Auch bei der Kleiderwahl des Kindes ist es wichtig, dass Eltern darauf achten, scheuerndes Material wie Wolle oder Leinen aus dem Kleiderschrank zu verbannen, da bei diesen Stoffen eine erhöhte Gefahr von Hautreizungen besteht. Neue Kleidung sollten Sie generell erst mehrfach waschen, bevor Kinder sie zum Anziehen bekommen. So ist gewährleistet, dass eventuelle Chemikalien, die bei der Herstellung verwendet wurden, rausgespült werden.

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