Wenn die Sonne brennt: Wie entsteht Sonnenbrand?


Im Allgemeinen ist Sonnenbrand (Dermatitis solaris) eine durch UV-Strahlung, genauer gesagt meist durch UV-B-Strahlen, verursachte Entzündung der Haut. Es kommt zu Hautrötungen und Schwellungen bis hin zu Blasenbildung. Den Höhepunkt erreicht der Sonnenbrand bei Ihren Kindern etwa 12 bis 36 Stunden nach der Sonneneinwirkung.

Ein Sonnenbrand ist im Grunde eine Verbrennung. Deswegen unterscheidet man drei Stufen:

  • 1. Grad: Rötung
  • 2. Grad: Blasenbildung oder Hautablösung
  • 3. Grad: Bildung einer Nekrose (abgestorbenes Gewebe)

Bei einem Sonnenbrand dritten Grades sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er muss mit Infusionen oder Antibiotika behandelt werden.

Vorsicht:

Häufige Sonnenbrände bei Babys und Kindern schädigen die Haut nachhaltig. Das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, ist für vorbelastete Kinder besonders hoch.

Sonnenbrand bei Kindern vermeiden


Damit der Sonnenbrand bei Ihren Kindern gar nicht erst auftritt, sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, einen Sonnenbrand beim Baby und Kind zu vermeiden.

  • Kleidung tragen: Lange, luftige Kleidung schützt Ihr Kind oder Baby effektiv vor Sonnenbrand. Es gibt auch spezielle UV-Kleidung, die besonders für den Badeurlaub sinnvoll ist. Achten Sie außerdem auf eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille.
  • Eincremen: Sonnenschutz muss richtig angewendet werden. Für Kinder sollten Sie im Sommer eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 und in tropischen Ländern lieber 50 wählen. Achten Sie darauf, genug Lotion aufzutragen und den Vorgang regelmäßig zu wiederholen – vor allem nach dem Baden.
  • Mittagssonne meiden: Im Idealfall sollten Sie sich mit Ihren Kindern dauerhaft im Schatten aufhalten. Da das aber meist nicht so einfach ist, vermeiden Sie zumindest die besonders aggressive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.

Sonnenbrand bei Babys verhindern:

Damit Babys keinen Sonnenbrand bekommen, sollten Sie sich mit Ihrem Schützling nicht in der prallen Sonne aufhalten. Es wird empfohlen, Babys bis zum zwölften Lebensmonat keiner direkten Sonnenstrahlung auszusetzen, da ihre Haut noch zu empfindlich ist1. So vermeiden Sie Sonnenbrand bei Babys am besten.

Die Behandlung von Sonnenbrand beim Baby und Kind


Die Behandlung von Sonnenbrand beim Baby und Kind

Wenn Ihr Kind trotz Vorsichtsmaßnahmen einen Sonnenbrand mit Verbrennungen ersten Grades erwischt hat, können Sie ihn gut selbst behandeln. Folgende Methoden können dabei helfen, die Heilung des Sonnenbrandes bei Ihrem Baby oder Kind zu unterstützen:

  • Kühlung: Wichtig ist, so schnell wie möglich mit der Kühlung zu beginnen. Kaltes Wasser lindert den Schmerz, befeuchtet die Haut und hilft auch gegen den Juckreiz. Achten Sie jedoch darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist – etwa 8 bis 25 Grad Celsius2 sind ideal – und benutzen Sie auf keinen Fall Coolpacks aus dem Gefrierfach. Die enorme Kälte kann die Haut schädigen. Verwenden Sie alternativ kühlende Umschläge oder Sprays aus der Apotheke.
  • After-Sun-Lotion: Egal, ob aus der Apotheke oder selbstgemacht – Cremes oder Lotions können die Haut beruhigen und die Regeneration fördern. Auch selbst gemachte After-Sun-Pflege in Form von Quark-Wickeln kann helfen, wenn Ihr Kind Sonnenbrand hat. Dafür den Quark in ein Tuch geben und auf die betroffene Stelle legen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Der Körper braucht jetzt viel Flüssigkeit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausreichend Wasser trinkt.

Tipp zur Kühlung des Oberkörpers:

Ein T-Shirt unter lauwarmes Wasser halten, auswringen und Ihrem Kind anziehen. Wiederholen Sie den Vorgang, wenn der kühlende Effekt nachlässt.

