Sodbrennen beim Kind: Symptome richtig deuten


Wenn Kinder nach dem Essen quengelig und unruhig sind, könnte das unter Umständen daran liegen, dass sie unter Sodbrennen leiden. Gerade bei kleineren Kindern ist es schwer, Sodbrennen zu erkennen. Jedoch gibt es Anzeichen, die Ihnen dabei helfen können. Achten Sie darauf, ob Ihr Kind …:

  • … ständig hustet oder heiser ist
  • … oft an Schluckauf leidet
  • … häufig Mundgeruch hat
  • … sich dauernd verschluckt
  • … nicht an Gewicht zunimmt
  • … immer wieder schreit

Die Symptome von Sodbrennen bei größeren Kindern zu erkennen, ist etwas einfacher, da sie sich uns besser mitteilen können. Kinder beklagen sich dann beim Essen über Schmerzen oder haben vor allem nachts Probleme mit dem Reflux (Saurer Mageninhalt gelangt zurück in die Speiseröhre). Durch die liegende Position ist es für die Magenflüssigkeit leichter, in die Speiseröhre (Ösophagus) zu fließen und Sodbrennen beim Kind auszulösen. Die Kleinen wachen dadurch häufig in der Nacht auf. Typisch für Sodbrennen ist zudem hinter dem Brustbein.

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Um eine genaue Diagnose für Ihr Kind zu erhalten, ist es ratsam, einen Arzt (Kinderarzt, Hausarzt) aufzusuchen und ihm die Beobachtungen zu schildern, die Sie gemacht haben. Indem Sie dem Mediziner Ihre Beobachtungen mitteilen, kann dieser wenn notwendig weitere Untersuchungen anordnen. Wenn Sie frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, kann Ihr Kind im Bedarfsfall die bestmögliche Behandlung erhalten und Beschwerden können schnell gelindert werden.

Wie macht sich Sodbrennen bei Babys bemerkbar?

Nach dem Füttern warten Eltern, bis ihr Baby ein Bäuerchen gemacht hat, damit die geschluckte Luft dem Bauch entweichen kann. Häufig kommt mit der Luft ein bisschen Milch auf Mamas oder Papas Schulter. Solange das Kind dabei nicht weint und keine weiteren Beschwerden bestehen, brauchen Sie sich keine Sorgen machen – das Spucken bei Babys ist ganz normal. Doch sind die Kleinen zusätzlich quengelig und unruhig, vor allem während und nach dem Essen, dann könnten die Kinder an Sodbrennen leiden. Ein weiterer Hinweis auf Sodbrennen bei einem Säugling: Das Baby möchte trotz Hunger nach dem ersten Schluck nicht mehr trinken.

Diese Beschwerden können – zusätzlich zu den allgemeinen Anzeichen wie sie auch bei größeren Kindern vorkommen – auf einen Reflux hindeuten. Die Körpersprache der Babys beim Trinken hilft möglicherweise auch, Sodbrennen zu erkennen. Sie drücken aufgrund der Beschwerden ihren Rücken durch und machen sich steif oder schieben die Flasche weg. Auch wenn Babys den Kopf von der Brust oder dem Fläschchen wegdrehen, obwohl sie hungrig sind, kann das ein Hinweis für das brennende Gefühl in der Brust sein.

Sodbrennen bei Kindern feststellen – was macht der Arzt?


Die Untersuchung unterscheidet sich von der bei Erwachsenen. Während bei den Großen eine Magenspiegelung die Methode der Wahl ist, wird bei Kindern vorerst behutsamer vorgegangen. Die Erstdiagnose wird durch Schildern der Symptome und das Verhalten der Kinder gestellt. Besteht die Vermutung, dass es sich beim Kind um Sodbrennen handelt, wird eine geeignete Behandlung eingeleitet. Bringt diese keine Besserung oder ist sich der Arzt unsicher, können weitere Verfahren durchgeführt werden.