Warum Ihr Kind Sonnenbrand hat


Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind oder Baby einen Sonnenbrand bekommt, ist im Sommer und in warmen Ländern besonders hoch. Grundsätzlich hängt es davon ab, wo sie sich gerade befinden und wie hoch dort der UV-Index ist.

Was ist der UV-Index?

Der UV-Index beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der UV-Strahlung. Er wurde international mit den Zahlen null (niedrig) bis in der Regel 13 (sehr hoch) festgesetzt. Der Index hängt vor allem vom Sonnenstand ab, also besonders von Jahreszeit und geografischer Lage. Aber auch Faktoren wie Höhenlage spielen eine Rolle. Als Beispiel: In Berlin beträgt der UV-Index im Januar durchschnittlich eins, im Juli dagegen sieben. Zum Vergleich: Regionen in Äquatornähe wie etwa Bangkok haben im Juli einen UV-Index von 12.

Es kommt auch auf den Hauttyp an. Je heller der Hauttyp Ihres Kindes ist, desto schneller hat es einen Sonnenbrand. Man unterscheidet insgesamt sechs Hauttypen3:

  • Hauttyp I: sehr helle Haut; helle Augen; rotblonde Haare; häufig Sommersprossen
  • Hauttyp II: helle Haut; blaue, graue, grüne oder braune Augen; blonde bis braune Haare; häufig Sommersprossen
  • Hauttyp III: helle bis hellbraune Haut; graue oder braune Augen; dunkelblonde bis braune Haare, selten Sommersprossen
  • Hauttyp IV: hellbraune oder olivfarbene Haut; braune bis dunkelbraune Augen; dunkelbraune Haare; sehr selten Sommersprossen
  • Hauttyp V: dunkelbraune Haut; dunkelbraune Augen; dunkelbraune bis schwarze Haare
  • Hauttyp VI: dunkelbraune bis schwarze Haut; dunkelbraune Augen; schwarze Haare

Ein Kind mit Hauttyp I bekommt zum Beispiel bei einem UV-Index von 8 nach etwa 15 Minuten einen Sonnenbrand, während es bei einem Kind mit Hauttyp VI rund 80 Minuten dauern kann4. Welchen Hauttyp Ihr Kind hat, können Sie bei einem Dermatologen untersuchen lassen. Mit diesem Wissen sind Sie in der Lage, die Strahlung besser einzuschätzen und Sonnenbrand bei Ihrem Baby oder Kind zu vermeiden.

Was ist die UV-Strahlung?


Das Wissen über die UV-Strahlung hilft Ihnen dabei, besser zu verstehen, wie der Sonnenbrand bei Ihrem Baby oder Kind entsteht. Die Ultravioletten (UV) Strahlen sind Bestandteil des Lichtspektrums und bestehen aus UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlen. Die besonders energiereichen UV-C-Strahlen werden von der Erdatmosphäre, die UV-B-Strahlen zum größten Teil von der Ozonschicht herausgefiltert. Bis zu zehn Prozent erreichen allerdings noch die Erdoberfläche5. Die sind dann meist für die Entstehung von Sonnenbrand verantwortlich. Die längerwelligen UV-A-Strahlen erreichen nahezu ungehindert die Erde. Die Stärke der UV-Strahlung hängt unter anderem vom Breitengrad und dem Stand der Sonne ab – also davon, auf welchem Kontinent Sie sich befinden.

Was ist mit Solarien?

Das künstliche UV-Licht im Solarium unterscheidet sich in der Wirkungsweise nicht von der natürlichen Variante. Das heißt auch, dass es genauso schädlich, also vor allem krebserregend sein kann, wie die natürlich UV-Strahlung.

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Monika Hortig Die ersten Artikel schrieb Monika Hortig in ihrem Kinderzimmer und speicherte sie noch auf Diskette. Dass sie eines Tages Redakteurin werden möchte, wusste sie schon sehr lange. Deswegen zog es sie nach ihrem Studium in die Münchener Verlagswelt. Nach diversen Praktika in Online-Redaktionen absolvierte sie ihr Volontariat bei verschiedenen Lifestyle-Magazinen – unter anderem mit Schwerpunkt Sport und Ernährung. Das steigende Interesse für medizinische Themen führte sie letztendlich zu kanyo®. Als Medizinredakteurin konnte sie hier bis 2021 ihre beiden Vorlieben – Online-Journalismus und Gesundheit – vereinen. Monika Hortig Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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