Bei der oberen Magen-Darm-Passage (obere MDP) wird ein Röntgenbild des Halses und des Magens angefertigt. Währenddessen muss eine Flüssigkeit getrunken werden, die auf dem Bild erkennbar ist. Dadurch können Fehlbildungen des Übergangsmuskels zwischen Magen und Speiseröhre (dem Sphinkter) sichtbar gemacht werden. Schließt dieser Muskel nicht komplett, kann es zum Reflux kommen.

Wenn die Symptome beim Kind auf Sodbrennen hindeuten, kann auch eine Endoskopie also eine Magenspiegelung hilfreich sein. Dabei führt der Arzt einen dünnen Schlauch mit einer Kamera über den Mund in die Speiseröhre und den Magen, um zu sehen, ob das Gewebe von der Magenflüssigkeit beschädigt ist. Keine Sorge, durch ein Beruhigungsmittel schlummern die Kinder dabei und merken nichts von der Untersuchung.

Welcher Arzt ist für die Diagnose geeignet?

Ärzte, die sich mit dem Magen-Darm-Trakt des Menschen beschäftigen, sogenannte Gastroenterologen, kennen sich am besten mit Reflux und Sodbrennen aus. Wenn es um Sodbrennen bei Kindern geht, sind die pädiatrischen Gastroenterlogen die richtigen Ansprechpartner. Pädiatrie bedeutet „kinderärztliche Kunst“. Ärzte in diesem Fachbereich sind spezialisiert auf die Verdauungsorgane bei Kindern.

Sodbrennen bei Kindern richtig behandeln


Wenn die Diagnose Reflux gestellt ist, ist die Behandlung abhängig von der Ursache, also ob Ihr Kind gewisse Nahrungsmittel beispielsweise nicht verträgt. In diesem Fall sollte eine Ernährungsumstellung erfolgen und dem Kind ein richtiges Essverhalten gezeigt werden.

Zusätzlich sind einige Tipps hilfreich, die Sodbrennen lindern können:

  • Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als wenige große, um den Magen nicht zu überfordern.
  • Verzicht auf Sodbrennen-auslösende Nahrungsmittel. Dazu zählen unter anderem fettreiche Lebensmittel, stark gewürzte Speisen oder auch Schokolade. Je nachdem, welche Speise bei Ihrem Kind zu den Sodbrennen-Symptomen führt: Sie sollte vermieden werden.
  • Die richtige Schlafposition wählen. Wie Erwachsene können auch Kleinkinder die richtige Schlafposition gegen Sodbrennen wählen. Es ist empfehlenswert, sein Kind nachts auf die linke Seite zu drehen. Die Position des Magens liegt dann unterhalb der Speiseröhre und der Reflux wird erschwert.

Tipp: Sodbrennen bei Babys behandeln

Eine Möglichkeit, um speziell Sodbrennen bei Babys zu behandeln, könnte die Verwendung eines Schnullers sein. Das Nuckeln erhöht die Speichelproduktion. Der Schnuller verdünnt die hochsteigende Magenflüssigkeit in der Speiseröhre und reduziert das Brennen.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass sich die Symptome einer Kuhmilchallergie und Sodbrennen bei Babys sehr ähneln. Deshalb sollte der Arzt eine allergische Reaktion ausschließen. Allerdings treten beide Krankheiten sehr oft auch gleichzeitig auf. 40 Prozent aller Babys mit Sodbrennen leiden ebenso an einer Kuhmilchallergie1.

Bei Kindern mit Sodbrennen können Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern. Geeignet sind zum Beispiel sogenannte Antazida, die für Kinder ab zwölf Jahren anwendbar sind. Diese neutralisieren die saure Magenflüssigkeit, die daraufhin nicht mehr reizend wirkt und das brennende Gefühl in der Speiseröhre lindert. Welche Mittel Sie Ihrem Kind geben, sollten Sie aber immer vorher mit einem Arzt oder Apotheker absprechen.

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